Die so genannte Induratio Penis Plastica (IPP) ist eine erworbene Penisdeviation, die sich als fibröse Narbenbildung im Penis manifestiert. Aufgrund dessen kommt es zu einer Penisverkrümmung, die im akuten Stadium schmerzhaft sein kann. Die IPP kann sich verschieden stark äußern. Die akute Form ist charakterisiert durch Schmerzen im Penis und durch eine zu- und abnehmende Penisverkrümmung. Die Penisverkrümmung an sich kann so stark sein, dass ein normaler Geschlechtsverkehr dadurch nicht mehr möglich ist, bzw. der Geschlechtsverkehr zu Schmerzen beim Partner (Dyspareunie) führt.Die durch die IPP verursachten Symptome können zu Angst, Störung des Selbstvertrauensund Stress führen.
Symptome:
Die Symptome einer IPP können entweder akut oder langsam progredient entstehen.
Nach der akuten Phase, in der es zu IPP- typischen Veränderungen im Penis kommt, kommt die chronische Phase. Diese ist durch eine stabile Verkrümmung und durch eine geringere Schmerzsymptomatik gekennzeichnet.
Ursachen:
Die genaue Ursache für die Entwicklung einer IPP ist unklar. Mikrotraumen am Penis, die durch Geschlechtsverkehr verursacht werden, scheinen eine wichtige Rolle bei der Narbenbildung zu spielen. In manchen Fällen ist jedoch diese Verbindung nicht zu erkennen und eine Assoziation mit Erkrankungen des Immunsystems ursächlich an zu sehen.
Risikofaktoren:
Mikrotraumen alleine sind nicht einzig und alleine an der Erkrankung schuld. Verschiedene Faktoren, die die Wundheilung beeinträchtigen, können zu narbigen Veränderungen an der Tunica Albuginea der Penisschwellkörper führen. Darunter fallen zum Beispiel:
Komplikationen:
Je nach Ausprägung kann es zu folgenden Komplikationen kommen:
Diagnose:
Als Grundlage der Diagnose sollte ein ausführliches Gespräch dienen. Zusätzlich sollte der Grad der Penisverkrümmung und ihre Ausprägung mittels einer künstlich hervorgerufenen Erektion untersucht werden. Eine sonographische Untersuchung des Penis dient zum Nachweis der narbigen Veränderung des Penis am Schwellkörper, die zur Penisverkrümmung führt. Desweiteren kann man dadurch weitere vaskuläre Ursachen einer erektilen Dysfunktion abklären (Venous Leak).
Therapie:
In der akuten schmerzhaften Phase ist von einer operativen Korrektur abzusehen, da sich die Umbauprozesse noch im Gang befinden und das Erscheinungsbild des Penis verändern können.
In der akuten Phase gibt es verschiedene Ansätze die zwar zu keinem Stopp des akuten Geschehens führen, jedoch die Schmerzsymptomatik bessern. Beispielsweise gab es Bestrebungen die Stoßwellentherapie, die Iontopherese, die Injektion von Verapamil, Kollagenase, POTABA usw. als Therapiestandard durch zu setzen. Heutzutage weiß man, dass es kein ausreichend gut funktionierendes Mittel gibt um die akute Phase der IPP zu bekämpfen.
Laut den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie sollte eineoperative Therapie im Sinne einer Korrektur der Verkrümmung erst in derstabilen Phase erfolgen. In dieser Phase der Erkrankung kommt es zu keinerlei Veränderung der Verkrümmung und die Penisschmerzen müssen eindeutig rückgängig bzw. verschwunden sein. Dieser Zustand sollte zumindest für drei Monate erreicht sein, bevor eine operative Therapie durchgeführt werden kann.
Beratungstermin:
Falls Sie an einer erworbenen Penisverkrümmung leiden und Sie einen Therapiewunsch haben, vereinbaren sie einen Termin in unserer Ambulanz für Andrologie und erektile Dysfunktion (Tel.: +43 (0)1 40400 - 26230). Eine intensive Beratung und Aufklärung sollte vor jeder Therapieentscheidung stattfinden.