Fachbereich: Innere Medizin / Nephrologie
Zentrum/Klinik/Institut: Univ. Klinik f. Innere Med. III
Tätigkeitsbereich: Nierentransplantation, Autoimmunerkrankungen der Niere, intensivmedizinische Behandlung internistischer Erkrankungen, interventionelle Nephrologie
Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie der Endothelzelle, Pharmakogenetik
Was ich sonst noch sagen möchte:
Gute Medizin kann in jedem Krankenhaus betrieben werden; und zwar manchmal sogar unter besseren Bedingungen als an der Universitätsklinik. Warum also trotz dieser öfters genannten Dreifachbelastung an der Uniklinik bleiben? Ich bin nach genau 14 Jahren noch immer gerne in der akademischen Medizin tätig, weil diese Dreifachbelastung für mich genau die spannende Kombination dreier Gründe zum Bleiben bedeutet: klinische Tätigkeit, Lehre und Forschung. Jede dieser Tätigkeiten beinhaltet eine Zusammenarbeit mit jungen Menschen. Auch im Rahmen meiner klinischen Tätigkeit steckt nämlich viel Lehre drin: jedes Semester kommen ÄrztInnen in Ausbildung oder StudentInnen auf die Station, die ich als Oberarzt führe. Meine Aufgabe ist es, ihnen mein internistisch-nephrologisches Wissen weiterzugeben. Dabei lerne ich auch sehr viel von diesen (zukünftigen) KollegInnen. Dieser Wissensaustausch ist einer der Hauptmotivatoren für mich.
Das Gleiche gilt auch im Forschungslabor. Eine Laborbesprechung ist nichts anderes als eine Austauschplattform, die nur im Rahmen einer akademischen Tätigkeit in dem Format zu finden ist. Einer Fragestellung wissenschaftlich nachgehen zu können ist eine hochspannende und irgendwie befreiende Tätigkeit, die ich einerseits nie missen und andererseits mit jungen KollegInnen teilen möchte.
In meiner bisherigen Tätigkeit als „Mentor“ habe ich die Interaktionen mit den jungen KollegInnen, seien es klinische, wissenschaftliche, seien es gemeinsame extracurriculäre Aktivitäten sehr geschätzt. Dabei brauchen diese jungen Menschen nichts anderes an den Tag legen, als eine menschliche, kollegiale Wissensgier und eine Leidenschaft für den Weg, den man sich als MedizinerIn ausgesucht hat.
In einem guten Mentor-Mentee Verhältnis gibt es nur Gewinner: ich habe in Vergangenheit meine Verbindungen ins Ausland für motivierte junge KollegInnen genützt, um ihnen das eine oder andere Auslandspraktikum / -semester an namhaften Instituten zu ermöglichen. Dabei habe ich die Entwicklung dieser Personen über Jahre mit einer Genugtuung verfolgt und genossen. Selbstlos ist das natürlich nicht: motivierte und gut betreute Personen bringen viel Wissen und Energie in mein Leben und fordern mich tagtäglich heraus. Das ist eine unendliche Motivationsquelle.
Eine Vielseitigkeit an Interessen wäre wünschenswert oder soll eines der Ziele des Mentoring-Programms für die Mentees darstellen, da ich nach so vielen Jahren weiss, wie wichtig ausgleichende Tätigkeiten für MedizinerInnen sind. Die nicht verhandelbare Zeit mit meinen Kindern, für Musik oder Tischlerarbeiten als unbedingten Bestandteil meines Alltags entstand nicht ohne Grund.