Typ 1-Allergien sind durch die Bildung von speziellen Antikörpern (IgE), gegen an sich harmlose Substanzen (Allergene) gekennzeichnet. Basophile Granulozyten sind weiße Blutkörperchen, die in sehr geringen Mengen im Blut vorkommen. Diese Zellen können IgE an ihrer Oberfläche binden und bei Kontakt mit Allergenen Entzündungen hervorrufen. Neben dieser seit längerem bekannten Effektor-Funktion haben kürzlich mehrere Publikationen, u.a. in Nature Immunology, berichtet, dass Basophile auch bei der Entstehung einer Allergie von Bedeutung sind. In den umstrittenen Arbeiten wurde berichtet, dass Basophile als Antigenpräsentierende Zellen funktionieren, d.h. Allergene in Bruchstücke zerlegen, diese an T Lymphozyten präsentieren und durch die gleichzeitige Abgabe von Botenstoffen die Immunantwort in Richtung Allergie verschieben können. Das Team von Barbara Bohle, Leiterin des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung, konnte in einer im Topjournal „Allergy“ publizierten Arbeit jetzt nachweisen, dass humane Basophile nicht in der Lage sind Allergene aufzunehmen, zu prozessieren und zu präsentieren, da ihnen wichtige Proteine und Oberflächenmoleküle fehlen, die an diesen biologischen Prozessen beteiligt sind. Diese Ergebnisse zeigen, dass Basophile keine Rolle als Antigenpräsentierende Zellen bei Typ 1 Allergie spielen.