Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Tröpfchen übertragen. Das kann entweder direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder indirekt über die Hände, die dann mit der Mund- oder Nasenschleimhaut oder auch der Augenbindehaut in Kontakt kommen.
Da noch keine Schutzimpfungen gegen SARS-CoV-2 existieren, stehen im Moment vor allem Hygienemaßnahmen zur Infektionsprävention im Vordergrund.
Neben der Vermeidung des direkten Kontakts zu Personen bei denen der Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion besteht oder zu bereits erkrankten Personen, soll die Husten- und Nies-Etikette eingehalten werden. Das bedeutet beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Personen zu halten oder sich ggf. wegzudrehen und nicht in die Hand zu husten oder zu niesen, sondern stattdessen in die Armbeuge oder in ein Taschentuch, das nach Gebrauch zu entsorgen ist.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme stellt das gründliche Waschen der Hände mit Wasser und Seife dar! Dies gilt sowohl im privaten als auch in öffentlichen Bereichen (z.B. Kindergärten, Schulen, Büros etc.).
Coronaviren, einschließlich SARS-CoV-2, verfügen über eine Virushülle und zählen somit zu den sogenannten behüllten Viren. Diese äußere Struktur der Viren besteht aus Lipiden (Fetten) und Proteinen (Eiweiß). Die Zerstörung des Lipidanteils der Virushülle, z.B. durch fettlösende Substanzen wie Seife, führt zur Inaktivierung dieser behüllten Viren.
Beim Händewaschen soll die gesamte Hand einschließlich Handrücken, Fingerzwischenräume, Daumen und Fingernägel für mindestens 20 Sekunden mit Seife eingeschäumt werden.
Das Händewaschen soll regelmäßig erfolgen, besonders nach dem Naseputzen, nach der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und dem Kontakt mit Oberflächen, die auch viele andere berührt haben (z.B. Türöffner, Haltegriffe, Geldautomaten), vor dem Essen etc. Außerdem sollte man möglichst nur mit gewaschenen Händen das Gesicht (Mund, Nase, Augen) berühren.
FAZIT:
Für gesunde Menschen ist das regelmäßige und gründliche Händewaschen für zumindest 20 Sekunden eine der wichtigsten Hygienemaßnahmen um sich vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen.
Die Anwendung eines Händedesinfektionsmittels ist nicht notwendig und sollte den Menschen (z.B. Immunschwache, Infektionskranke etc.) und Institutionen (Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen etc.) vorbehalten sein, die einer Desinfektion aus medizinischen Gründen dringend bedürfen.
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Miranda Suchomel
Medizinische Universität Wien
Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie
05.03.2020
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