v.l.n.r.: Jürgen Harreiter, Anita Holzinger, Harun Fajkovic, Andjela Bäwert, Karin Schenck-Gustafsson, Alexandra Kautzky-Willer, Margarethe Hochleitner (Photo: ÖGGSM/APA-Fotoservice/Preiss)
Frauen gelten als die Gesundheitsbewussteren und werden auch älter als Männer, verbringen aber mehr dieser Jahre mit Beeinträchtigung oder in Krankheit – und Österreich schneidet bei diesen gesunden Lebensjahren besonders schlecht im europäischen Vergleich ab. Die Schaffung und Sicherung einer hohen Lebensqualität und bester Standards in der Gesundheitsversorgung beider Geschlechter über Generationen muss daher Ziel einer modernen Medizin sein.
„Von einer geschlechtsspezifischen Gesundheitsversorgung profitieren Mann und Frau in jedem Lebensalter!“ so Professorin Kautzky-Willer, Obfrau der Österreichischen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin (ÖGGSM). Mehr Vorsorgeuntersuchungen allein können die Situation allerdings nicht verbessern. Das zeigt sich schon allein an der Tatsache, dass der Vorsorgemuffel „Mann“ rund 76% seiner Lebensjahre in Gesundheit verbringen – im Vergleich zu nur 72% bei Frauen.
"Die Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern ist heute so vielfältig und divers, wie nie zuvor. Vielfalt bedeutet aber auch Druck und Mehrfachbelastung, um allen Anforderungen gerecht zu werden", betonte Gabriele Heinisch-Hosek, Bundesministerin für Bildung und Frauen, "da reicht es nicht aus nur auf Krankheit und Symptome zu schauen. Deswegen ist es wichtig die verschiedenen Lebensphasen die vielfältigen Anforderungen mitzudenken." Nach wie vor sind Sex (biologische Geschlecht) und Gender (psychosoziale Geschlecht) allerdings nicht als Selbstverständlichkeit in die Auswertung von klinischen Studien integriert wie Professorin Karin Schenck-Gustafsson in ihrem Vortrag über die Anwendung von Arzneimitteln verdeutlichte.
"Frauen und Männer haben unterschiedliche Stärken und Schwachpunkte. Daher spielt Gender Medicine nicht nur in der Urologie und Gynäkologie, sondern für viele andere Disziplinen und vor allem für die Allgemeinmediziner eine wichtige Rolle", betont auch Professor Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien.
Weitere Infos und Bilder zur Jahrestagung:
»Genderunterschiede in der medizinischen Praxis unterschätzt (www.ots.at)
»Diabetes-Therapie: Geschlechtsspezifischer Ansatz von großer Bedeutung (www.meduniwien.ac.at)
<- Back to: Gender Medicine