Die Transplantation als Therapie für den irreversiblen Organschaden ist eine relativ neue Disziplin der modernen Chirurgie. Trotzdem wurden bereits in dieser kurzen Zeit dank intensiver Forschung große Fortschritte erzielt, sodass schon heute routinemäßig sehr gute Ergebnisse erreicht werden. Um in Zukunft noch weiter verbesserte Resultate für alle Patienten zu ermöglichen, wird weltweit in vielen Zentren intensiv auf dem Gebiet der Transplantation weiter geforscht.
Die Abteilung für Transplantation ist bemüht, einen entscheidenden Beitrag zu diesem wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten. Daher wird sowohl klinische als auch experimentelle Forschung in vielfältigen Projekten betrieben. Mit Unterstützung des an der Abteilung fix eingerichteten Studiensekretariats werden klinische Prüfungen von neuen immunsuppressiven Medikamenten nach strengen internationalen Richtlinien durchgeführt. Sowohl die Teilnahme an großen, länderübergreifenden Multi-Centerstudien, als auch selbst initiierte Einzelzentrumsstudien haben das Ziel, die immunsuppressive Therapie weiter zu optimieren, und maßgeschneiderte Protokolle zu entwickeln. In den letzten Jahren wurden über 30 klinische Prüfungen durchgeführt, deren Ergebnisse direkte Auswirkungen auf die klinische Praxis gehabt haben.
Ein langfristiges Ziel der Transplantationsforschung ist es, die immunsuppressiven Medikamente, die heute für das Transplantatüberleben unbedingt erforderlich sind, in Zukunft gänzlich vermeiden zu können. Dafür müsste im Empfänger Toleranz induziert werden, so dass das Immunsystem das fremde Organ wie das körpereigene Gewebe akzeptiert. Dieses Forschungsthema ist der Schwerpunkt des experimentellen Labors der Abteilung für Transplantation. In mehreren Tiermodellen werden Therapien zur Toleranzinduktion entwickelt, die hoffentlich einmal in der Klinik eingesetzt werden können.