Skip to main content Deutsch
Frauenwege

Titel: Ao. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in

 

Warum haben Sie sich für eine wissenschaftliche Karriere entschieden?
Faszination der Forschung an sich. 

 

Wie verlief Ihr wissenschaftlicher Weg?

  • 3 Jahre Chemotechnikerin an der Universität Wien (Naturwissenschaftliche Fakultät 1979-1982) – selbstständiges organisiertes, präparatives Arbeiten
  • Studium der Veterinärmedizin
  • 1987: Universitäts-Assistentin an der Abteilung für Experimentelle Chirurgie , 2. Chirurgische Universitätsklinik, Spitalgasse 23
  • 1991: Zentrum für Biomedizinische Forschung, AKH Wien
  • 1999: Habilitation zu „Experimenteller Chirurgie“
  • 2005: Leitung der Abteilung Dezentrale Biomedizinische Einrichtungen der MedUni Wien. (a. Univ. Prof. seit 1999)

 

Was sind Ihre Stärken und wie konnten Sie diese für Ihre Karriere nutzen?

  • Flexibilität: siehe Publikationsliste, siehe Anträge der behördlich bewilligten Experimente
  • Durchführung von Projekten für/mit verschiedene(n) Gruppen, mit unterschiedlichsten Fragestellungen. Von Herzchirurgie über Leberchirurgie, Gefäßchirurgie (Hauptinteresse: Hämodynamik und Kreislaufphysiologie) zu Labormethoden zur Erfassung der Fließeigenschaften von Blut und anderen Körperflüssigkeiten.
  • Selbstmotivation: „nicht aufgeben…“
  • Abenteuerlust: Freude, Neues zu entdecken

 

Was sind Ihre wichtigsten Ressourcen gewesen, um Karriere machen zu können?
Die Familie als stabile Basis. Ein verlässliches Zeitmanagement ist eine wesentliche Stütze, die ruhiges Arbeiten möglich macht. Auch sogenannte Schicksalsschläge waren für mich Ressourcen, weil sie mir gezeigt haben worauf ich mich wirklich konzentrieren soll.

 

Was war Ihr größter Misserfolg und was haben Sie daraus gelernt?
Kein Misserfolg. „Misserfolge“ sind dazu da den Kopf zurechtzurücken um danach besser sehen zu können. „Selbst ist die Frau…“

 

War es für Ihren Karriereverlauf hinderlich, eine Frau zu sein?
Nein, nicht von Seiten meines Chefs; aber von Seiten der Gesellschaft und der Familie, weil es einfach als selbstverständlich angesehen wird, sich in der kurzen Zeit, die man für private Zwecke zur Verfügung hat, trotzdem um alles kümmern zu müssen.

 

Falls Sie Kinder haben: Was ist bzw. war an Unterstützung besonders hilfreich?

  • Meine Söhne wurden von den Großmüttern liebevoll umsorgt. StudentInnen in der Nachmittagsbetreuung
  • Guter Hort, wo die Kinder Ihre Aufgaben verlässlich machen konnten.
  • Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf die Hälfte gemäß BDG in der ersten Zeit.

 

Welchen Ausgleich suchen Sie in Ihrer Freizeit?

  • Ruhe!
  • Wandern
  • Rad fahren

 

Tipps und Tricks

  • Niemandem unkontrolliert Teilbereiche überlassen. Immer die Kontrolle bewahren, aber trotzdem gezielt Aufgaben verteilen.
  • Konzentrierte Zeiteinteilung
  • Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit gibt mehr Flexibilität und Freiheit auch wenn der „Überstundenpool“ ins Unermessliche ansteigt.
  • Gute Schule, guter Hort – lieber mehr Geld für Kinderbetreuung ausgeben als Stress mit der Routine daheim. Es bleibt noch genügend zu tun, nachdem die Aufgaben gemacht sind und das Essen gekocht ist. Sparen rechnet sich nicht!
  • Klares „NEIN“ wenn verlangt wird, für ALLES zuständig und verantwortlich zu sein.