Das AKH Wien wird unter der Führung der Universitätsklinik für Notfallmedizin erstes österreichisches „Cardiac Arrest Center“
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Neben der schnellen Wiederbelebung vor Ort ist die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik entscheidend für die Überlebenschancen. Die MedUni Wien und AKH Wien wurden nun erfolgreich als „Cardiac Arrest Center“ zertifiziert. Mit der Zertifizierung wurde dem interdisziplinären ÄrztInnen- und Pflegeteam bescheinigt, dass es rund um die Uhr höchste Qualitätskriterien bei der Versorgung von PatientInnen mit Herz-Kreislaufstillstand erfüllt.
Die Zertifizierung wird vom Deutschen Rat für Wiederbelebung vergeben und unterliegt strengen Kriterien. Sämtliche Aspekte der PatientInnenversorgung werden bei dem Verfahren geprüft. Voraussetzung ist, dass PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Stillstand ärztlich und pflegerisch nach standardisierten Prozessen und Verfahren versorgt werden. Dafür muss eine geeignete Notfall- und Intensivbehandlungseinrichtung mit einem entsprechend ausgebildeten Team vorhanden sein, Herzkatheteruntersuchung und Computertomographie müssen rund um die Uhr möglich sein und Behandlungsalgorithmen für verschiedene Szenarien der Post-Reanimationsbehandlung erstellt werden.
„Die notfallmedizinische Versorgung von PatientInnen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt zu unseren Schwerpunkten in der PatientInnenversorgung und wissenschaftlichen Tätigkeit“, so Michael Holzer von der Universitätsklinik für Notfallmedizin, unter deren Koordination die Zertifizierung erfolgt ist. „Die Zertifizierung ist, so wie unsere tägliche Arbeit, eine Teamleistung, über die wir uns sehr freuen.“ Im Cardiac Arrest Center arbeiten SpezialistInnen aus der Notfallmedizin, Intensivmedizin, interventionellen Kardiologie, Neurologie und Radiologie eng zusammen.
Eng kooperiert das Team der Universitätsklinik für Notfallmedizin dabei mit der Berufsrettung Wien (MA 70), die in der Präklinik für die notfallmedizinische Versorgung der PatientInnen zuständig ist. Gemeinsame Trainings und Forschungsprojekte gewährleisten, dass die rettungstechnische Versorgung in Wien auf dem höchsten wissenschaftlichen Niveau erfolgt. Das Qualitätsmanagement beginnt bereits präklinisch mit der Erfassung und Aufarbeitung jeder einzelnen Wiederbelebung im Wiener Reanimationsregister. Durch gemeinsame Analysen, die quartalsweise abgehalten werden, kann der hohe Standard gehalten und die Rettungskette verbessert werden. „Reanimation ist Teamarbeit. Es muss vom ersten Handgriff am Einsatzort über die Notfallaufnahme bis hin zur Intensivstation alles abgestimmt und ineinanderfließend passieren. Von der sehr guten Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Notfallmedizin profitieren unsere PatientInnen und wir ermöglichen ihnen die bestmögliche Überlebenschance“, so Mario Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien.
(Text: https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/news-im-oktober-2021/meduni-wien-und-akh-wien-erhalten-zertifizierung-als-reanimations-zentrum/)
(Foto: (v.l.n.r.:) Wilhelm Behringer (Leiter der Universitätsklinik für Notfallmedizin), Michael Holzer (Leiter der Arbeitsgruppe Cardiopulmonale Reanimation, Universitätsklinik für Notfallmedizin), Christian Clodi (Organisator der Zertifizierung als Cardiac Arrest Center, Universitätsklinik für Notfallmedizin) Alexandra-Maria Warenits (Universitätsklinik für Notfallmedizin) © AKH Wien/Mayer-Egerer)