Sexualität ist ein wichtiger Aspekt unseres Lebens und unserer Gesundheit. Dennoch findet dieses Thema in der Medizin noch immer nicht die Beachtung, die ihm zukommen sollte. Das trifft auch auf die Berufsgruppen zu, die sich mit onkologischen Fragestellungen beschäftigen – ihr Fokus liegt nach wie vor stark auf dem Überleben der Patientinnen und Patienten.
Für viele Krebspatientinnen und –patienten ist allerdings sexuelle Gesundheit eine wichtige Ressource, um sich lebendig zu fühlen. Irritationen und Störungen im Zusammenhang mit Sexualität, welche zu den häufigsten Nebenwirkungen einer onkologischen Therapie zählen, gilt es daher besondere Beachtung zu schenken, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
Im Experten-Workshop war daher auch Thema, wie Sexualmedizin besser in die Ausbildung von Medizin-Studierenden und in die postgraduelle Weiterbildung integriert werden kann, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Sexualität als integrativen Bestandteil der allgemeinen Gesundheit zu stärken; denn sexuelle Gesundheit, speziell bei Frauen, wird auch heute noch oft tabuisiert. Das trifft nicht nur bei onkologische Patientinnen und Patienten, sondern auch bei chronisch Erkrankten mit zum Beispiel Adipositas oder Diabetes zu. Diese Erkrankungen sind auch der Forschungsschwerpunkt der Gender Medicine Unit an der MedUniWien. Aber auch Stoffwechselveränderungen und Lebensqualität bei Personen mit sexueller Dysphorie und Transgender-Themen sind ein wichtiges Arbeitsgebiet.
Woet Gianotten, Vorstandsmitglied der International Society for Sexuality and Cancer, übergab im Rahmen des Workshops der Leiterin der Gender Medicine Unit schließlich das neue Gender/Diversity Maskottchen, das in den Niederlanden angefertigt wurde („Diversteddy - the beauty of the unique“). Als Mitglied der CCC-Platform „Sexual Health in Cancer Patients” vertritt Kautzky-Willer auch die Gender Aspekte der Krebspatientinnen und –patienten.
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