Eine Herztransplantation ist die Transplantation eines Herzens von einem Organspender zu einem Empfänger.
Eine Herztransplantation wird zumeist bei einer Kardiomyopathie – einer schweren Erkrankung des Herzmuskels - durchgeführt. Das Herz wird schwächer, es hat einfach nicht mehr die nötige Pumpleistung. Weiters wird eine Herztransplantation nach mehreren Herzinfarkten durchgeführt, da hier ebenfalls das Herzmuskelgewebe derart schwer verletzt wurde, dass eine Blutversorgung nicht mehr gewährleistet ist.
Eine weitere große Gruppe sind PatientInnen mit Herzkranzgefässerkrankungen, die weder durch eine kardiologische Therapie (Stent, Dehnung) noch durch eine Bypassoperation behandelt werden können. Auch angeborene Herzfehler können zu einer Transplantation führen.
Obwohl eine Herztransplantation ein schwerer und aufwendiger Eingriff ist kann das MedUni Wien HTX Team auf eine hervorragende Statistik verweisen. Das Früh-Überleben liegt mittlerweile bei 95%. 7 von 10 PatientInnen leben mit ihrem neuen Herzen noch über 10 Jahre, obwohl auch das Alterslimit zum Zeitpunkt des Eingriffs von 55 auf 70 Jahre angehoben wurde. Eine retrospektive Analyse hat gezeigt, dass PatientInnen mit über 60 und 65 Jahren gleiche Langzeitüberlebensraten haben wie jüngere PatientInnen und gleichzeitig die neu geschaffene Lebensqualität steigt.
Auch die Konzentration auf eingeschränkte, transplantierbaren PatientInnengruppen konnten die Wiener SpezialistInnen im Laufe der Jahre durch begleitende Maßnahmen erfolgreich erweitern. So werden heute an der Wiener Uniklinik im AKH Menschen mit insulinpflichtiger Diabetes genauso erfolgreich transplantiert wie PatientInnen mit chronischem Nierenversagen, bei denen eine kombinierte Herz-Nieren-Transplantation vorgenommen wird.
Keine Abstoßungsgefahr mehr
Akute Abstoßungen haben heute viel von ihrem Schrecken verloren. Durch engmaschig eingesetzte Diagnoseverfahren und moderne immunsuppresive Therapien, bei denen durch künstliche Schwächung der Abwehr Abstoßungsreaktionen umgangen werden, sterben PatientInnen heute praktisch nicht mehr an einer Abstoßung. Auch die Nebenwirkungen konnten durch moderne Behandlungsmethoden eingedämmt werden. Einen wichtigen Durchbruch brachte dabei der Einsatz von Mycophenolate-Motefil, tacrolimus oder rapamycin, eine neue Generation von immunsuppresiven Medikamenten mit verbesserten Wirkung ein der weltweit von der Wiener Gruppe mit angeführt wurde. Heute nimmt die MedUni Wien in der Entwicklung therapeutischer Protokolle der Immunsuppression einen Spitzenplatz in der Transplantationsgemeinschaft ein.
Info: H T X ist die englische Abkürzung für Heart Exchange
(deutsch.: Herztransplantation)