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MedUni Wien-ForscherInnen wiesen Zusammenhang der Menge des von diesem Gen produzierten Enzyms mit der Wirkung der Chemotherapie nach.

(Wien, 30-09-2013) Das Gen UGT2B17 wurde bei der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) im Rahmen eines von der Initiative Krebsforschung geförderten Projekts als Prognosefaktor identifiziert. Interessanterweise konnte ein Zusammenhang mit der Menge des von diesem Gen produzierten Enzyms und der Wirkung von Chemotherapie gezeigt werden. Das ist das zentrale Ergebnis der PhD-Arbeit von Michaela Gruber unter der Leitung von Katrina Vanura und Ulrich Jäger an der Universitätsklinik für Innere Medizin I (Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie). Die Arbeit wurde nun im Top-Magazin "Blood" publiziert.

Die ForscherInnen fanden heraus, dass dieses bei CLL überexprimierte Enzym direkt in den Tumorzellen wichtige Therapiesubstanzen wie zum Beispiel Vorinostat abbaut. Zusätzlich wurde eine UGT2B17-Aktivierung bei schlechtem Ansprechen auf Standardtherapie mit dem Chemotherapeutikum Fludarabin beobachtet. Das könnte einerseits einen verminderten Theapieeffekt bedingen, aber auch zu wesentlichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Substanzen führen.

Der Grund: das Gen UGT2B17 ist grundsätzlich daran beteiligt, fremde Stoffe abzubauen oder sie dem Abbau zuzuführen. Dasselbe passiert dann auch - unerwünscht - mit den bei der Chemotherapie zugeführten Medikamenten. Generell kann das Gen auch als Biomarker eingesetzt werden: Eine hohe Expression, wie bei vielen CLL-PatientInnen von vornherein gegeben, ist ein Hinweis auf eine schlechtere Prognose.

Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Form von Blutkrebs in Europa. Eine Heilung is derzeit nicht möglich. Die CLL verläuft zumeist schleichend. Häufig sind die PatientInnen zu Beginn der Erkrankung beschwerdefrei und die Diagnose wird durch einen Zufallsbefund erstellt.
Eine Besonderheit dieses Gens UGT2B17 ist, dass beim Großteil der europäischen Bevölkerung zwei Kopien vorhanden sind, ein Teil der Menschen aber das Gen gar nicht besitzt.

In einer zweiten Studie zur Bedeutung dieses Gens bei Lungenkrebs wurde nun festgestellt, dass die Anzahl der Kopien keinen wesentlichen Risikofaktor für die Erkrankungswahrscheinlichkeit darstellt. Da UGT2B17 auch giftige Tabakinhaltsstoffe abbaut, könnte die funktionelle Aktivität allerdings auch hier eine gewisse Bedeutung besitzen.

Initiative Krebsforschung als Unterstützer der Projekte
Diese Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe von Vanura an der klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie (Leitung Ulrich Jäger) wurden durch die Initiative Krebsforschung (IKF) der MedUni Wien finanziell unterstützt. Jenes IKF, das am kommenden Samstag (5. Oktober) auch den 7. Krebsforschungslauf veranstaltet.

Zwischen 10 und 14 Uhr kann man auf dem Universitätscampus Altes AKH (Hof 2) für die Krebsforschung an der MedUni Wien laufen: Das Startgeld beträgt 10 Euro und kommt dem guten Zweck ebenso zu Gute wie jene fünf Euro, die Unternehmen für jede gelaufene Runde Ihrer Team-LäuferInnen in den Spendentopf werfen.

Termin & Anmeldung
Der 7. Krebsforschungslauf findet am Samstag, 5. Oktober 2013, von 10 bis 14 Uhr auf einem Rundkurs (850m) am Universitätscampus (9., Altes AKH, Hof 2) statt. Die Anmeldung ist für Firmen per E-Mail an krebsforschungslauf@meduniwien.ac.at möglich, Einzelläufer kommen einfach zum Start, der jederzeit zwischen 10 und 14 Uhr möglich ist, und lösen ihre Laufkarte.

Service
„Overexpression of uridine diphospho glucuronosyltransferase 2B17 in high-risk chronic lymphocytic leukemia.“ M. Gruber, J. Bellemare, G. Hörmann, A. Gleiss, E. Porpaczy, M. Bilban, T. Le, S. Zehetmayer, C. Mannhalter, A. Gaiger, M. Shehata, K. Fleiss, C. Skrabs, E. Le’vesque, K. Vanura, C. Guillemette, U. Jäger. Blood 2013, 121, 1175-1183. 

"UDP-glucuronosyltransferase 2B17 genotype and the risk of lung cancer among Austrian Caucasians." Gruber, M. Le, T. Filipits, M. Gsur, A. Mannhalter, C. Jäger, U. Vanura, K. Cancer Epidemiol 2013, 37,625-628.