Die Verbindung von in-vivo Dosimetrie, Bestrahlungsplanung und klinischer Relevanz in der Hadronentherapie
Geladene Teilchen (Ionen) können in der Strahlentherapie verwendet werden um Tumorzellen effektiv zu zerstören. Im Unterschied zur hochenergetischen Photonenstrahlung geben Ionen die meiste Energie am Ende ihrer Reichweite ab. Somit ist es möglich eine hohe Dosis im Tumor zu applizieren während das umgebende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird. Dies impliziert allerdings größere Ansprüche an die Qualitätssicherung (QA), da sich bereits kleine geometrische und anatomische Abweichungen vom Bestrahlungsplan massiv auf den Behandlungserfolg auswirken können. Bewegliche Organe zu bestrahlen und auf anatomische Veränderungen des Patienten zu reagieren sind die größten Herausforderungen in der Hadronentherapie.
Das ENVISION Projekt strebt eine Verbesserung der QA an, indem nach nicht invasiven Kontrolltechniken in Echtzeit geforscht wird, die auf PET Prinzipien durch Detektion erzeugter Beta-Strahler bzw. der Detektion einzelner Reaktionsprodukte basiert. Außerdem soll die Bestimmung der verabreichten Dosis und die Adaptierung auf eine etwaige veränderte Patientensituation und sich bewegende Organe verbessert werden. Die Forschungsgruppe der MedUniWien arbeitet an einer Software um Teile des Evaluierungsprozesses zu automatisieren. Dies ist essentiell um die verbesserte QA auch tatsächlich in der Klinik einsetzen zu können. Von den Ergebnissen und Forschungsaktivitäten des ENVISION Projektes werden alle Ionentherapie-Zentren in Europa, darunter auch die MedAustron Anlage in Wiener Neustadt (NÖ), profitieren.
ForscherInnen der MedUni Wien
In diesem Projekt agiert die Meduni Wien als Projektpartnerin unter der Leitung von Dietmar Georg (Universitätsklinik für Strahlentherapie, Medizinische Strahlenphysik); Er leitet das Arbeitspaket 5: „The combination of in-vivo dosimetry, treatment planning, and clinical relevance“.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dietmar Georg
ProjektleiterUniversitätsklinik für Strahlentherapie
Abteilung Medizinische Strahlenphysik
Projektmitarbeiter:
Peter Kuess (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Konsortium
ProjektkoordinatorIn: Manjit DOSANJH (CERN, Schweiz)
Anzahl der Projektpartner: 16
Eckdaten
Förderschiene/Bereich/Topic/Projektart | The ENVISION project is co-funded by the European Commission under FP7 Grant Agreement N. 241851 |
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Projektdauer | 01.02.2010-31.01.2014 |
Förderhöhe gesamte Projekt | 5.997.222 € |
Förderhöhe für MedUni Wien | 229.120 € |