Dr. Maria Gruber wurde mit dem Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Psychiatrie von der Fachzeitschrift neuropsychiatrie, vereinigt mit psychiatrie & psychotherapie ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Zuge der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) am 26. April 2019 in Gmunden statt.
In dem prämierten Beitrag „Das Barbie Syndrom“ - ein Fallbericht über die körperdysmorphe Störung befasst sich die Humanmedizinerin mit dem Fall einer 37-jährigen Frau, die zunächst mit dem Verdacht auf eine Essstörung stationär aufgenommen wurde. Weitere störungsspezifische Tests haben ergeben, dass bei der Patienten eine Bulimia nervosa vorlag und vor allem auch eine körperdysmorphe Störung. In ihrem Fall äußerte sich diese insofern, als sie von Kindheit an die Körperformen der Barbie-Puppe verherrlichte. Die genaue Diagnose der Störung, in dem Fall das Barbie-Syndrom, ist für den Erfolg einer sich anschließenden Therapie entscheidend. Ist eine Essstörung bereits sicher diagnostiziert, wird gerne übersehen, dass eine weitere Störung vorliegen kann. Die Preisträgerin Maria Gruber fordert in ihrem Fallbericht daher, dass für solche Störungen eine eigene Krankheitsentität geschaffen wird. Damit muss der behandelnde Arzt seine Diagnose erweitern und klar eine körperdysmorphe Erkrankung ausschließen oder diagnostizieren.
Dr. Maria Gruber absolvierte das Bachelorstudium Internationale Entwicklung an der Universität Wien sowie Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien. Seit 2015 arbeitet sie als Assistenzärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin an der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wien. Sie besucht begleitend das Doktoratsstudium im Programm „Mental Health and Behavioural Medicine“. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt psychotherapeutischen Konzepten und der Psychosomatik.