Die Innere Medizin befasst sich mit Erkrankungen von inneren Organen und Organsystemen. Dabei wird jedes Krankheitsbild individuell von seinen Ursachen, seiner Entstehung, hin zu seiner Erstmanifestation, seinem Vollbild und schließlich zu seiner mehr oder weniger erfolgreichen Behandlung ergründet, verfolgt und behandelt. Es ist somit Wesen der Inneren Medizin Krankheiten in all ihren individuellen Manifestationen über den gesamten Krankheitsverlauf zu erfassen, zu verfolgen und zum Wohle der PatientInnen therapeutisch einzugreifen. Für die Ausübung des Faches Innere Medizin sind somit umfangreiche Kenntnisse Voraussetzung. Die Ausbildung in Innerer Medizin ermöglicht auch die rasche Abklärung bei primär unklaren Erkrankungen um unverzüglich geeignete Therapiemaßnahmen einzuleiten.
Im Rahmen vieler internistischer Erkrankungen kann sich der Zustand des Patienten so verändern, dass eine ambulante Betreuung oder eine Behandlung auf einer internistischen Bettenstation nicht mehr den Erfordernissen gerecht wird und er auf eine Intensivstation verlegt werden muss: Herz-, Lungen-, und Nierenfunktion bedürfen ständiger Überwachung, auf Basis seiner Grunderkrankung zeichnen sich Funktionsstörungen verschiedener lebenswichtiger Organe ab, Grunderkrankung und ihre Folgeprobleme erfordern eine intensive ärztliche und pflegerische Betreuung mit aufwendigen medikamentösen und apparativen Maßnahmen, die oft bis zum Ersatz ganzer Organsysteme gehen müssen. Eine internistische intensivmedizinische Betreuung sichert Kontinuität im Wissen um Grunderkrankung und deren Folgeschäden an anderen Organen und Systemen. Es kann nur im Sinne der Patienten mit internistischen Erkrankungen sein, dass sie, wenn sie einer Intensivtherapie bedürfen, auch auf einer internistischen Intensivstation behandelt werden.
Die Anforderungen an die Internistische Intensivmedizin sind extrem. Krankheitsbilder innerer Organe und Organsystem müssen in all ihren Varianten und therapeutischen Schritten beherrscht werden. Zudem kommen Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Intensivmedizin: Maschinelle Beatmung, Nierenersatztherapie, künstliche Ernährung, mechanische Kreislaufunterstützung, invasive Kreislaufüberwachung und spezielle medikamentöse Schritte gehören hier zum Standardrepertoire.
Es liegt auf der Hand, dass eine derartige Kumulation von Wissen und Fertigkeiten nicht in einer Person möglich sein kann. Internistische Intensivmedizin ist Teamwork, Teamarbeit der verschieden Spezialisten der einzelnen internistischen Subdisziplinen mit intensivmedizinischer Kompetenz. Diese Zusammenarbeit ist allerdings nur durch MitarbeiterInnen mit entsprechend fachlicher und kommunikativer Kompetenz erzielbar. Im Rahmen des CEMIC (center of excellence of medical intensive care) soll diese Teamarbeit auf höchstem fachlich-medizinischem Niveau zur optimalen Patientenbetreuung, zum Fortschritt der Internistisch-Intensivmedizinischen Forschung und Sicherung der Aus- und Weiterbildung in Internistischer Intensivmedizin etabliert werden.
Präambel*
Der internistische Bereich des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (Universitätskliniken), verfügt über 5 Intensivstationen mit ingesamt 34 Intensivbetten. Wegen der grundlegenden Übereinstimmung in den Zielsetzungen in Patientenbetreuung, Forschung und Lehre, werden diese im "Exzellenzzentrum Internistische Intensivmedizin" im Rahmen einer Willenserklärung aller Klinikvorstände und Leiter der Klinischen Abteilungen der Univ. Kliniken für Innere Medizin und Univ. Klinik für Notfallmedizin zusammengefasst. Durch das Exzellenzzentrum entsteht keine Strukturänderung und die Kompetenzen der Klinikvorstände und Klinischen Abteilungsleiter erfahren ebenfalls keine Änderung. Es geht bei dem Exzellenzzentrum um die Erarbeitung gemeinsamer Qualitätsstandards und klinischer Pfade mit dem Ziel einer Zertifizierung nach ISO 9000:2000 sowie um die Koordination der Förderung der Lehre und der Forschung.