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MedUni-Wien-Vizerektorin Karin Gutiérrez-Lobos gratuliert Alexander Jais zu seiner Auszeichnung
PhD-Abschlussarbeit am Klinischen Institut für Labormedizin als eine der besten Dissertationen des Jahres ausgezeichnet

(Wien, 09-12-2014) Alexander Jais von der MedUni Wien wurde vom Wissenschaftsministerium mit dem Award of Excellence ausgezeichnet. Seine PhD-Abschlussarbeit am Klinischen Institut für Labormedizin wurde als eine der besten Dissertationen des Jahres prämiert


Der Award of Excellence wurde im Jahr 2008 durch den damaligen Wissenschaftsminister Johannes Hahn geschaffen und zeichnet die besten Dissertationen eines Studienjahres auf rund der Vorschläge der Rektorinnen und Rektoren aus. Er ist mit 2.500 Euro dotiert.


Die im Juli 2014 im Topjournal „CELL“ erschienene Publikation „Heme Oxygenase-1 Drives Metaflammation and Insulin Resistance in Mouse and Man" entstand im Rahmen des PhD-Studiums von Alexander Jais an der MedUni Wien in der Arbeitsgruppe von Harald Esterbauer am Klinischen Institut für Labormedizin, Klinische Abteilung für Medizinisch-chemische Labordiagnostik (Leitung: Oswald Wagner).

 

HO-1 macht Dicke krank
Mehr als zwei Milliarden weltweit sind stark übergewichtig. Drei von vier Betroffenen entwickeln Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt und Krebs. Überraschenderweise bleibt der Stoffwechsel von einem Viertel aller stark Übergewichtigen langfristig gesund. Die Art der Folgeerkrankungen und deren Schwere scheint maßgeblich vom Enzym HO-1 abzuhängen.
Gewebeproben adipöser Menschen, die mit Forschern der Paracelsus Privatuniversität Salzburg untersucht wurden, zeigten: Personen mit niedrigen HO-1-Werten entwickeln sehr selten Folgeerkrankungen, während solche mit hohen Werten sehr oft davon betroffen sind. Der Zusammenhang zwischen HO-1-Werten und dem Gesundheitszustand der PatientInnen war überwältigend. Weder Gewicht, Fettanteil oder die Menge an ungesundem Bauchfett waren aussagekräftiger. Das deutet sehr stark darauf hin, dass HO-1 direkt in der Schnittstelle zwischen Übergewicht und Folgeerkrankungen wirkt.
Bei Mäusen schalteten die Forscher das Enzym gezielt und nur in einzelnen Zelltypen aus. Entfernten sie HO-1 aus den Fresszellen des Immunsystems, entwickelten die Tiere weder Diabetes noch Fettleber – trotz starkem Übergewicht. Sehr energiereich gefütterte Tiere ohne HO-1 in den Leberzellen sprachen besser auf Insulin an und entwickelten keine Leberschäden.  Zudem war die Stoffwechselaktivität der Mitochondrien in Zellen ohne HO-1 deutlich gesteigert. Diese Ergebnisse weisen HO-1 als völlig neues, höchst-interessantes Ziel für diagnostische und therapeutische Ansätze aus.

 

Zur Person
Alexander Jais studierte Biomedizin und Biotechnologie an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien. Danach absolvierte er sein PhD-Studium an der MedUni Wien im Programm Endokrinologie und Stoffwechsel. Im Rahmen seines Studiums absolvierte er ebenfalls einen Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut in Freiburg, sowie einen Forschungsaufenthalt an der University of Michigan, Ann Arbor, USA.

» Presseaussendung der MedUni Wien zur Studie