Eine neue Entwicklung aus den USA könnte eine deutliche Erleichterung bei der Abwicklung von Herztransplantationen bringen. Das "Organ Care System" erlaubt den Transport des schlagenden Spenderorgans statt im Ruhezustand in einer Kühlbox. Damit wird die Zeit mangelnder Sauerstoffversorgung reduziert, die Transportwege können länger werden. Das System wird derzeit an der Klinischen Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie am AKH Wien erprobt.
Eine 30-jährige Kärntnerin erhielt auf diese Weise bereits ein neues Herz. Christine Amenitsch hatte an einer vererbbaren Herzinsuffizienz gelitten. "Mir geht es nach der Operation am 6. Februar ausgezeichnet. Es ist kein Vergleich zu meinem Zustand vor der Transplantation." Seit dem fünften Tag nach dem Eingriff "radelt" die Kärntnerin schon am Ergometer. Kernpunkt des neuen Systems ist, dass das Spenderorgan im schlagenden Zustand und somit wesentlich länger als bisher möglich transportiert werden kann. Andreas Zuckermann, Leiter des Herztransplantations-Programms der Abteilung: "Bisher liegt die Obergrenze bei etwa vier Stunden Transport im eisgekühlten Zustand vom Abtrennen bis zum Anschluss an den Kreislauf des Patienten." In der Studie am AKH beträgt die Obergrenze 6,5 Stunden.
Erschienen in "Kleine Zeitung" vom 13.03.2007 | Seite: 12