Was ist eine Klappenersatzoperation?
Eine Herzklappe kann entweder undicht sein oder sie kann auch eine zu kleine Öffnungsfläche haben, so daß zu wenig Blut durch die Klappenöffnung fließt. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, diesen Defekt zu beheben.
Es kann versucht werden, wenn die Klappensegel noch gut erhalten sind, diese zu reparieren. Ist die Klappe jedoch nicht mehr rekonstruierbar, muß sie ersetzt werden. Eine Klappe kann durch
- eine menschliche Klappe von einem verstorbenen Patienten (Homograft)
- eine mechanische Prothese
- eine Bioprothese
ersetzt werden. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Klappen werden Ihnen von Ihrem Operateur näher erläutert werden.
Für jeden Patienten muß die geeignete Wahl getroffen werden und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Prothesen genauestens den Lebensumständen, dem Alter und nach der Grunderkrankung angepaßt werden. Die Wahl wird von den Chirurgen nach Rücksprache mit dem behandelnden Kardiologen und dem Patienten gemeinsam getroffen.
Was ist eine Bypassoperation?
Wenn es in den drei Herzkranzgefäßen zu Ablagerungen kommt, so daß weniger Blut zur Versorgung der Herzmuskulatur durchfließen kann, wird mittels einer aus dem Bein entnommenen Vene oder einer Arterie aus dem Brustbereich eine Umleitung gelegt. Damit wird eine ausreichende Versorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff für das entsprechende Muskelareal gewährleistet.
Was darf ich nach der Operation tun?
Sie dürfen grundsätzlich alles tun. Voraussetzung ist natürlich ein normaler Lebensstil und ein normaler Ernährungsstil.
a) Sie können baden, sofern das Wasser sauber ist, also nicht in Tümpeln. Auch sollten Sie darauf achten, daß Sie sich nicht mit Fußpilz anstecken (verwenden Sie die vorgesehenen Desinfektionsvorrichtungen) !
b) Sauna: Es ist nichts gegen einen Saunabesuch einzuwenden; er ist verträglicher als ein zu heißes Bad. Bitte Vorsicht beim Abkühlen !
c) Sonnenbaden: Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es nicht übertrieben wird. Auch "Gesunde" können durch intensives Bräunen Hautkrebs bekommen.
d) Rauchen und Alkohol: Rauchen ist grundsätzlich gesundheitsschädigend, man sollte es ganz lassen. Alkohol kann man trinken, allerdings nur wenig (mit Maß und Ziel !).
e) Urlaub: Sie können Ihren Urlaub genießen, wo immer sie möchten: am Berg, am Meer, am Bauernhof, ... !
f) Autofahren sollte aus rein rechtlichen Gründen bis nach dem Abschluß des Rehabilitationsaufenthaltes unterbleiben.
Das Heben von schwereren Lasten (über 4 kg) sollte bis 8 Wochen nach der Operation (aufgrund der Knochenheilung des Brustbeins) unterbleiben.
Darf ich wieder berufstätig sein?
Jeder Herzoperierte kann bei unkompliziertem Verlauf nach ca. 2 Monaten wieder arbeiten.
Was ist bei kleinen operativen Eingriffen im Spätverlauf nach Herzoperationen zu beachten?
Sie können ohne weiteres kleine operative Eingriffe, wie z.B. eine Zahnentfernung vornehmen lassen. Allerdings ist darauf zu achten, daß einer eventuellen Infektion durch Gabe von Antibiotika vorgebeugt wird. Bei Patienten mit künstlichen Herzklappen ist eine sorgfältige Einstellung der Blutgerinnung zu beachten.
Auslandsaufenthalte nach der Operation?
Wenn Sie nach der Operation ins Ausland reisen möchten, gibt es die Möglichkeit, sich bei der Ärzteflugambulanz oder ähnlichen Institutionen versichern zu lassen, damit Sie im Notfall (Unfall,...) nach Österreich zurückgeholt werden.
Wohin kommt man nach dem Spitalsaufenthalt ?
Nach dem Spitalsaufenthalt kommen unsere Patienten sinnvollerweise in ein Rehabilitationszentrum, wie z.B. Hochegg, Felbring oder Großgmain. Die Anmeldung zum Rehabilitationsaufenthalt wird unmittelbar nach der Operation durch die Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie durchgeführt. In den meisten Fällen ist es jedoch aufgrund von diversen Wartezeiten in den Rehabilitationszentren nicht möglich, daß das Anschlußheilverfahren unmittelbar nach Spitalsentlassung erfolgt. In den meisten Fällen wird eine Zeitspanne von 3-4 Wochen zwischen Spitalsentlassung und Beginn des Rehabilitationsaufenthaltes liegen. In welches Rehabilitationszentrum Sie kommen, hängt von Ihrer Versicherung ab:
BVA: RZ Bad Schallerbach
Gebietskrankenkasse Arbeiter: RZ Felbring
Angestellte: RZ Hochegg oder RZ Bad Tatzmannsdorf oder RZ Großgerungs
KFA: RZ Großgerungs
SV der Bauern: RZ Judendorf oder RZ Großgerungs
SVA der gewerblichen Wirtschaft: RZ Bad Ischl
Wie lange dauert der Aufenthalt im Rehabilitationszentrum?
Etwa 4 - 6 Wochen, kann aber je nach Bedürfnissen verlängert oder verkürzt werden.
Was darf ich nach der Operation essen und trinken?
Nach der Operation sollen Sie prinzipiell so leben, wie jeder andere gesunde Mensch, das heißt, Sie sollten möglichst fettfrei und ausgewogen essen und entsprechend trinken. Es spricht nichts gegen einen vernünftigen Alkoholgenuß. Dennoch sollte man im Auge behalten, daß das Übergewicht eines der größten Probleme der Patienten nach einer Operation ist, wenn sie sich wieder so richtig wohl fühlen.
Wie oft muß ich nach der Operation zur Kontrolle?
Nach Ihrem Rehabilitationsaufenthalt ist eine einmalige Kontrolle in unserer Ambulanz notwendig, weitere Kontrollen werden individuell vereinbart.
Was sollte ich nach der Operation vermeiden?
Prinzipiell brauchen Sie nach der Operation keine besonderen Maßnahme beachten. Sie sollten vor allem in der ersten Zeit mögliche Infektionsquellen vermeiden (Kinder, die gerade eine Infektionskrankheit durchmachen; offensichtlich kranke, hustende und infektiöse Mitmenschen). Wichtig ist vor allem am Anfang die Körperhygiene (besonders nach dem Aufsuchen von Toilettanlagen) und eine entsprechende Mundhygiene.
Wie lange dauert der Eingriff?
Der Eingriff dauert 3 - 5 Stunden, in Abhängigkeit davon, welcher Eingriff vorgenommen werden soll.
Nach der Operation kommen Sie auf die Intensivstation der Ebene 13
Unter normalen Umständen kommt man wenige Stunden nach der Operation zu Bewußtsein. Der Aufenthalt beträgt normalerweise etwa 2 - 5 Tage.
Was spürt man, wenn man wach wird?
Beim Erwachen nach der Operation spürt man in erster Linie den Atmungsschlauch (Tubus), der gelegentlich ein unangenehmes Würgegefühl auslöst. Sobald der Patient ganz wach, der Kreislauf stabil und die Lungenfunktion in Ordnung ist, kommt der Beatmungsschlauch aus der Luftröhre und man kann bald sprechen.
An welche Maschinen ist man angeschlossen?
Nach der Operation ist man lediglich an die Beatmungsmaschine angeschlossen. Alle anderen Medikamente laufen über einen Verteiler in eine Plastikkanüle, die bei der Narkoseeinleitung am Hals in eine große Vene eingestochen wurde.
Wann darf ich aufstehen?
Der Patient darf und soll am zweiten bzw. dritten Tag aufstehen. Zeitpunkt und Dauer hängen allerdings sehr vom klinischen Zustand ab.
Wann ist die schwierigste Zeit vorbei?
Die schwierigste Zeit kann für verschiedene Patienten verschieden lang dauern. Ohne Risikofaktoren ist die kritische Zeit nach 2 - 3 Tagen vorbei, wenn die Nierenfunktion oder die Lungenfunktion sich erholt haben. Unabhängig davon muß man darauf hinweisen, daß auch nach der sogenannten Akutphase Krisen, insbesondere Infektionen, auftreten können.
Wie lange dauert der Spitalsaufenthalt?
Je nachdem, wie schnell Sie sich von der Operation erholen, wird ein Antrag auf ein postoperatives Rehabilitationsverfahren in einem der dafür vorgesehenen Zentren für Sie beantragt. Im unkomplizierten Zustand etwa 1 - 2 Wochen. Unter bestimmten Bedingungen kann sich der Aufenthalt verlängern.
Wer darf mich wann und wie lange besuchen?
Die nächsten Angehörigen können den Patienten besuchen, sobald er wach und ansprechbar ist. Sinnvoll sind die Besuche erst, nachdem der Tubus entfernt ist und der Patient antworten kann. Die Aufenthaltsdauer richtet sich einerseits nach dem Bedürfnis des Patienten, andererseits nach der Belastbarkeit. Meist haben die Besucher das größere Besuchsbedürfnis als der Patient, der seine Ruhe genießt.
Unsere Besuchszeiten auf der Normalstation sind von 14 - 19 Uhr und auf der Intensivstation von 14 - 16 Uhr.
Die Anmeldung zur Herzoperation erfolgt mit allen Ihren Befunden durch den behandelnden Kardiologen (bzw. durch die Abteilung) im Sekretariat der Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie (Telefon 40400-6969). Sie können aber auch selbst in das Sekretariat auf Ebene 7 C kommen und die Befunde zur Anmeldung abgeben
Der Operationstermin wird je nach medizinischer Dringlichkeit und nach der Reihenfolge des Anmeldedatums vergeben. Falls Sie einen bestimmten Chirurgen bevorzugen, so sollten Sie ihn kontaktieren und ihn von dem vereinbarten Aufnahmetermin informieren.
Wie komme ich in die Klinik?
Die Einberufung zur Operation erfolgt schriftlich, wobei Sie hier über das Aufnahmedatum und die Station informiert werden. Es kann zu Verschiebungen auf der Warteliste kommen, da es im AKH ein sehr großes Herz- und Lungentransplantationsprogramm gibt und dadurch - und durch unvorhergesehene Akutoperationen, die eingeschoben werden müssen - die vorgesehenen Operationstermine nicht eingehalten werden können.
Wir bitten daher um Verständnis, wenn die OP-Termine nicht immer im Vorhinein genau fixiert werden können.
Was soll ich bei der Aufnahme mitbringen?
Bei der Aufnahme sind der Herzkatheterfilm (falls Sie ihn vom Zuweiser mitbekommen haben), Ihre letzten Befunde und der Blutgruppenausweis mitzubringen. Weiters bitten wir Sie, die Medikamente, die Sie einnehmen müssen, zu notieren und der Schwester bei der Aufnahme mitzuteilen, an welcher Abteilung Sie zur Abklärung Ihrer Beschwerden gelegen sind. Bringen Sie am besten für den Aufenthalt Ihre eigenen Medikamente mit, da aufgrund der Vielzahl der Medikamente nicht immer genau das Ihrige erhaltbar ist.
Ansonsten sind Ihre Toiletteartikel (Bürste, Rasierapparat, ...), Hausschuhe, bequeme Kleidung (z.B. Jogginganzug), Morgenmantel, Handtücher und etwas Geld mitzubringen.
Ihre Wertsachen (Schmuck,...) bitten wir Sie, zu Hause zu lassen.