Die Behandlung von Krebserkrankungen nimmt einen großen Teil der urologischen Betreuung ein. Einige der wohl hoffnungsreichsten Ergebnisse, sowohl bei medikamentösem als auch chirurgischem Management, betreffen heute die Versorgung von urologischen Tumoren. Ungefähr 30% aller Tumorerkrankungen fallen in den urologischen Fachbereich.
Wir bieten eine einzigartige Kombination von interdisziplinären diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten mit Einsatz modernster, teilweise nur in Studien verfügbarer, medikamentöser und technischer Verfahren. Durch die enge Abstimmung der Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen bei gemeinsamen Visiten, Konferenzen und Konsultationen kann für jeden Patienten individuell die optimale Strategie festgelegt werden.
Durch die große Erfahrung der beteiligten Kliniken und Institute kann eine optimierte onkologische Therapie angeboten werden, bei der die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten immer im Mittelpunkt stehen. Gerne stehen wir für eine Zweit- oder Drittmeinung in unserer Sprechstunde zur Verfügung.
In der Diagnostik des Prostatakarzinoms führen wir neben der konventionellen transrektalen Prostatabiopsie im ambulanten Setting auch stereotaktische transperineale Sättigungsbiopsie in Narkose durch. Zur weiteren Abklärung von erhöhten PSA-Werten bieten wir unseren Patienten den PCA3-Test, das multiparametrische MRT und als Staginguntersuchung bei bekanntem Prostatakarzinom ein Ganzkörper-PSMA-PET-MRT.
Bei der Therapie der Prostatakarzinome werden die radikale Prostatektomie (vollständige Entfernung der Prostata; offen-chirurgisch oder robotisch mittels daVinci), aber auch die sog. Active-Surveillance (Aktives Beobachten) und die Strahlentherapie angewendet. Bei fortgeschrittenen Karzinomen werden multimodale Konzepte verfolgt. Die zytoreduktive Prostatektomie bei Patienten mit oligometastatischem Prostatakarzinom und die Salvage-Chirurgie bei Rezidiven nach Bestrahlung, fokaler Therapie oder Operation erfolgen innerhalb von Studien. Alle Patienten werden in wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorboards betreut. Zusätzlich zur chirurgischen Therapie bieten wir das gesamte Spektrum der medikamentösen Tumortherapie an. Dazu zählen die klassische Hormontherapie (LHRH Antagonisten, LHRH Agonisten), neue Hormontherapien (Abirateron, Enzalutamid), Chemotherapien (Docetaxel, Cabazitaxel) und die Radioisotopentherapie (Xofigo). Es werden darüber hinaus innovative Therapien innerhalb von klinischen Studien angeboten.
Beim Urothelkarzinom (Blasenkarzinom, Nierenbeckenkarzinom, Harnleiterkarzinom, Harnröhrenkarzinom) sind wir eine Anlaufstelle für die initiale Diagnostik. Bei der Zystoskopie ist die Fluroeszenzdiagnostik unser Standard. Es werden dann individuelle Therapiekonzepte für jeden Patienten in interdisziplinären Fallkonferenzen erstellt. Es erfolgen an unserer Klinik die transurethrale Resektion der Blase (TUR-B), die En-Bloc-Resektion bei ausgewählten Tumoren (HybridKnife oder Laser) zu Einsatz. Nachfolgend erhalten Patienten Instillationstherapien mit oder ohne lokale Hyperthermie.Die Standardtherapie des muskel-invasiven Blasenkarzinoms ist die operative Therapie mittels radikaler Zystektomie und Harnableitung (Ileum-Neoblase oder Ileum Conduit oder Pouch). Die Durchführung einer Chemotherapie vor einer Operation wird bei vielen Patienten als Standardtherapie durchgeführt.
Für die Therapie des Urothelkarzinoms im Nierenbecken und Harnleiter kommen alle Therapiekonzepte einschließlich der organerhaltenden Resektion, Lasertherapie und der radikalen Nephroureterektomie zum Einsatz. Je nach Befund erfolgen lokale Instillationen. Chemotherapien vor und nach Operationen erfolgen innerhalb von Studien.
Die Standardtherapie von Nierentumoren ist die chirurgische Entfernung. Wenn immer möglich wird dabei organerhaltend operiert. Wir sind ein Zentrum für Tumoren mit einem Cavathrombus. Diese Patienten werden interdisziplinär mit Viszeralchirurgen, Herzchirurgen und Gefäßchirurgen operiert. Für kleinere Raumforderungen bieten wir die Kryotherapie an. Für fortgeschrittene Tumore erstellen wir interdisziplinäre Konzepte mit systemischer Therapie und Metastasenchirurgie . Die medikamentöse Tumortherapie erfolgt bei Patienten mit metastasierter Erkrankung nach der Operation über Prof. Manuela Schmidinger von der Universitätsklinik für Innere Medizin II.
Der Hodentumor ist die häufigste bösartige Erkrankung des Mannes im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Hier sind wie bemüht, für jeden Patienten eine individuelle Behandlung durch interdisziplinäre Betreuung anzubieten. Die Patienten werden seit vielen Jahren in einer eigenen Sprechstunde betreut.
Auch für das Peniskarzinom erstellen wir eine patientenbezogene und individuell optimierte Therapie. Ein Schwerpunkt der Behandlung liegt in der Erhaltung der Lebensqualität durch organerhaltende Operationstechniken.
Unsere Klinik bietet das gesamte Spektrum der operativen Uro-Onkologie sowie die medikamentöse Tumortherapie des Prostatakarzinoms und des Urothelkarzinoms an.
Unser Schwerpunkt im Labor liegt ebenfalls in der Onkologie.
Unser multidisziplinäres Team setzt sich außerdem aus KollegInnen der Onkologie, Radiotherapie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Pathologie, Physikalischen Therapie, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie, Sozialarbeit, Ernährungswissenschaft, Onkologischer Pflege, Psychologie, Stoma-Schwestern und UrologInnen zusammen.
Weitere Details zu den Erkrankungen und Therapien können Sie unter
->Patienteninformation nachlesen.