Leitung:
Dipl. -Ing. Gilbert Hangel, PhD
Publikationen
Klinikleitung: Univ.-Prof. Dr. Karl Rössler
Für die bestmögliche Therapie brauchen ÄrztInnen die besten verfügbaren Informationen. Medizinische Bildgebung, wie zum Beispiel die Magnetresonanz-Tomografie, leistet dazu einen unverzichtbaren Beitrag, indem morphologische, funktionelle und metabolische Informationen über Pathologien non-invasiv bestimmt werden können.
Um die Bildgebung nicht nur vor sondern auch während einer Operation zu verbessern, hat die Universitätsklink für Neurochirurgie ein neues MR-Gerät mit intraoperativer Verwendbarkeit erhalten. Dieses Gerät, ein Siemens Skyra, ist das erste intraoperative MR mit einer Feldstärke von 3 Tesla in Österreich. Zusammen mit modernen Neuronavigations-Systemen können so alle verfügbaren klinischen Bilder des Gehirns im Operationssaal zur Verfügung gestellt werden um die NeurochirurgInnen zu unterstützen.
Die Medizinische Universität Wien verfügt außerdem über Österreichs leistungsstärkstes MRT, ein 7 Tesla Siemens Magnetom, am Hochfeld-MR-Zentrum. Dank einer engen Kooperation der beiden Einrichtungen können wir neu entwickelte spezielle Bildgebungsverfahren präoperativ anwenden und in der Neuronavigation zur Verfügung stellen. Eines dieser Verfahren ist die MR-spektroskopische Bildgebung, ein Verfahren aus der molekularen Bildgebung das Metabolite und Neurotransmitter abbilden kann. Die kürzlich in Wien entwickelten Methoden haben eine viel höhere Auflösung und metabolische Bandbreite als bisherige Methoden. Zum Beispiel lässt sich so Glutamin, dessen Bedeutung kürzlich in der Onkologie erkannt wurde, darstellen. Glutamin und andere sogenannte „Marker“ haben ein großes Potential um die Ausbreitung und Aktivität von z.B. Hirntumoren darzustellen, sind aber ohne unser einzigartiges Setup von 7 Tesla, intraoperativem MRT und Neuronavigation nur schwer klinisch nutzbar zu machen.
Wir wollen dieses Potential ausschöpfen und in den nächsten Jahren moderne Systeme entwickeln, um der klinischen Praxis effektivere Werkzeuge zur Verfügung zu stellen.
Unsere Schwerpunkte für die nähere Zukunft:
• Aufnahme der Forschungstätigkeit mit dem neuen intraoperativen MRT
• Kooperation mit dem Hochfeld-MR-Zentrum für die klinische Prüfung und Weiterentwicklung von moderner molekularer Bildgebung
• Integration von modernen prä- und intraoperativen MR-Methoden in die chirurgische Neuronavigation
• Studien zur Anwendung dieser Methoden in Hirntumoren und Epilepsie
• Gemeinsame Auswertung der metabolischen und quantitativen Bilder mit dem neurochirurgischen Forschungslabor, der Molekularpathologie, der Abteilung für Neuropathologie und Neurochemie und anderen Partnereinrichtungen. Entwicklung von kombinierten Metabolomik- und Radiomik-Systemen.
Ein weiteres Beispiel für das Potential von moderner molekularer Bildgebung für die Neurochirurgie können Sie hier finden.