Bei der Diagnose einer Nahrungsmittelallergie nimmt die Krankengeschichte eine ganz wichtige Rolle ein. Neben dem Erfragen der Beschwerden bei Kontakt mit bestimmten Nahrungsmitteln muss zur Diagnose ein positiver Hauttest, IgE Nachweis im Blut im Labortest und/oder ein positiver oraler Provokationstest vorliegen.
Eine Nahrungsmittelallergie kann nur vvon einer Ärztin/ einem Arzt diagnostiziert werden!
Vermutet der/die PatientIn eine Nahrungsmittelallergie aufgrund von » Beschwerden bei Kontakt mit Nahrungsmitteln, wird der/die ÄrztIn eine detaillierte Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) durchführen. Bereits der zeitliche Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Beschwerden und die Ausprägung der Symptome geben erste Hinweise darauf, ob eine IgE-vermittelte Allergie vorliegen kann. Nur wenn der ÄrztIn eine Allergie vermutet, wird eine weitere Abklärung über Hauttest und Labortest durchgeführt.
Meistens wird bei der Hauttestung ein sogenannter Prick-Test durchgeführt. Dabei werden bestimmte Nahrungsmittel-Extrakte auf die Haut aufgetragen und die Haut dann leicht angeritzt. Bei einer allergischen Reaktion kommt es dabei zu Rötungen, Juckreiz und Quaddelbildung an der Stelle, wo der Nahrungsmittelextrakt aufgetragen wurde. Alternativ kann auch ein Prick-to-Prick Test durchgeführt werden. Hier wird ein kleines Stück eines Nahrungsmittels, das vermutlich allergische Beschwerden auslöst, auf die Haut aufgelegt und mit einer kleinen Spitze (Lanzette) sowohl durch das Nahrungsmittel durchgestochen, wie auch die Haut ganz leicht angeritzt. Bei einer positiven Reaktion bildet man auch bei dieser Testung Rötung, Juckreiz und eine Quaddel. Der Schweregrad der Reaktion spiegelt aber nicht notwendigerweise den Schweregrad der Erkrankung wieder. Dieser Test erlaubt eine Aussage über eine » Sensibilisierung, jedoch nicht, ob eine Nahrungsmittelallergie tatsächlich besteht!
Vorsicht: diese Tests können nur von einem ÄrztIn durchgeführt werden!
In spezialisierten Diagnoselabors wird eine sogenannte IgE-Bestimmung im Blut durchgeführt. Dabei wird untersucht, ob erhöhte Mengen von IgE-Antikörpern im Blut vorhanden sind und gegen welche Nahrungsmittelbestandteile diese gerichtet sind. Achtung: Dieser Test erlaubt eine Aussage über vorhandene IgE-Spiegel also über eine » Sensibilisierung, jedoch nicht, ob eine Nahrungsmittelallergie tatsächlich besteht!
Achtung: Die Bestimmung von IgG-Antikörpern im Blut eignet sich NICHT zur Diagnose einer Nahrungsmittelallergie. IgG-Antikörper sind kein Indikator für eine Allergie, sondern werden vom körpereigenen Abwehrsystem beim ganz normalen Kontakt mit Nahrungsmitteln gebildet. Dies findet auch beim Gesunden an der Darmschleimhaut statt. Ein aktueller » Artikel beschreibt die Problematik dieser Testung.
Der orale Provokationstest ist die einzige Möglichkeit zur sicheren Diagnose einer Nahrungsmittelallergie. Oft wird diese Testung verwendet um festzustellen, ab welchen Mengen eine allergische Reaktion auftritt. Dies kann von PatientIn zu PatientIn unterschiedlich sein. Dieser Test wird aufgrund der möglichen
» allergischen Reaktionen nur in spezialisierten Kliniken und unter ständiger ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Beginnend mit sehr geringen Mengen des fraglich Allergie-auslösenden Nahrungsmittels (positiv getestet im Hauttest und/oder Labortest) wird die verabreichte Menge nach bestimmten Zeitabständen erhöht, bis es bei einer Allergie zu einer Reaktion kommt. Meistens wird die Provokation doppelt-blind durchgeführt, d.h. weder ÄrztIn noch PatientIn hat die Information, ob das fraglich Allergie-auslösende Nahrungsmittel verabreicht wird oder nicht. Nur dadurch kann eine eindeutige Reaktion festgestellt werden.