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"Klimawandel und Gesundheit": Das Buch zum Rekordsommer

Neuer Ratgeber in Kooperation von MedUni Wien und MANZ-Verlag erschienen
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(Wien, 11-08-2017) Allein in Bad Radkersburg gab es bis Ende Juli 2017 insgesamt bereits 23 Hitzetage, also Tage mit einer Temperatur über 30 Grad (langjähriges Mittel: 12,6 pro Jahr). Rekordhalter unter den Landeshauptstädten ist Wien mit 24 Hitzetagen (langjähriges Mittel: 21 Tage), und der August, ab Dienstag soll es wieder heiß werden, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt – der Sommer 2017 bricht (fast) alle Rekorde. Dies hat teilweise schwer wiegende Konsequenzen für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen sowie für die Umwelt. Für alle, die mehr über die Auswirkungen, Risiken und Perspektiven des Klimawandels wissen wollen, ist nun der Ratgeber „Klimawandel und Gesundheit“ in Kooperation von MedUni Wien und MANZ-Verlag erschienen – verfasst von den Umweltmedizinern Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer und Peter Wallner von der Medizinischen Universität Wien. 

Derzeit gibt es im Schnitt jährlich fünf Hitzewellen nach Kysely-Kriterien (2017 dürfte hier sogar über dem Schnitt liegen): Um eine Hitzewelle handelt es sich demnach, wenn es an drei aufeinander folgenden Tagen mindestens 30 Grad hat. Die Tendenz ist stark steigend. „Schon in 30 Jahren werden wir pro Jahr 15 solcher Hitzewellen haben, also durchschnittlich mindestens 45 Tage mit über 30 Grad“, sagt Hans-Peter Hutter.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft…
Die Hitze aufgrund des Klimawandels betrifft nicht mehr isoliert den urbanen Bereich, will der Umweltmediziner von der MedUni Wien unterstrichen wissen: „Die Landwirtschaft leidet genauso, Dürre und Waldbrände, aber auch Hagel und Unwetter sowie andere Wetterkapriolen gefährden Existenzen im ländlichen Bereich, wie wir bei uns, aber auch ganz aktuell in Italien, Griechenland, Rumänien oder Portugal sehen.“

…und auf die Seele
Neben den bekannten Gesundheitsproblemen bei Hitze gibt es einen weiteren neuen Faktor, der bis jetzt unterschätzt wurde: Die Auswirkungen auf die Psyche. Hutter: „Während einer Hitzewelle kommt es vor allem bei älteren oder geschwächten Menschen zu einer deutlichen Zunahme von Ängsten und Depressionen, das zeigen unsere aktuellen Studien. Diese Menschen können der Hitze nicht mehr entfliehen und fürchten sich schon vor der nächsten Hitzewelle.“

Das nun erschienene Buch „Klimawandel und Gesundheit“ in Kooperation von MedUni Wien und MANZ-Verlag beleuchtet alle diese Faktoren und zeigt auf, welche Auswirkungen der Wandel des Klimas – die Oberfläche der Erde hat sich in den vergangenen 130 Jahren im globalen Durchschnitt um 0,85 Prozent erwärmt und seit 1880 ist die Temperatur in Österreich um fast 2°C gestiegen – auf die menschliche Gesundheit hat, wie man sich auf extreme Wetterereignisse vorbereiten kann und wie man sich bei Hitzewellen richtig verhält. Außerdem zeigen die Autoren auf, wer besonders betroffen ist, was man persönlich tun kann, um das Klima und damit nachfolgende Generationen zu schützen. Sie erklären weiters, was „Klima“ und „Klimawandel“ überhaupt bedeutet und geben Tipps zu Klimaschutz und Anpassung an die veränderten Bedingungen sowie zur „idealen“ Temperaturen.

Buchtipp: „Klimawandel und Gesundheit. Auswirkungen. Risiken. Perspektiven.“ Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer, Peter Wallner. Aspekte der Wissenschaft, MedUni Wien im MANZ-Verlag, ISBN: 978-3-214-07803-4. 2017, 134 Seiten, EUR 21,90.