Margarete Focke-Tejkl hat in Wien Biochemie studiert und ihre Diplom- und Doktorarbeit am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie in der Arbeitsgruppe von Dietrich Kraft und Otto Scheiner absolviert. Nach der Karenz hat sie im Floridsdorfer Allergiezentrum (FAZ, A-1210 Wien) in der Forschung mitgearbeitet und ist im Jahr 1998 ans Institut für Experimentelle Pathologie der Medizinischen Fakultät in die Arbeitsgruppe von Rudolf Valenta zurückgekehrt. Im Rahmen des Herta Firnberg Programms (FWF) hat sie sich dann an der Medizinischen Universität habilitiert. Zurzeit leitet sie die Arbeitsgruppe „Immunchmie“ am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung.
Margarete Focke-Tejkl hat über 100 Publikationen die einen ihrer Forschungsschwerpunkte: Reinigung und biochemische Charakterisierung von Allergenen unter Anwendung von Proteomik und Peptidchemie zeigen. Im „Christian Doppler Labor für Allergieforschung“ hat sie eine Technologie zur Herstellung von neuen rekombinanten hypo-allergenen Allergieimpfstoffen entwickelt. Nach einer genauen Analyse der Allergene ist es möglich jene Anteile, die für Nebenwirkungen verantwortlich sind, zu entfernen, sodass Peptide überbleiben, die an Trägermoleküle gebunden einen besonders hohen Impfschutz ermöglichen. Basierend auf dieser Technologie ist ein neuartiger Impfstoff gegen Gräserpollenallergie entstanden und in ersten klinischen Studien erfolgreich getestet worden (Clinical trials.gov identifier NCT01350635, NCT01445002).
Ausbildung/Karriere
1987-1993 Studium der Biologie an der Universität Wien, Schwerpunkt Mikrobielle Ökologie, 1994-1998 Doktorarbeit über den Abbau von Pflanzenmaterial durch Bakterien, 1999-2006 PostDoc an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Mykologie, Prof. Renate Rosengarten) und an der Universität Wien/Medizinische Universität Wien (Institut für Medizinische Biologie; Ao . Univ. Prof. Branko Velimirov); Forschungsschwerpunkte: Umweltquellen von Vogelbotulismustoxin, bakterielle Wachstumsraten und Biomassen in der Umwelt, Ökologie von Fäkalindikatorbakterien, seit 2007 Univ. Assistent am Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie (Wasserhygiene, Ao. Univ. Prof. Regina Sommer)
Forschungsinteressen
Ökologie von pathogenen Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien in Wasser; Entwicklung von Zell-basierten Detektionsmethoden für pathogene Mikroorganismen im Wasser, Mikrobielle Ökologie von Trinkwasser und Trinkwasserresourcen Wissenschaftliche Aktivitäten Wasser-assoziierte Erkrankungen sind nach wie vor unter den Top 5 aller Gesundheitsrisiken weltweit. In der Abteilung für Wasserhygiene beschäftigt sich mit der Qualität von Trinkwasser und Trinkwasserresourcen, mit Wasser in Gesundheitseinrichtungen und für Medizinische Anwendungen, mit Badewasser und Oberflächengewässern sowie auch mit Abwasser in Bezug auf die Menschliche Gesundheit. Die Prävention von wasserassoziierten Erkrankungen kann nur erfolgreich sein, wenn aquatische Systeme in ganzheitlicher und ökologischer Weise betrachtet werden. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wurde kürzlich mit einer Anschubfinanzierung des Wissenschaftsministerium in der Höhe von 1.2 Mio Euro das Interuniversitäre Kooperationszentrum für Wasser und Gesundheit (ICC Water & Health) gegründet, gemeinsam mit Partnern der Technischen Universität Wien.
Die Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe Ökologie Gesundheitsrelevanter Mikroorganismen, die von Alexander Kirschner geleitet wird, sind die Ökologie pathogener Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien im Wasser, die Entwicklung neuer, zellbasierter Detektions- und Quantifikationsverfahren von Pathogenen und von Fäkalindikatoren, sowie alle Aspekte der mikrobiellen Ökologie und mikrobiellen Verschmutzung von Wasser, Wasserresourcen, Oberflächengewässern und technischen Wassersystemen mit spezieller Berücksichtigung von Gesundheitseinrichtungen. Darüber hinaus werden Risikoanalysen von wasserassoziierten Pathogenen (Vibrio, Legionella) durchgeführt, die die Interaktion mit tierischen Wirten und dem Menschen inkludieren.
Laufende Projekte
2013-2015: Mikrobiell-faekale Verschmutzungsmuster entlang großer Flüsse; FWF-Projekt P25817B22 2013-2017:AQUAVALENS - Protecting the health of Europeans against contaminated drinking water through increased understanding and accurate testing for waterborne pathogens; WP 7; EU-FP7-Projekt 2012-2015:Gesundheitsrelevanz nicht kultivierbarer Legionellen; FWF-Projekt P24535B22
2010-2018: Groundwater Resource Systems Vienna, Modul 5; Wiener Wasserwerke 2009-2014: Ökologie, Diversität und potentielle Pathogenität von Vibrio cholerae; FWF-Projekt P21625B20
Jüngste Publikationen
Stevenson M.E., A.P. Blaschke, S. Schauer, M. Zessner, R. Sommer, A.H. Farnleitner and A.K.T. Kirschner (2013). Enumerating Microorganism Surrogates for Groundwater Transport Studies Using Solid-Phase Cytometry. Water, Air and Soil Pollution (in press)
Kirschner, A.K.T., M. Atteneder, A. Schmidhuber, S. Knetsch, A.H. Farnleitner, R. Sommer (2012): Holy springs and holy water: underestimated sources of illness? Journal of Water & Health 10.3: 349-357
Schauer, S., R. Sommer, A.H. Farnleitner and A.K.T. Kirschner (2012) Rapid and Sensitive Quantification of Vibrio cholerae and Vibrio mimicus Cells in Water Samples by Use of Catalyzed Reporter Deposition Fluorescence In Situ Hybridization Combined with Solid-Phase Cytometry. Applied and Environmental Microbiology (78) 20: 7369-7375
Kirschner, A.K.T., A. Rameder, B. Schrammel, A. Indra, A.H. Farnleitner and R. Sommer (2012) Development of a new CARD-FISH protocol for quantification of Legionella pneumophila and its application in two hospital cooling towers. J Appl Microbiol. 112:1244-1256
Kirschner, A. K. T., S. Schauer, B. Steinberger, I. Wilhartitz, C. J. Grim, A. Huq, R. R. Colwell, A. Herzig and R. Sommer (2011) Interaction of Vibrio cholerae non-O1/non-O139 with Copepods, Cladocerans and Competing Bacteria in the Large Alkaline Lake Neusiedler See, Austria. Microbial Ecology. 61: 496-506
Riepl, M., S. Schauer, S. Knetsch, E. Holzhammer, A. H. Farnleitner, R. Sommer and A. K. T. Kirschner (2011) Applicability of solid phase cytometry and epifluorescence microscopy for rapid assessment of the microbiological quality of dialysis water. Nephrology, Dialysis, Transplantation. 26: 3640-3645