Erreichbarkeit:
Ebene 8, Leitstelle 8D
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Ambulanzzeiten:
Montag, Dienstag 8:00 – 12:00
Donnerstag, Freitag 8:00 – 12:00
Bei Prostatakrebs handelt es sich um eine bösartige Erkrankung der männlichen Prostata – einer kleinen walnussförmigen Drüse, die Samenflüssigkeit produziert, welche den Spermien als Nährlösung und Transportmittel dient.
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Er wächst meist langsam und beschränkt sich vorerst auf die Prostatadrüse, wo er anfangs noch keinen großen Schaden anrichtet. Während sich einige Arten von Prostatakrebs langsam entwickeln und minimale bis gar keine Behandlung benötigen, gibt es andere, aggressivere Formen, die sehr schnell fortschreiten.
Frühestmöglich erkannt - solange er noch auf die Prostatadrüse beschränkt ist - hat Prostatakrebs die höchsten Chancen auf Heilung.
Prostatakrebs im Frühstadium verursacht so gut wie nie Symptome – es gibt also keine frühen Warnsignale. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Anzeichen und Beschwerden kommen, allerdings sind diese oft unspezifisch, wie etwa:
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen durch abgeschwächten Harnstrahl
- Blut in der Samenflüssigkeit
- Schmerzen im Beckenbereich
- Knochenschmerzen
- Erektionsprobleme
Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Arzt, sobald Sie Anzeichen oder Symptome bemerken, die Sie beunruhigen. Über Nutzen bzw. Risiken einer Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung wird diskutiert; die Meinungen der Spezialisten gehen hierbei auseinander. Besprechen Sie Optionen mit dem Arzt Ihres Vertrauens. Zusammen werden Sie entscheiden, was das Beste für Sie ist.
Die genauen Ursachen für Prostatakrebs sind unklar.
Ärzte sind sich nur insofern im Klaren, dass Prostatakrebs dann entsteht, wenn sich Zellen in der Prostata abnormal verändern. Mutationen in der DNA jener abnormalen Zellen bewirken, dass diese Zellen wachsen und sich schneller teilen, als dies bei normalen Zellen der Fall ist. Die abnormale Zelle wächst auch dann weiter, wenn andere Zellen bereits absterben würden. Die akkumulierten abnormalen Zellen bilden in einem weiteren Schritt eine Raumforderung - Tumor genannt -, die wächst und in umliegendes Gewebe eindringen kann. Einige abnormale Zellen können sich auch aus diesem Zellverband lösen und in andere Körperteile streuen (d.h. metastasieren).
Folgende Faktoren könnten Ihr Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen:
- Höheres Alter. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöht sich mit fortschreitendem Lebensalter.
- Genetische Disposition von Prostata- oder Brustkrebs in Ihrer Familie. Wenn es Prostatakrebsfälle bei Männern in Ihrer Familie gibt, könnte Ihr Risiko ebenfalls zu erkranken, erhöht sein. Ebenso haben Sie ein höheres Prostatakrebsrisiko, wenn Ihre Familiengeschichte prädisponierende Gene für das Mammakarzinom (BRCA1 oder BRCA2) oder eine ausgeprägte Vorgeschichte an Brustkrebsfällen aufweist.
- Übergewicht. Bei Männern mit Übergewicht und der Diagnose Prostatakrebs besteht eher das Risiko, dass die Krankheit bereits weiter fortgeschritten und schwieriger zu behandeln ist.
- Ethnische Faktoren. Dunkelhäutige Männer haben ein deutlich höheres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken als Männer mit weißer Hautfarbe. Hier tendiert der Prostatakrebs auch dazu, aggressiver und bereits in einem fortgeschrittenen Stadium zu sein. Die Gründe dafür sind unklar.
Mögliche Komplikationen bei Prostatakrebs und dessen Behandlung:
- Der Krebs breitet sich aus (metastasiert). Prostatakrebs kann auf umliegende Organe übergreifen, wie etwa Ihre Blase, oder auch über den Blutkreislauf und das Lymphsystem in Ihre Knochen bzw. andere Organe gelangen. Ein in den Knochen metastasierter Prostatakrebs kann Schmerzen und Knochenbrüche verursachen. Hat er sich in andere Körperregionen ausgebreitet, kann der Krebs noch immer gut auf eine Behandlung ansprechen und unter Kontrolle gehalten werden – eine vollständige Heilung ist jedoch nicht mehr zu erwarten.
- Inkontinenz. Prostatakrebs per se als auch die Therapie kann zu einer Harninkontinenz führen. Behandlungsmöglichkeiten hierfür und ob mit der Zeit eine Verbesserung zu erwarten ist, hängen vom Typ der Harninkontinenz und deren Ausprägung ab. Dazu zählen Medikamente, Katheter und operative Eingriffe.
- Erektionsstörung. Erektile Funktionsstörungen können als Folge von Prostatakrebs oder seiner Behandlung (durch chirurgische Eingriffe, Bestrahlung und/oder Hormonbehandlungen) auftreten. Medikamente, Vakuumpumpen als Erektionshilfe und operative Maßnahmen dienen hier als Behandlungsoptionen.
© Prof. Dr. Shahrokh F. Shariat