Die Expedition ist am 13. August in Regensburg gestartet und wird nach 2.375 Kilometern die Mündung ins Schwarze Meer erreichen. An insgesamt 68 Stellen werden von ForscherInnen verschiedenster Fachgebiete und aus allen Nationen des Donaueinzugsgebiets Wasserqualität, Sedimente und Schwebstoffe untersucht, die Proben werden teilweise direkt an Bord der beiden Forschungsschiffe analysiert. Es ist dies die weltweit größte Fluss-Expedition, die von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) organisiert wird.
„Trotz der Implementierung von Abwasserkläranlagen nach dem neuesten Stand der Technik zeigen abwasserbeeinflusste große Flüsse auch in Industrieländern einen hohen Grad mikrobiell-fäkaler Verschmutzung, was für alle Formen der Wassernutzung, wie zum Beispiel Trinkwassergewinnung, eine große Gefahr darstellt“, erklärt Alexander Kirschner von der Abteilung Wasserhygiene am Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie. Im Rahmen der ersten Untersuchungen in den Jahren 2001 und 2007 konnte der Einfluss stark verschmutzter Zuflüsse und Abwassereinleitungen in der Mitte der Donau nicht oder nur sehr abgeschwächt nachgewiesen werden.
Kirschner: „Das deutet darauf hin dass die Einmischung stark verschmutzter Abwässer oder verschmutzter Zubringer ein langsamer Prozess ist, und der Abbau der Verschmutzung stattfindet bevor das Abwasser in der Flussmitte oder auf der anderen Flussseite angekommen ist.“ Das soll nun im Rahmen 3. Joint Danube Surveys mit finanzieller Unterstützung des FWF und dem Lebensministerium im Detail untersucht werden.
Ziel ist es, einen umfangreichen Datensatz von Umweltparametern zu erhalten, der es erlaubt, ein umfassendes Bild mikrobiell-fäkaler Verschmutzungsmuster der Donau zu zeichnen und generelle Prinzipien und Konzepte zu formulieren, die diese Verschmutzungsmuster entlang großer Flüsse erklären. Die neuen Erkenntnisse werden die Entwicklung neuer Vorhersagemodelle der mikrobiell-fäkalen Verschmutzung in großen Flüssen ermöglichen, was entscheidend für ein zukünftiges Wassermanagement im Maßstab des gesamten Flusses über nationale Grenzen hinweg sein wird.
Link: http://www.danubesurvey.org
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