Wenn der Herzinfarkt zuschlägt, richtet er auf jeden Fall Schaden an. Mitunter kann dieser so groß sein, dass ein Weiterleben nur noch mit künstlichen Hilfsmitteln - im schlimmsten Fall einer Herztransplantation - möglich ist. Eine Variante: die künstliche Herzpumpe.
Eine Weltneuheit in diesem Bereich ist eine neuartige Miniherzpumpe des US-Herstellers HeartWare, die unter Mitwirkung von Georg Wieselthaler von der Abteilung für Herz-Thorax-Chirurgie der Med-Uni Wien entwickelt wurde und im März erstmals sehr erfolgreich einem Patienten in Wien eingepflanzt werden konnte.
Der große Vorteil gegenüber bisherigen Herzpumpen: Die Minipumpe ist wesentlich kleiner, dreht sich - dank magnetischer Lagerung des Rotors - wie ein Propeller frei im Körper, hat so keine mechanischen Verschleißerscheinungen und hält bis zu zehn Jahre.
"Die Biokompatibilität und die Blutverträglichkeit sollen laufend verbessert werden", erläutert Wieselthaler die Stoßrichtung seines Teams, das derzeit die Wechselwirkung zwischen Pumpe und Organismus untersucht. Denn eine der zentralen Fragen für den Forscher: Kann sich das Herz durch die Unterstützung der Pumpe wieder erholen ? Denn langfristig sollen die Minipumpen für Patienten mit starker Herzinsuffizienz eine wirkliche Alternative für die Herztransplantation werden.
Erschienen im "Der Standard" vom 08.05.2006 | Seite: 21