Frau ao.Univ.-Prof. DI Dr. Isabella Ellinger (IPA) und Frau ao.Univ.-Prof. DI Dr. Sabina Baumgartner-Parzer von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie & Stoffwechsel, Interne Medizin III, werden als Projektpartnerinnen an der Projektabwicklung maßgeblich beteiligt sein.
Von den 14 der im Rahmen des Netzwerkes forschenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden 2 am IPA betreut und angeleitet werden. Das IPA ist somit nicht nur als Koordinator und Projektleiter sondern auch durch PhD-Programme sowie Fortbildungs- und Coachingveranstaltungen maßgeblich an der angestrebten exzellenten Ausbildung dieser jungen Kolleginnen und Kollegen beteiligt.
„CaSR Biomedicine“, so der Titel des Projektes, ist die Fortsetzung des sehr erfolgreichen Trainingnetzwerkes „Multifaceted CaSR“ (2011-2014).
Das Projekt ist mit € 3,657 Millionen ausgestattet, wovon mehr als € 500.000 an die MedUni Wien gehen. Kooperationspartner der MedUni Wien in diesem ETN sind University of Oxford (UK), Université de Picardie Jules Verne (F), Cardiff University (UK), University of Manchester (UK), Universität von Florenz (I), Fundació Sant Joan de Deu, Barcelona (E), University of Kopenhagen (D), University of Liverpool (UK), Stichting VU-VUMC Amsterdam (NL), Biotalentum Ltd. Gödöllö (H), S.A.F.A.N. Bioinformatics, Turin (I) und TissueGnostics, Wien (A). Zu den Partner Organisationen zählen Novartis Pharma AG (CH), ImaBiotech (F), AHT Management Kft. (H), FH JOANNEUM GmbH (A) und Amgen GmbH (A).
„CaSR Biomedicine“ untersucht die komplexen Funktionen und Signalwege des Kalzium-sensitiven Rezeptors (CaSR). Ziel ist es, therapeutische Ansätze für Krankheiten zu finden, die mit Veränderungen der CaSR Funktion oder Expression verknüpft sind. Dazu zählen Alzheimer Demenz, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes, Krebs und degenerativer Muskelabbau.
Der CaSR ist ein G Protein gekoppelter Rezeptor (GPCR) und fungiert als zentraler Regulator des Kalziumhaushaltes (Kalziumhomöostase). Dieses Protein, welches in vielen Geweben des Körpers exprimiert ist, hat die einzigartige Fähigkeit, geringfügige Schwankungen der extrazellulären Kalziumkonzentration zu erkennen und über Gewebs- und Liganden-spezifische Signalwege innerhalb der Zellen zu übermitteln. Durch diese Funktionsvariabilität ist der Rezeptor in die Steuerung einer Vielzahl unterschiedlichster physiologischer und pathologischer zellulärer Prozesse involviert.
Eine bedeutende Rolle spielt der CaSR aber nicht nur bei kalzitropen Erkrankungen (wie Störungen der Schilddrüsen- und vor allem der Nebenschilddrüsenrfunktion), sondern auch bei Alzheimer-Demenz, kardiovaskulären Erkrankungen, Sarkopenie und Krebs, die zusammen mehr als 25% der globalen Krankheitslast ausmachen. Jedoch sind die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen noch weitgehend unbekannt. Diese sollen durch „CaSR Biomedizin“ entschlüsselt werden.
„CaSR Biomedizin“ ist ein translationales Projekt, welches das Konzept eines einzelnen Moleküls, CaSR, nutzt, um eine Reihe von physiologischen und pathophysiologischen Prozessen zu untersuchen. Zudem sollen in diesem einzigartigen, multidisziplinären wissenschaftlichen Ausbildungsprogramm 14 junge Wissenschaftler als Spezialisten in GPCR Biologie ausgebildet und gefördert werden. Neben einem Projekt- und Laborspezifischen experimentellen Methodentraining umfasst die Ausbildung auch Unterricht zu Aspekten der Systembiologie, des e-learnings, der Ethik, von Projekt-, Qualitäts- und Risikomanagement, von Präsentationstechniken und dem Verfassen wissenschaftlicher Texte.
28.08.2015
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