Die wissenschaftlichen Interessen von Michaela Amering gelten seit Langem vor allem den Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind. Neben vielen anderen Themen hat sie sich international einen Namen durch die intensive Beforschung des subjektiven Erlebens der Kranken gemacht. Sie hat sich dabei nicht nur mit der Wahrnehmung der Krankheit selbst, sondern auch wie die Erkrankten die Reaktionen der Umwelt darauf erleben beschäftigt. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit in diesem Zusammenhang ist, wie die Kranken Stigma erleben und bewältigen. Aus der intensiven Beschäftigung mit den Erlebnissen der Kranken selbst und ihrer Angehörigen entstanden wichtige Impulse für neue Forschungsfragen und für eine bessere psychiatrische Versorgung. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeiten ist dem komplexen Thema Gender und Psychiatrie gewidmet. Die Auszeichnung erfolgte wegen ihrer Bemühungen die Versorgung psychisch Kranker in Europa zu verbessern.
Zur Person:
Michaela Amering schloss ihr Medizinstudium 1987 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien ab und absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie an der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie. Das Thema ihrer Habilitation lautete "Die Sozialpsychiatrie der Panikstörung". Mehrere Jahre leitete sie den Schwerpunktbereich "Integrative Psychosebehandlung" der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie. Sie absolvierte mehrere Forschungsaufenthalte in den USA, Großbritannien und Kanada.
Die European Psychiatric Association (EPA) ist die Europa-weite wissenschaftliche Gesellschaft für Psychiatrie. Mit dem Constance Pascal – Helen Boyle Preis zeichnet sie Psychiaterinnen aus, die sich international große Verdienste für eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gemacht haben.
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