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Erfahrungsberichte

"Ich habe mich im Frühjahr 2022 dazu entschlossen, mich über das Rote Kreuz Österreich als Stammzellenspenderin, aus persönlichen Gründen, typisieren zu lassen.

Die Registrierung ist sehr einfach, man bekam ein Testkit per Post zugesendet, man füllte ein Formular aus und gab eine Speichelprobe ab, im Anschluss sendet man diesen Brief zurück.

Da die Chance sehr gering ist, ein passender Spender zu sein, war ich sehr erstaunt, dass ich im November schon kontaktiert wurde, dass ich eventuell ein passender Spender sein könnte. Mir wurden die nächsten Schritte bereits am Telefon ausführlich erklärt, ich wurde auch nochmals gefragt, ob ich noch Spenden möchte, dies bejahte ich natürlich.

Nach weiteren Blutproben bekam ich nach kurzer Zeit die Information, dass ich nun wirklich ein passender Spender bin. Ende Dezember bin ich dann nach Wien zu Frau Dr. Horvarth und der Stammzellenkoordinatin Katharina Zwettler für die Voruntersuchung gefahren. Dort wurde mir nochmals alles erklärt und ich konnte mich von Anfang an mit allen offenen Fragen an Sie wenden. Vielen Dank dafür.

Am 16.01.2023 war es dann soweit und ich wurde im AKH Wien stationär aufgenommen. Durch die gute Betreuung war ich von Anfang an die Ruhe in Person.

Am nächsten Morgen fand dann die Knochenmarkentnahme in Vollnarkose statt. Nach der Spende war mir etwas flau im Magen und der Kreislauf spielte nicht so mit, aber das legte sich nach ein paar Stunden wieder. Am selben Tag konnte ich schon wieder mit meinem Partner spazieren gehen.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, jemanden eventuell das Leben retten zu dürfen, auch wenn dieses Gefühl noch nicht so real ist.

Mein Fazit:

Ein kleiner Aufwand für mich und eine große Chance für jemand anderen, dass er wieder gesund werden kann und wieder Freude am Leben hat! Ich würde es wieder machen"

"Ich habe mich im Mai 2017 bei der bislang größten Typisierungsaktion am Kumplgut in Wels registrieren lassen und als mich dann 5 Jahre später Geben für Leben kontaktierte und mir mitteilte, dass ich eventuell als Spenderin in Frage komme, musste ich nicht lange überlegen.

Nach einer Blutabnahme stellte sich heraus, dass ich tatsächlich der passende Spender bin und die Chance habe, meinem genetischen Zwilling ein neues Leben zu schenken. Ein überwältigendes Gefühl! Von da an ging alles ziemlich schnell. Bei den Voruntersuchungen im AKH Wien (liebe Grüße an Fr. Flatz und Dr. Horvath) wurde ich sehr freundlich empfangen und ausführlich aufgeklärt.

Zu Weihnachten begann ich mit den Spritzen (4 Tage jeweils morgens und abends), die die Produktion der Stammzellen anregen und sie ins Blut ausschütten. Ab dem 3. Tag verspürte ich Kreuz- und Gelenksschmerzen, welche aber mit Mexalen gut auszuhalten waren.

Am Vorabend der Spende reisten mein Mann und ich bereits in Wien an. Die Kosten für Zug, Hotel etc. werden natürlich übernommen. Am nächsten Tag ging es dann zeitig ins AKH, wo ich nach einiger Wartezeit an die Apherese angeschlossen wurde. Da meine Stammzellen eingefroren werden und ein Teil dabei verloren geht wurde ein ausreichender Puffer benötigt. Aus diesem Grund dauerte die Entnahme gut 6,5 Stunden. Das hört sich jetzt viel schlimmer an, als es wirklich war.

Während jeder Minute wurde ich bestens vom Pflegeteam betreut. Ein großes Dankeschön an Gaspar, der sich so zuvorkommend um mich gekümmert und mir jeden Wunsch erfüllt hat. Die ersten Minuten nach der Spende war ich etwas benommen, aber das legte sich sofort. Da ich nach der Spende weder müde war, noch das Bedürfnis nach Ruhe hatte, ließen wir zur Feier des Tages den Abend bei einem tollen Essen ausklingen.

Alles in allem würde ich es sofort wieder machen und ich kann jedem nur empfehlen, sich typisieren zu lassen. Nichts ist wichtiger als die Gesundheit und was gibt es Schöneres, als einem anderen Menschen zu helfen, gesund zu werden. Danke an Geben für Leben für euer Engagement und an das Team der Transfusionsmedizin des AKH Wien für diese besondere Erfahrung. Meinem genetischen Zwilling in Australien wünsche ich alles erdenklich Gute. Ich denke an sie und drücke ihr für die Transplantation die Daumen."

"Als ich mich im Sommer registrieren ließ, rechnete ich nicht damit, vier Monate später als Spenderin im AKH Wien betreut zu werden. Nach einem Aufruf in den sozialen Medien zur Typisierung, habe ich mir das Set vom Verein Geben für Leben zusenden lassen. Als ich im Oktober angerufen wurde und erfuhr, dass ich als potentielle Spenderin in Frage kommen würde, habe ich nicht gezögert und bin diese spannende Reise eingegangen.

Die Abwicklung im AKH Wien verlief unkompliziert und nach einer umfangreichen Voruntersuchung stand der Spende nichts mehr im Wege. Leider verspürte ich einige Nebenwirkungen von den Spritzen, die benötigt werden, um viele Stammzellen im Körper zu bilden. Nichtsdestotrotz überwiegt die Freude, einem Menschen aus den USA hoffentlich etwas geholfen zu haben, indem dieser meine gesunden Stammzellen erhält. 

Ich fühlte mich bestens betreut und möchte mich hiermit nochmal bei allen Beteiligten vom Verein Geben für Leben sowie allen Anwesenden im AKH Wien herzlichst bedanken! 

Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, jemandem auf der Welt die Hoffnung auf Leben zu schenken! Mir bleibt nichts anderes mehr über als zu sagen: Lasst euch typisieren!"

"Ich habe mich im Sommer 2021 typisieren lassen! Im September 2022 bekam ich überraschend eine Nachricht von „Geben für Leben“! Das Gefühl einem Menschen Hoffnung auf Leben geschenkt zu haben & jetzt in gewisser Weise mit meinem genetischen Zwilling verbunden zu sein, ist unbeschreiblich!

Wir vergessen oftmals, wie unfassbar gut es uns geht! Wir beschäftigen uns mit vermeintlichen Problemen, welche eigentlich keine sind! Wir haben Wünsche, Pläne & wollen immer mehr... Und dann ist da jemand, der nur einen einzigen Wunsch hat, nämlich gesund zu sein! Das größte Gut ist unsere Gesundheit!

Liebe Fremde, ich wünsche Dir unendlich viel Kraft & Ausdauer! Ich hoffe, Du & Deine neuen Stammzellen werden Freunde. Frohe Weihnachten!"

"Ich habe mich am 26.11.2021 – fast genau vor einem Jahr - online als Stammzellenspender bei Geben für Leben registriert, worauf ich dann ganz einfach und unkompliziert die Typisierung per Wangenabstrich selbst zu Hause durchgeführt habe.

Rund ein Jahr später habe ich eine E-Mail bekommen, in der mir mitgeteilt wurde, dass ich für einen Leukämiepatienten als potenzieller Spender infrage komme, womit ich bis dahin nicht gerechnet habe, da die Wahrscheinlichkeit ja immerhin bei 1:500 000 liegt – endlich mal ein Match, welches wirklich was bringt. Daraufhin habe ich das Geben für Leben-Team telefonisch kontaktiert, und nach einem Aufklärungsgespräch habe ich mich gerne dazu bereit erklärt.

Nach der CT-Untersuchung wurde im AKH einige Wochen später eine gründliche Voruntersuchung durchgeführt, welche gut verlaufen ist, und somit stand der Spende nichts mehr im Wege.

Fünf Tage vor der Spende musste ich mir die Spritzen zur Anregung der Stammzellenproduktion injizieren, welche sich durch Gelenks- und Kopfschmerzen bei mir bemerkbar machten. Diese Nebenwirkungen konnte ich jedoch mittels Schmerzmitteln gut Einhalt gebieten. Die Spende selbst nahm in etwa 5 Stunden in Anspruch, wobei ich die Zeit mittels Lesen oder einem Nickerchen verbrachte.

Nach der Spende hatte ich Schmerzen im Arm zu beklagen, welche aber relativ schnell wieder abgeklungen sind und doch ein sehr geringes Opfer dafür sind, was man mit so einer Spende bewirken kann. Sowohl von Geben für Leben als auch vom Team des AKH Wien wurde ich während des gesamten Spendevorganges bestens betreut.

Einen Tag nach meiner Spende hat mir Geben für Leben mitgeteilt, dass bereits heute meine Stammzellen von einer Leukämie-Patientin in Mitteleuropa empfangen werden. Ich wünsche der Empfängerin alles erdenklich Gute und kann jedem empfehlen, sich in die Spenderdatei eintragen zu lassen."

Als eine sehr gute Freundin von mir 2020 eine Typisierungsaktion ins Leben gerufen hat, wusste ich ehrlich gesagt noch nicht viel über Stammzellenspenden. Das änderte sich schon bei der Typisierung. Aber mit dem, was zwei Jahre später kam, rechnete ich da noch nicht.
Im Juni 2022 bekam ich von „Geben für Leben“ eine Nachricht, dass es jemanden gibt, dem ich mit geringem Einsatz helfen oder vielleicht sogar das Leben retten kann. Am selben Tag hatte ich noch ein Telefonat mit GfL, bei dem ich über die weiteren Schritte gut informiert wurde. Und so nahm das Ganze seinen Lauf. Ich bekam ein paar Tage später per Post eine Box mit Röhrchen für meine Blutprobe, die von der Hausärztin abgenommen und per Kurier ins Labor geschickt wurde. Kurz darauf erfuhr ich, dass alles sehr gut übereinstimmte. Ich wurde für die Patientin zirka für zwei bis drei Monate reserviert.

Als ich dann im August die Nachricht erhielt, dass es jetzt bald soweit sein wird, hätte ich schon fast nicht mehr damit gerechnet. Bei diesem Anruf wurde ich auch darüber informiert, dass die Spende nicht über das Blut, sondern über das Knochenmark entnommen wird. (weil es in diesem Fall für die Patientin wichtig war) Ich wurde sehr gut von den Mitarbeiterinnen von „Geben für Leben“ aufgeklärt und stand auch oft in Kontakt mit ihnen und dem AKH Wien, wo ich mich ebenfalls sehr gut betreut fühlte. Wir hatten einen Termin für die Voruntersuchung im AKH vereinbart und auch gleich den Termin für die Spende. Die Voruntersuchung war zirka drei Wochen vor der Spende und man kann sie sich wie eine sehr genaue Gesundenuntersuchung vorstellen. 

Bei der Spende selbst, musste ich einen Tag zuvor ins Krankenhaus, wo noch einmal Blut abgenommen wurde und ich danach die Ruhe im Einzelzimmer auf der Station im KH genießen durfte. Am nächsten Morgen wurde ich vom KH Personal abgeholt und zur Operation gebracht. Ich bekam eine Vollnarkose, was für mich das erste Mal war, und schlief zirka zwei Stunden. Während der OP wurde mir mit einer Nadel die Stammzellenflüssigkeit aus dem Beckenkammknochen (nicht vom Rückenmark) abgesaugt. Die Narkose vertrug ich sehr gut und somit durfte ich kurz darauf wieder ins Zimmer. Dort blieb ich dann noch eine Nacht und am nächsten Tag fuhr ich nach der Nachuntersuchung, mit zwei kleinen Pflastern am Becken, nach Hause.

Mein Fazit danach ist: Wenn ich mich nicht typisieren lassen hätte, würde die Patientin wahrscheinlich noch immer auf eine Spende warten und so habe ich ihr, mit meinem geringen Einsatz, helfen können und vielleicht sogar ihr Leben gerettet. Ich wünsche ihr das Allerbeste.

Meine Frau und ich hatten die Idee uns zu registrieren. Über das Internet erfuhren wir von 'Geben für Leben' und forderten Abstriche an. Die Registrierung war sehr einfach und schnell abgewickelt.

Ich hatte gelesen wie gering die Chance wäre überhaupt als Spender in Frage zu kommen, dementsprechend überrascht war ich, als ich erfuhr dass ich eventuell passen könnte. Das Team von 'Geben für Leben' war total hilfsbereit und außerordentlich freundlich. Die Blutabnahmen und Untersuchungen wurden durchgeführt und dann war es soweit. Die Spende selbst dauerte etwa 4 Stunden und war absolut nicht schmerzhaft.

Ich selbst bin Zwillingspapa, und möchte mir gar nicht vorstellen wie es wäre, wenn einer meiner Familie auf eine Spende angewiesen wäre. Ich hoffe unendlich, dass meine Spende dem Empfänger das Leben rettet und eine zweite Chance auf viele glückliche, unvergessliche Momente verschafft.

Im Jahr 2018 haben meine Frau und ich aufgrund einer Werbeeinschaltung entschieden, sich in das Spender Register aufnehmen zu lassen. Vielleicht sensibilisiert durch das Eltern sein, haben wir uns gedacht: „Man könnte jemanden so einfach etwas Gutes tun - mit ein wenig Aufwand einer Person die Chance auf ein Leben zu geben“

Vier Jahre sind vergangen als auf einmal die Benachrichtigung kam dass ich ein „Treffer“ bin. Perplex habe ich diese Nachricht gelesen, da ich mit einer Kontaktaufnahme niemals gerechnet habe.

Mit meiner Einwilligung, dass ich mich als Spender zur Verfügung stelle, lief die Organisation der Stammzellkoordination plötzlich auf Hochtouren. In kurzer Zeit wurden Blutproben abgenommen, ein Ultraschall gemacht, mir über meine Wunschapotheke die Medikamente zu Verfügung gestellt – mir blieb nur der zweimalige Weg nach Wien, zur Voruntersuchung und zur Blutstammzellentnahme.

Die grippeartigen Symptome der Spritzen sind der einzig kleine Wehmutstropfen.

Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei dem Team der Stammzellkoordination, das stets um einen reibungslosen Ablauf bemüht gewesen ist. Viel wichtiger war für mich als Spender, dass man sich bei der geringsten Unklarheit oder Zweifel sich jederzeit an das Team wenden kann und es einem hilft.

Ich habe getan was ich konnte. Ich hoffe dass ich mit meiner Spende „meinen genetischen Zwilling“ die Chance auf ein Leben gegeben habe.

Auf diesem Weg wünsche ich meinem Empfänger und seiner Familie viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen bei der Genesung!

Ich würde jederzeit wieder diesen Schritt machen.

Bitte lasst euch typisieren!

"Fünf Jahre ist es her, als ich mich in der Schule typisieren ließ. Ich habe ganz vergessen, dass ich überhaupt teilgenommen habe, bis mich Michaela von Geben für Leben kontaktiert hat und mir mitteilte, dass eine Person schwer erkrankt ist und ich ihr und der Familie mit meinen Stammzellen neue Hoffnung schenken kann. Natürlich habe ich zugestimmt – die Chance, meinem genetischen Zwilling mehr Lebensqualität zu geben und womöglich sein Leben zu retten, wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.

Der Aufwand, tatsächlich Stammzellspenderin zu werden, war minimal: Nach einer Blutabnahme und einer detaillierten Kontrolle zahlreicher Werte im AKH, die ungefähr 4 Stunden dauerte, war schon fast alles erledigt. Die Kontrolle hatte auch positive Nebeneffekte für mich: So detailliert durchgecheckt zu werden, passiert leider viel zu selten.

Vor der Spende musste ich mich 4 Tage lang zweimal täglich spritzen, doch auch das war halb so schlimm, wie es vielleicht klingen mag – ich hatte sehr wohl leichte Schmerzen, jedoch waren die mit den Schmerztabletten nicht mehr spürbar.

Die tolle Betreuung, sowohl im AKH, als auch im Verein „Geben für Leben“, haben den ganzen Aufwand wieder wett gemacht. Ich wurde von allen Seiten aufrichtig unterstützt und habe eine große Wertschätzung verspürt, für die ich mich vielmals bedanken möchte. Bei jedem Aufenthalt und auch in jeder Nachricht wurde die Leidenschaft, mit der sie hinter der Sache stehen, aufs Neue deutlich.

Meine Reise als Stammzellspenderin ist nun für eine gewisse Zeit vorbei. Die Genesungsreise des Patienten beginnt; nun heißt es, Daumen zu drücken, eine volle Ladung Energie über den Ozean zu schicken und in Gedanken bei dem Kämpferherz zu sein!

Auch DEINE Reise als StammzellspenderIn kann bald beginnen. Und deswegen mein Appell an Dich: Lass‘ dich typisieren! Es kann so leicht sein, Gutes zu tun und gleichzeitig einzigartige Erfahrungen zu sammeln, die Dir keiner mehr nehmen kann. Zudem kannst Du auch einer anderen Person – deinem genetischen Zwilling - so leicht die Chance geben, zahlreiche weitere Erfahrungen auf dieser Welt zu sammeln und das Leben wieder genießen zu können – was gibt es Schöneres?"

"2017 ließ ich mich im Rahmen einer Typisierungsaktion als Stammzellspender eintragen. Als ich schon gar nicht mehr daran dachte, bekam ich Anfang dieses Jahres einen Anruf von Michaela vom Geben für Leben-Team, dass mit meinen Stammzellen jemandem geholfen werden kann.

Zwischen Benachrichtigung und Spende vergingen vier Monate. In dieser Zeit wurde nochmal gecheckt, ob ich auch wirklich fit für das Prozedere bin. Geben für Leben hat mich dabei immer begleitet. Ich durfte mich bei jeder Frage auf eine geduldige Aufklärung freuen. Auch bei den Terminen im AKH Wien, erfuhr ich von Seiten der ÄrztInnen und PflegerInnen immer viel Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Am Tag der Spende lag ich fünf Stunden im Bett. Was ich in der Zeit so alles lernen durfte, fand ich richtig spannend. Insgesamt flossen 15 Liter Blut aus meinem linken Arm, in eine Zentrifuge und zurück in meinen rechten Arm. Es verlief alles reibungslos und danach durfte ich sogar das bequeme Nachthemd behalten – war also ein super Tag.

Teil des Heilungsprozesses eines kranken Menschen sein zu dürfen, hat mir echt Spaß gemacht und ich werde das sicher nie vergessen. Ich kann deshalb allen nur empfehlen: Lasst euch typisieren!"

Wenn mir bei meiner Typisierung im Jahre 2017 jemand gesagt hätte, dass ich ein paar Jahre später mein Knochenmark spende. Hätte ich ihm das nicht geglaubt.

Als der Anruf kam, dass ich ein genetischer Zwilling bin, war meine Familie mehr aus dem Häuschen. Ich dachte nur, genau deswegen habe ich mich ja registrieren lassen, also machen wir keine große Sache daraus.

Aber ganz genau das ist es: eine große Sache.

Nicht, weil es für mich der erste Krankenhausaufenthalt war, die erste Vollnarkose und OP. Ich natürlich aufgeregt war, mir vor der Abreise Sorgen um einen positiven Corona-Tests machte und nach dem Eingriff vernachlässigbare Rückenschmerzen mit dem Blick auf das Ganze hatte.

Ich hatte vergleichsweise einen geringen Einsatz. Wunderbar begleitet, informiert und betreut, anfangs vom Team „Geben für Leben“ und dann im AKH Wien. Vielen herzlichen Dank an alle.

Was dieser geringe Einsatz bewirken kann: eine Chance auf Leben für einen Menschen, das macht diese große Sache aus.

Es ist ein unglaublich bereicherndes Gefühl daran teilzuhaben. Es erfüllt einen mit Glück und gleichzeitig mit großer Demut, was wirklich wichtig im Leben ist.

Um nichts auf der Welt würde ich diese Erfahrung missen möchten, also geht zur nächsten Typisierung. Ich würde es jederzeit wieder tun.

"Mein Name ist Matthias und ich bin 22 Jahre alt. Bereits 2018 ließ ich mich im Krankenhaus in Oberwart typisieren, da ein kleiner Junge aus der Umgebung einen Stammzellenspender benötigte. Vier Jahre später, nämlich Anfang des Jahres, kam dann überraschend ein Anruf von einem Mitarbeiter des Geben für Leben -Teams, der mir mitteilte, dass ich eventuell als Stammzellenspender in Frage kommen würde.

Zuerst erfolgte eine Blutabnahme und dann wurde ich auch schon zur Voruntersuchung nach Wien eingeladen. Dort wurde ich dann nochmals gründlich durchgecheckt. Nachdem bei dieser Voruntersuchung auch alles gepasst hatte war klar, dass ich tatsächlich spenden darf und es wurde ein Spendetermin vereinbart. Dieser Spendetermin musste aber leider kurzfristig verschoben werden, da ich mich zwei Wochen vor der Spende mit dem Coronavirus infizierte und ich mich zum eigentlichen Spendetag noch in Quarantäne befand. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so wurde rasch ein neuer Termin vereinbart.

Bald danach durfte ich mir dann als Vorbereitung für die Spende vier Tage lang täglich zwei Spritzen verabreichen. Dies war kein Problem für mich und auch von Nebenwirkungen blieb ich verschont.

Während der Stammzellenspende wurde im Krankenhaus relativ schnell klar, dass mein Körper nicht so viele Stammzellen mobilisiert hat wie ursprünglich angenommen wurde. Deshalb dauerte die Spende auch sechs Stunden. Da auch nach der Spende noch immer nicht klar war, ob genug Stammzellen entnommen werden konnten, wusste ich, als ich das Krankenhaus verließ noch nicht, ob ich am nächsten Morgen wieder kommen musste. Relativ schnell bekam ich aber dann einen Anruf und mir wurde mitgeteilt, dass am nächsten Morgen noch eine Spende durchgeführt würde. Auch am nächsten Tag dauerte die Spende wieder 6 Stunden. Insgesamt konnten aber genug Stammzellen gesammelt werden, was mich sehr freute.

Alles in allem kann ich den ganzen Prozess als tolle Erfahrung einordnen. Bedanken möchte ich mich vor allem beim Geben für Leben-Team und beim Personal im Krankenhaus. Beide haben tolle Arbeit geleistet und ohne sie wäre diese Spende nicht möglich gewesen."

 

 

"Im Jahr 2017 wurde in Oberösterreich durch „Geben für Leben“ ein Spenderaufruf für ein an Leukämie erkranktes Kind in den Medien geschaltet. Es gab in Wels beim „Kumplgut“ eine Registrierungsaktion, die damals sehr gut angenommen wurde. Auch ich hatte mich damals dazu entschieden, mich als Spender registrieren zu lassen.

Erst jetzt, fünf Jahre später, wurde ich von „Geben für Leben“ kontaktiert und gefragt, ob ich denn noch bereit wäre, ein Leben zu retten. Was für eine Frage… Natürlich war ich bereit, meine Stammzellen zu spenden. Dazu möchte ich noch kurz erläutern, warum mir eine derartige Spende so sehr am Herzen liegt:

In gewisser Weise kann ich ganz gut nachvollziehen, was es zumindest für die Angehörigen eines schwer kranken Patienten heißt, auf eine derartig lebensnotwendige Spende warten zu müssen. Mein Vater war schwer herzkrank, hatte mehrere Herzinfarkte überlebt und kam aufgrund des mittlerweile stark geschwächten Herzens auf die Spenderliste. Damals gaben ihm die Ärzte noch etwa ein halbes Jahr. Nur 14 Tage später bekam er bereits sein Spenderherz. Es war eine aufregende Zeit voller Hoffnung, aber auch Ängsten (Stichwort „Abstoßungsreaktionen“). Schlussendlich wurden ihm noch 10 weitere Lebensjahre geschenkt.

Ok, soviel zum Hintergrund. Nun war es also für mich an der Zeit, „ein Leben zu retten“. Wobei ich die Bezeichnung „Hoffnung zu schenken“ bevorzuge. Denn ganz sicher schenkt man durch diese Spende dem genetischen Zwilling UND dessen Liebsten eine wirklich große Hoffnung! Und alleine das muss es einem doch Wert sein, einen vergleichsweise geringen Aufwand in seinem Leben zu betreiben.

Nach Kontaktaufnahme musste ich mir erstmal von meiner Hausärztin Blut abnehmen lassen. Ein Blutabnahmeset wird einem direkt per Post zugesendet. Das abgenommene Blut wurde durch einen Kurierdienst beim Arzt abgeholt. Kurz darauf wurde die genetische Übereinstimmung zwischen dem Patienten und mir bestätigt. Ich durfte mich daraufhin entscheiden, in welchem Krankenhaus ich die Spende vornehmen lassen möchte. Zur Auswahl standen Wien und Graz. Da bereits meinem Vater in Wien das Leben gerettet wurde, entschied ich mich natürlich auch für dieses Krankenhaus.

Wenig später hatte ich dort die Voruntersuchungen. Aufklärungsgespräch, Blutabnahme, Lungenröntgen, Bauchultraschall, usw. Das Ganze dauerte ungefähr einen halben Tag. Danach hieß es wieder ein paar Tage warten. Erst dann wurde grünes Licht für die Spende gegeben.

Dann wurde mir vom Krankenhaus der Termin vorgeschlagen. Das war definitiv ein Gänsehautmoment! Jetzt darf ich mich schon für die Herzspende revanchieren, die damals mein Vater erhalten hat und dann fällt der Spendetag auch noch ausgerechnet auf seinen Geburtstag! Na, wenn das mal keine guten Vorzeichen für eine erfolgreiche Spende sind!

Vor der eigentlichen Spende musste ich mir vier Tage vorher 2x täglich (Früh/Abend) eine Spritze verabreichen. Diese Spritzen werden wie Thrombosespritzen über die Bauchdecke verabreicht. Ist ein kleiner Piecks und tut wirklich nicht weh. 
Durch diese Spritzen wird die Produktion der Stammzellen angeregt, welche grippeähnliche Symptome verursachen können. Also Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, etc. Ich hatte ab dem zweiten Tag immer etwas Rückenschmerzen, die in der Nacht auf Tag Drei kurzzeitig mal heftiger wurden. Aber alles war ohne Schmerzmittel zu ertragen.

Nun war also der Tag der Spende gekommen. Angereist bin ich, wie auch schon zur Voruntersuchung, am Vortag. Dazu wurde vom AKH ein Hotelzimmer ganz in der Nähe gebucht. Die Kosten dafür wurden übernommen. Sämtliche Anreise- und Verpflegungskosten werden zusätzlich von „Geben für Leben“ übernommen. Am Spendetag auch für eine Begleitperson.

Um 08:00 Uhr war ich im Krankenhaus, wobei die tatsächliche Spende gegen 09:30 Uhr begann. Diese dauerte knapp über 4 Stunden. Und wie war nun die Spende? Laienhaft erklärt wird einem das Blut aus einem Arm entnommen, gefiltert und über den anderen Arm wieder zurückgeleitet. Das Ganze erfolgt in 11 oder 12 Zyklen. Also wie eine Blutspende, die ein kleines bisschen länger dauert ;-).

Ja, es gibt Angenehmeres, als vier Stunden im Bett zu liegen und dabei seine beiden Arme fast nicht bewegen zu dürfen. Aber da ein Fernseher vorhanden ist und auch die Mitnahme eines Tablets erlaubt ist, war die ganze Sache dann ganz gut erträglich. Sollte man etwas benötigen, wird einem vom sehr bemühten Personal umgehend geholfen. Es ist also durchaus auszuhalten und rückblickend betrachtet nicht so schlimm, wie man sich das vielleicht vorstellt. Einfach so gut es geht entspannen und das Krankenhauspersonal machen lassen. Die wissen schon was sie tun! 

Nach der Spende musste ich noch etwa 45 Minuten im Warteraum bleiben. Es musste noch überprüft werden, ob genügend Stammzellen gewonnen werden konnten. In dieser Zeit bekam ich ein Lunchpaket und einen Kaffee. Nachdem genug Stammzellenmaterial vorhanden war, wurde ich wieder entlassen. Kreislaufprobleme oder Ähnliches hatte ich übrigens zu keinem Zeitpunkt.

Ich möchte mich auf diesem Wege noch beim Krankenhauspersonal sowie bei „Geben für Leben“ für die einwandfreie Betreuung bedanken!

Sollte das hier gerade jemand lesen, der sich noch nicht sicher ist, sich registrieren zu lassen…. MACH ES! Und mache vielleicht eines Tages diese riesengroße Erfahrung, jemandem Hoffnung schenken zu können! Und vergiss bitte nicht, dass wirklich niemand davor gefeit ist, an Leukämie zu erkranken und dadurch eines Tages selbst auf die Spende eines Mitmenschen angewiesen sein könnte.

Ich für meinen Teil weiß nun, dass es einen Menschen da draußen gibt, der sich dank mir berechtigt Hoffnungen machen kann. Und ich wünsche ihm wirklich aus tiefstem Herzen, dass aus der „Hoffnungsspende“ eine „Lebensrettung“ wird!"

Ich habe mich vor mehr als 18 Jahren in Schladming als Stammzellen-Spender registrieren lassen. Der damalige Auslöser für die Registrierung war eine Blutkrebserkrankung eines Bekannten. Dem Bekannte konnte ebenfalls mit Hlfe einer Spende das Leben gerettet werden, danach habe ich mich nicht mehr mit diesem Thema auseinander gesetzt. Im Januar wurde ich dann durch Ihre Organisation "quasi ausfindig" gemacht. Nach der genaueren Analyse meines Blutes, dass ich bei meinem Arzt entnehmen lies, wurde ich nochmalig kontaktiert. Somit stand fest, dass eine Spende möglich war. Überlegung diese Spende nicht durchzuführen hatte ich nie. Jedoch hatte ich Respekt vor einem Eingriff um die Stammzellen aus dem Beckenknochen zu entnehmen, was aber in diesem Fall nicht zur Anwendung kam. Nach der erfolgten Voruntersuchung am Standort Graz, Anfang März, wurde mir der Termin am 28.03.2022 für die Spende genannt und ich bekamm die Spritzen mit dem Wachstumsfaktor, den ich mir 4 Tage vor der Spende zweimal pro Tag spritzen sollte. Hierbei sei erwähnt, dass ich mich ständig gut beraten und aufgeklärt gefühlt habe, sei es durch die das Personal aus Wien oder Graz. Als ich dann am 24.03.2022 mit dem spritzen des Wachstumsfaktors anfing, hatte ich erheblich Schmerzen im unteren Rücken, dies wurde mir aber im Vorgang bereits gesagt das solche Nebenwirkungen auftreten können. Am 28.03.2022 machte ich mich schließelich auf den Weg nach Graz in die MED Uni-Klinik um die Apherese durchführen zu lassen. Auch hier habe ich mich bei dem zuständigen Personal bestens aufgehoben gefühlt. Ich wurde während der 3 1/2 stündigen Spende sehr gut betreut und mit Informationen rund um Spende versorgt. Noch während der Spende liesen auch die Schmerzen im Rücken nach und nach einer Woche war hatte ich überhaupt keine Beschwerden mehr.

Es würde mich freuen wenn meine Spende dazu beigetragen hat ein Menschenleben zu retten bzw. zu verlängern, besonders weil ich in den letzten Jahren sehr oft Abschied von geliebten Menschen nehmen musste die durch andere Krankeheiten verstorben sind. Nochmals vielen lieben Dank für die Bemühungen rund um meine Person und den reibungslosen Ablauf der Spende.

"Es ist vielleicht ungewöhnlich, mit 19 Jahren schon Stammzellspenderin zu sein. Doch mein Auslöser zur Anmeldung damals war Nadine Wimmer von GNTM2020. Sie hatte damals in einer Folge über ihre Spendeerfahrungen geredet und mich mit 17 Jahren dazu bewegt.

Anfang des Jahres bekam ich die Nachricht: "Lena, du kommst in Frage, einem Menschen das Leben zu retten!" Ich wurde gefragt, ob ich denn noch zur Spende bereit wäre. Mein erster Gedanke war: "Natürlich! Wenn ich so jemandem helfen kann!" Bei mir ging alles sehr schnell und so hab ich im März meine Stammzellen gespendet. Es war eine sehr aufregende und spannende Erfahrung fürs Leben und ich würde es trotz mancher Nebenwirkungen immer wieder machen."

Im September 2019 ließ ich mich im Zuge einer Blutspende typisieren. Zu diesem Zeitpunkt war ich 44 Jahre alt, eine Typisierung ist bis 45 Jahre möglich, somit war dies die letzte Möglichkeit. 

Genau zwei Jahre später, im September 2021, erhielt ich ein Paket vom Universitätsklinikum Graz. In dem Paket waren einige Blutröhrchen und ein Schreiben, in dem stand, dass ich schnellstmöglich für eine Blutabnahme meinen Hausarzt aufsuchen sollte. 

Meine Genmerkmale sollten mit irgendeinem Menschen auf dieser Welt übereinstimmen. Nach der Blutabnahme stellte sich tatsächlich heraus dass ich einen genetischen Zwilling habe, der jedoch krank ist und meine Hilfe braucht. Somit war für mich klar, dass ich diesem Menschen helfen möchte. Meine Umfeld und auch mein Arbeitgeber, waren sehr begeistert von meinem Vorhaben und unterstützen mich in jeglicher Hinsicht. 

Im Jänner 2022 wurden noch weitere Untersuchungen wie zB. EKG, Röntgen und OP-Tauglichkeit am Universitätsklinikum Graz durchgeführt. Der Termin war Anfang Februar geplant, doch aufgrund der Pandemie, musste er auf Anfang März verschoben werden. 

Am 8. März wurde ich am AKH Wien aufgenommen und für die OP am Folgetage vorbereitet. Zur Vorbereitung gehörten eine Blutabnahme, ausführliche Gespräche, Überwachung der Vitalfunktionen usw. Ich fühlte mich bestens aufgehoben und versorgt. 

Am nächsten Morgen, nach einer Flüssigkeitsinfusion, ging es auch schon in den OP. Nun war ich doch etwas nervös, aber die Narkose begann rasch zu wirken und ich bekam nichts mehr mit. Gefühlte 10 Minuten später kam ich im Aufwachraum wieder zu mir. 

Nach der Narkose war mir zwar etwas übel und ich hatte Kopfschmerzen, aber trotzdem war ich sehr glücklich und stolz. Die Schmerzen im OP-Gebiet hielten sich in Grenzen. 

Am nächsten Tag wurde ich nach einigen Nachsorgeuntersuchungen nach Hause entlassen. 

Ich würde mich jederzeit wieder dazu entscheiden und jedem ans Herz legen sich typisieren zu lassen, denn es kann so einfach sein einem kranken Menschen zu helfen und ihm neue Hoffnung zu schenken. 

"Durch die sozialen Medien bin ich auf einen Beitrag von Geben für Leben gestoßen. Dieser hat mich dazu veranlasst, mich genauer bei deren Website über die Stammzellspende zu informieren. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich dort zu registrieren. Ein paar Tage später war das Typisierungsset dann auch schon bei mir zu Hause angelangt. Ich habe den Wangenabstrich durchgeführt und das Set dann wieder an Geben für Leben zurückgesendet. 

Bis ich eine Anfrage für die Stammzellspende erhielt, verging ca. ein Jahr, in dieser Anfrage stand, dass ich unter Umständen für einen Leukämiepatienten als Spenderin infrage komme. Ich habe nicht lange überlegt und zugestimmt, dass ich für die weitere Untersuchung bereitstehe, denn es muss das Blut des Spenders auf verschiedene mögliche Infektionen überprüft werden. 

Darauf hin wurde mir ein Paket zugesendet, mit verschiedenen Proberöhrchen darin. Mit diesen Röhrchen musste ich zum Arzt gehen und Blut abnehmen lassen. Noch am selben Tag wurde das Blut dann bei mir zu Hause abgeholt und zur Untersuchung gebracht. Als das Blut überprüft wurde, erhielt ich dann eine Nachricht, dass ich für 3 Monate beim Patientenkrankenhaus reserviert bin. 

Im Dezember 2021 erhielt ich den Anruf von Geben für Leben, dass ich „Leben retten darf“. Es war ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass ich durch meine Spende jemandem helfen kann. Ich wurde daraufhin noch am selben Tag vom AKH Wien angerufen und es wurden die Termine für eine Voruntersuchung und die Spende fixiert. 

Die Voruntersuchung fand noch im Dezember statt und die Spende dann im Jänner. Bei der Voruntersuchung wurde abgeklärt, ob ich gesundheitlich für eine Spende geeignet bin. Als das ok vom Krankenhaus kam, dass ich für eine Spende geeignet bin, wurde alles für die Entnahme vorbereitet. 

Bei der Voruntersuchung bekam ich GCFS - Spritzen mit. Diese Spritzen regen die vermehrte Produktion der Stammzellen an und ich musste diese vier Tage vor der Spende zweimal täglich injizieren. Ich hatte nicht wirklich Nebenwirkungen. Ich war die Tage davor ein bisschen schlapp und hatte ein Stechen in den Knochen, aber ansonsten ist alles gut verlaufen. 

Am Tag der Spende kam ich in der Früh ins Krankenhaus und wurde empfangen. Danach ist es auch gleich losgegangen. Die Spende an sich dauerte ca. sechs Stunden. Dabei wurde mir Blut aus dem linken Arm entnommen, in einer Maschine ist es dann zentrifugiert worden und durch den anderen Arm ist es wieder zurück in den Körper geflossen. 

Ich habe die Spende nicht als unangenehm empfunden und hatte auch keinerlei Nebenwirkungen. Ich habe mich im Krankenhaus sehr wohlgefühlt, ich wurde vom gesamten Team sehr liebevoll betreut. Auch möchte ich mich beim Team von Geben für Leben bedanken, dass diese sich ebenfalls sehr um mich bemüht und mich während der gesamten Behandlung unterstützt haben. 

Ich würde immer wieder spenden und ich kann nur jedem empfehlen sich registrieren zu lassen. Denn je mehr sich registrieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, den passenden Spender zu finden."

"Im Oktober habe ich die Nachricht erhalten, womöglich als ein passender Spender für eine Stammzellspende in Frage zu kommen. Ich wurde gefragt, ob ich denn überhaupt noch bereit wäre zu spenden. Für mich war es sofort klar – natürlich bin ich bereit, ein Leben zu retten.

Kurze Zeit später bekam ich schon ein kleines Paket zu mir nach Hause geschickt, worin sich das gesamte Zubehör für eine Blutabnahme befand. Mit dem Paket war nur noch ein kurzer Besuch beim Hausarzt zur Blutabnahme notwendig und schon bald danach wurde ich zur Voruntersuchung ins AKH Wien geladen. Nach den genauen Untersuchungen hieß es warten – warten, ob wirklich alles mit meinem genetischen Zwilling übereinstimmt und eine Spende stattfinden kann.

Dann der erlösende Anruf mit der Info, dass die Spende durchgeführt werden kann. Das neue Jahr hat mit einem Spendentermin schon sehr aufregend begonnen.

Jetzt war er also da, DER Tag. Ich wurde perfekt aufgeklärt, immer über alle Vorgänge informiert und war rundum und durchgehend professionell betreut. Man war nie alleine und somit war ich auch überhaupt nicht nervös. Zeit und Aufwand waren für mich so minimal – aber die Wirkung, so hoffe ich, ein kleines Wunder!"

Meine Schwester erkrankte mit 15 Jahren an Leukämie und benötigte eine Stammzellenspende. Damals kam ich zum ersten Mal mit diesem Thema in Berührung. Bei einer Spendersuche stellte sich heraus, dass meine zweite, noch jüngere Schwester, als Spenderin besser passt als ich.

Nach dieser Spendersuche dachte ich das ich registriert bin, doch 2018 meldete sich der Verein Geben für Leben bei mir und bat mich für einen Wangenabstrich für eine „richtige“ Typisierung.

Anfang Oktober 2021 erhielt ich überraschend eine Nachricht das ich möglicherweise als Spender für einen Leukämiepatienten in Frage kommen könnte. Nach einer genauen Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass ich ein geeigneter Spender bin. Aus diesem Grund wurde ich bis Jahresende reserviert.

Im Dezember kam die Nachricht das meine Stammzellen benötig werden. Kurz vor Weihnachten fuhr ich hierfür zur Voruntersuchung. Bei dieser Untersuchung wurde ich durchgecheckt und über das weitere Vorgehen und über die Spende aufgeklärt. Da wurde mir auch meine Verantwortung für einen anderen Menschen richtig bewusst.

Ab 07. Jänner musste ich täglich zwei Spritzen nehmen damit mein Körper genügend Zellen produziert. Als Symptome der Spritzen hatte ich leichtes Kopfweh und Schmerzen im Rücken, Nacken und in den Schultern.

Am 11. Jänner kam es nach einem ordentlichen Frühstück im Hotel zur Spende.

Bei der Spende wurde mein Blut von einem Arm entnommen, in einer Maschine in seine Bestandteile zentrifugiert, die Stammzellen entnommen und in den anderen Arm wieder zurückgegeben. Während der Spende wurde eine Blutprobe ins Labor geschickt um festzustellen ob ich ausreichen Stammzellen habe. Als das Ergebnis der Probe vorlag staunte das Personal im AKH. Ich hatte so viele Stammzellen das ich in einer rekordverdächtigen Zeit von drei Stunde fertig war. Ich konnte mir nicht einmal die Nachrichten zu Mittag fertig ansehen.

Nach der Spende wurde noch kontrolliert ob genug Stammzellen zusammengekommen sind. Glücklicherweise waren es mehr als ausreichend. Die Rückenschmerzen haben sich also ausgezahlt. Zwei Freunde holten mich am Nachmittag ab und brachten mich wieder nach Hause.

Nächste Woche und in den kommenden Jahren habe ich noch einige kleine Nachuntersuchungen bei meinem Hausarzt. Dabei wird kontrolliert ob meine Blutwerte passen.

Ich möchte mich hier auch für die professionelle Organisation und freundliche Unterstütz bei Geben für Leben und beim zuständigen Personal im AKH Wien bedanken! - Sie haben das Beste aus mir herausgeholt. :-)

Meine Schwester ist leider einige Wochen nach Erhalt der Stammzellen verstorben. Umso mehr hoffe ich das es diesmal klappt und sollte mein genetischer Zwilling diese Zeilen lesen, soll er oder sie wissen das ich es gern gemacht habe!

Für alle anderen gilt:

Geht´s typisieren, es kann ein Leben retten!

Liebe Grüße

Benjamin Thor, Stammzellenspender ;-)

"Mein Name ist Erwin, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Oberösterreich. Ich habe mich im September 2020 bei einer Typisierungsaktion des Vereins Geben für Leben typisieren lassen. Die Typisierung verlief schnell und unkompliziert.
Als ich fast genau ein Jahr nach der Typisierung von Geben für Leben angerufen wurde, ich käme für eine Spende infrage, war ich etwas überrascht, dass ich bereits innerhalb dieser doch kurzen Zeit infrage käme.

Ich wurde gefragt, ob ich denn noch bereit wäre, einer Stammzellspende zuzustimmen. Ich habe keine Sekunde gezögert und sofort ja gesagt, denn für mich ist es selbstverständlich zu helfen. Ein paar Tage später bekam ich ein Paket zugeschickt, mit dem ich zum Hausarzt fuhr, um Blut abzunehmen. Das Blut wurde dann in einem Labor untersucht und ich bekam die Info, dass ich nun 3 Monate reserviert werde. Nach ca. einem weiteren Monat, bekam ich wiederum einen Anruf, dass ich nun tatsächlich als Stammzellspender gebraucht werde.

Bei mir meldete sich das AKH Wien, welches mich noch einmal ganz genau über die Spende an sich aufklärte. Außerdem vereinbarten wir die Termine. Zuerst hatte ich eine Voruntersuchung, Hierbei wurde ein umfangreicher Gesundheitscheck durchgeführt. Außerdem wurde mir der Spendevorgang genauestens erklärt.

Nachdem ich die Spenderfreigabe erhalten hatte, begann ich vier Tage vor der Spende mir jeweils in der Früh und am Abend eine Spritze in die Bauchfalte zu geben. Es wurde mir erklärt, die Spritzen können grippeähnliche Symptome erzeugen, aber ich hatte Glück, denn ich spürte kaum Nebenwirkungen.

Zum vereinbarten Termin fuhr ich dann wieder ins AKH, um die Spende durchzuführen. Auch hier wurde ich nochmals aufgeklärt, wie alles funktioniert und alle Fragen wurden mir ausführlich beantwortet. Bei mir verlief die Spende reibungslos und ich war binnen ca. 5 ½ Stunden fertig. Es wurde dann direkt geprüft, ob genug Stammzellen gesammelt werden konnten. Und nach ca. einer weiteren halben Stunde bekam ich die Info, dass es genug Stammzellen seien und diese bereits am nächsten Tag der Patientin verabreicht werden sollen.

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Geben für Leben und dem Team des AKH Wien für die super Spenderbetreuung bedanken! Ich freue mich riesig und bin auch stolz darauf, mit meinen Stammzellen hoffentlich das Leben der Patientin retten zu können und somit ein kleines Weihnachtswunder zu vollbringen!"

"2018 wurde ich von meiner Tante angesprochen, ob ich mich als Stammzellenspender anmelden möchte. Daraufhin hatte ich mich mit meiner Tante und meinen zwei Cousins ins Auto gesetzt und wir fuhren ins Krankenhaus Oberwart. Ich war begeistert von dieser Aktion, Menschen eine zweite Chance zu geben und hatte mich als Spender angemeldet. Im Sommer 2021 wurde ich telefonisch vom Team "Geben für Leben" kontaktiert: ich wäre eventuell ein geeigneter Spender.

Nach ein paar Untersuchungen wurde dann festgestellt, dass ich Stammzellen spenden kann. Im Oktober hatte ich dann die Voruntersuchungen und wir mussten uns auf einen Termin im November für die Entnahme einigen, da aber meine Lebensgefährtin und ich unser zweites Kind erwarteten, wurde es mit dem Termin ein wenig kompliziert.

Nach langer Überlegung hatten wir uns auf einen Termin geeinigt. Bald war es dann soweit und ich fuhr ins AKH nach Wien. Wir machten die letzten Vorbereitungen für die Entnahme, dann ging es schon los! Von 9 Uhr bis 13:45 dauerte die Stammzellen Entnahme. Als ich dann fertig war musste ich ein wenig warten, um zu erfahren, ob die entnommenen Stammzellen ausreichten. Nach kurzer Wartezeit erfuhr ich, dass es ausreichend war und ich machte mich auf dem Heimweg.

Nun hoffe ich von ganzem Herzen, dass es dem geeigneten Patienten hilft und es ihm eine zweite Chance gibt. Ich freue mich, dass ich mit dieser Erfahrung einem anderen Menschen helfen konnte."
 

"Meine Geschichte begann mit einem Aufruf durch Bekannte zur Typisierung. Es ging damals um einen an Leukämie erkrankten 4-jährigen Buben, dem Neffen einer Freundin. Dieser Anlassfall bewegte mich dazu mich im Wiener AKH einzufinden um potenziell als Fremdspender gelistet zu werden. Ein Zufallsprodukt da ich mich offen gestanden sonst kaum mit diesem Thema bewusst auseinandersetze. Leider konnte ich im konkreten Fall nichts beitragen und die erfolgte Registrierung in der Spenderdatenbank rückte bei mir gedanklich in den Hintergrund. Sechs Jahre später erhielt ich einen Anruf mit der bewegenden Frage, ob ich mich noch bereit erklären würde, Stammzellen bzw. Knochenmark für einen Kanadier gleichen Alters zu spenden. Ich zögerte keine Sekunde und willigte sofort ein. Allerdings kam neben mir noch ein zweite/r Spender/in in Frage. Nachdem die ersten Untersuchungen durchgeführt wurden, folgte das lange Warten. Es verging mehr als ein halbes Jahr als ich schließlich die Information erhielt, dass meine Bereitschaft nicht mehr von Nöten sei. Zwei Wochen später änderte sich alles schlagartig als es plötzlich hieß, der/die andere Spender/in sei aus bestimmten Gründen nicht mehr verfügbar. Eine wahre Achterbahn der Emotionen. Nachdem die Folgeuntersuchung in einer Freigabe resultierte, entschied ich mich letztendlich für die Apherese. Hierfür musste ich kurz vor der eigentlichen Spende, 4 Tage lang ein Präparat injizieren. Es traten währenddessen einige Nebenwirkungen auf, welche im Vorfeld schon angekündigt wurden. Die begleitende Betreuung half mir aber die Situation weitgehendst erträglich zu machen. Am Tag der Apherese lief alles wie geplant und ich durfte gleich danach das Krankenhaus mit einem sehr wohligen Gefühl verlassen.

Meine Gedanken waren nun beim Empfänger. Was bewirkt meine Spende? Wie viele Menschenleben würde man nun dadurch beeinflussen oder gar zum Positiven wenden? Er ist wohl auch Familienvater, Ehemann, Bruder, Freund, Kollege und viel mehr. Mir bleibt bis heute das Gefühl, jemandem für verhältnismäßig wenig Aufwand, viel Hoffnung und vielleicht viele weitere Lebensjahre geschenkt zu haben. Diese Spende gehört zweifelsohne zu jenen Entscheidungen, die sich absolut richtig anfühlen.

Ein großes Dankeschön nochmal an alle Mitwirkenden, die hier tagtäglich ihr Bestes tun, um all dies zu ermöglichen.

In diesem Sinne, tut Gutes und lasst euch typisieren."

"Im Februar diesen Jahres erfuhr ich durch ein Video einer Freundin das erste Mal von der Möglichkeit, sich als Stammzellen-Spender typisieren zu lassen. Gleich darauf meldete ich mich online bei Geben für Leben und bekam auch schon wenige Tage später das Abstrich-Set nach Hause zugesandt. 

Die Wangenabstriche schickte ich ohne großen Aufwand per Post zurück und somit war ich nun in der Spender-Datenbank erfasst. Nun hieß es abwarten... 

Knapp vier Monate später, genau an meinem Geburtstag, erreichte mich ein Anruf des Teams von Geben für Leben mit den Worten: „David, es ist so weit: Du darfst ein Leben retten!“ Bald einem Menschen helfen zu dürfen war für mich an diesem Tag das schönste Geschenk von allen. 

Nun starteten die Vorbereitungen mit Blutabnahmen beim Hausarzt und einer Voruntersuchung im AKH Wien. Dabei wurde ich gründlichst durchgecheckt, um allen möglichen Komplikationen bei der Spende vorzubeugen. 

Vier Tage vor der Spende verabreichte ich mir zwei Mal täglich eine Spritze, welche die Stammzellenproduktion auf die erforderliche Anzahl erhöhte. Da der Körper dadurch auf Hochtouren arbeitete, brachte dies natürlich auch einige Nebenwirkungen mit sich, welche jedoch medikamentös gut auszuhalten waren. 

Während ich diesen Bericht schreibe, liege ich nun bereits im AKH Wien und meine Stammzellen-Spende neigt sich schon fast dem Ende zu. Im Krankenhaus hat alles reibungslos funktioniert und die Mitarbeiter des AKH‘s kümmerten sich bestens um mich.

In diesem Zuge möchte ich mich auch noch besonders bei Frau Flatz-Niebuhr, Frau Hahn und dem Team von Geben für Leben bedanken, die mir in der gesamten Vorbereitung, Tag und Nacht zur Seite gestanden sind und tolle Arbeit leisten!

Es wäre toll, wenn sich der eine oder andere Leser durch meine Geschichte nun dazu entscheidet, sich typisieren zu lassen und bald selbst in die Lage kommt, einem anderen Menschen helfen zu dürfen."

“Wie viele andere bin auch ich durch einen Krankheitsfall im näheren Umfeld zur Stammzellspende motiviert worden.

Die Eltern eines guten Freundes, dem ich einiges zu verdanken habe, waren vor ca. drei Jahren leider fast zur gleichen Zeit an Krebs erkrankt. Der an Leukämie erkrankte Vater war auf eine Stammzellenspende angewiesen, also hatte ich mich damals im Internet schlau gemacht, wie man eigentlich genau helfen kann in so einem Fall. Um dann leider festzustellen, dass bei nicht-verwandten Erkrankten eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, die passenden Gewebemerkmale aufzuweisen, um als Spender in Frage zu kommen.

Ich dachte mir: wenn ich schon im konkreten Fall nicht helfen kann, so will ich mich zumindest typisieren lassen, um als Spender für jemand anderen in Frage zu kommen - wenn ich einmal gebraucht werden sollte. Kurze Zeit später fand glücklicherweise auch in meiner Nähe eine Typisierungsaktion durch Geben für Leben statt, an der ich dann teilnehmen konnte.

Im Mai diesen Jahres - der Vater meines Freundes hatte mittlerweile gottseidank einen Spender gefunden und ist wieder topfit - wurde ich dann durch Geben für Leben kontaktiert, dass ich als Spender in Frage käme. Für mich war es ein wunderschönes Gefühl, durch meinen gesunden Körper und etwas Zeitaufwand einem todkranken Menschen die Perspektive auf Heilung und ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, also sagte ich natürlich sofort zu.

Die eigentliche Spende im AKH Wien sowie die Vorbehandlung mit dem Medikament Zarzio, welches die Stammzellenproduktion anregt, waren dann überraschend wenig bis gar nicht schmerzhaft - und das sagt jemand, der von seinem Umfeld gerne mal als wehleidig bezeichnet wird.

Vor allem die Spende selbst war - trotz zweier Nadeln im Arm sowie einer FFP2 Maske und wenig Schlaf am Vortag - dank der einfühlsamen Betreuung der AKH MitarbeiterInnen ein kurzweiliges und nicht einmal unangenehmes Erlebnis. Nach knapp vier Stunden war ich auch schon fertig und der persönliche Betreuer im Aphareseraum hatte wieder Ruhe von meinem doch sehr ausgeprägten Mitteilungsbedürfnis.

Abschließend möchte ich noch ein Anliegen loswerden an alle, die sich gesund fühlen und etwas Gutes tun wollen: Lasst euch bei einer der zahlreichen Aktionen in eurer Nähe als potentieller Spender typisieren! Der Aufwand und die Schmerzen, die eine Spende für euch bedeuten, sind so lächerlich gering im Vergleich zu dem, was ihr Großes durch eure Spende bewirken könnt: einem Menschen, dem es nicht so gut geht, quasi ein neues Leben zu schenken.

Danke an Geben für Leben, dass ich helfen durfte und alles erdenklich Gute an die Empfängerin meiner gesunden Stammzellen!"

"Ich habe mich im September 2020 bei einer Typisierungsaktion für ein kleines Mädchen typisieren lassen. Ich habe natürlich gehofft das es irgendwann mal passen könnte aber habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet das es jemals klappt und dann schon gar nicht das es nicht mal ein Jahr später schon soweit ist.
 
Egal ob die Ärzte, Pfleger oder das Team von Geben für Leben alle waren super nett und ich habe mich immer total gut aufgehoben gefühlt. Vor dem spende Tag musste ich mir 4 Tage lang Medikamente Spritzen die Kopfschmerzen und Gliederschmerzen mit sich gebracht haben, was aber im vergleich zu dem was mein genetischer Zwilling gerade durchmachen muss nichts ist. 
Das Gefühl einen Mensch Hoffnung auf Leben geschenkt zu haben und jetzt auf gewisse weise mit einem Fremden am anderen Ende Welt verbunden zu sein ist Unbeschreiblich. 
Ich würde es immer wieder tun und würde mir wünschen das sich viel mehr Menschen typisieren lassen würden."

 

"Liebe Frau Dr. Feiner und Team, lange habe ich gebraucht um meine Gedanken, meine Beweggründe der Stammzellenspende in Worte zu fassen. Doch sind sie so simpel und gleichzeitig kompliziert wie das Leben selbst. Als mein Lebensmensch, meine Seelenverwandte 2018 an Brustkrebs verstarb, als ich in den letzten Wochen bei ihr sein durfte und auch in den zwei Jahren vor ihrem Tod, ist mir bewusst geworden, dass es im Leben nur darum geht, glücklich zu sein egal wie und dass unsere Lebenszeit auf dieser Welt begrenzt und unbezahlbar ist. 2017 als für einen jungen Familienvater in unserer Region ein Aufruf gestartet wurde, um einen passenden Spender zu finden und mir bewusst wurde das Regines Lebenszeit am abgelaufen ist, war mir sofort klar, dass ich mich registrieren muss, um so jemandem mehr seiner so kostbaren Zeit schenken zu dürfen. Wie ich von ihrem Team im März diesen Jahres den Anruf erhalten habe das ich als Spender für jemanden infrage kommen könnte, stellte sich für mich nicht die Frage welche Risiken, welche ,,Erschwernisse'' auf mich zukommen könnten, sondern nur die Frage WANN ich helfen darf! Deshalb auch vielleicht meine Leichtigkeit während dem Ganzen. Durch Regine habe ich lernen dürfen, was es bedeutet zu leben und dass das Leben jede Sekunde wert ist! Das es ein Geschenk ist auf dieser Welt zu sein und jeder Moment zählt. Es gibt unzählige ,,Lebensweisheiten'' die mich begleitet haben im Laufe der Jahre und doch möchte ich eines mitgeben… tu was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist. Und nichts anderes tat ich bei der Spende. Einfach nur da zu sein, als es notwendig war!!!
Nicht mir!!!! gebührt ,,Respekt" oder ,,Anerkennung''! Ich lag nur ein paar Stunden bei Ihnen rundum überwacht mit bester Betreuung!
Respekt und Anerkennung gebührt dem Empfänger!!! Der nicht aufgibt und mit all seiner Kraft und Mut um seine kostbare Zeit hier auf Erden kämpft! 
Ich möchte mich bei ihnen und ihrem gesamten Team für die großartige Betreuung, aber vor allem für ihre Arbeit, die nicht in Worte fassbar ist, bedanken und wünsche ihnen alles erdenklich Gute für die Zukunft."

 

"Ich bin über das Internet zu Geben für Leben gekommen und wollte unbedingt etwas Gutes in unserer Welt bewirken. Ich habe mich im Mai 2020 typisieren lassen und wurde bereits ein Jahr später informiert, dass jemand meine Stammzellen benötigen könnte. Ich wurde sehr nett von Geben für Leben und dem Wiener AKH begleitet.

Vor der Spende musste ich mir selbst noch Spritzen geben, die grippeähnliche Symptome simulieren sollten. Ich habe glücklicherweise nichts davon gespürt.

Am Tag der Spende war ich sehr aufgeregt und nervös. Leider sind ein paar Sachen nicht so verlaufen wie geplant und ich war am Ende des Tages sehr erschöpft. Ich habe aber immer im Kopf, dass ich damit ein Leben retten konnte und darauf bin ich stolz."

 

"Nach einem Spendenaufruf in Eisenstadt wurde ich als Stammzellspender registriert, wo mir aber auch mitgeteilt wurde, dass die Chance für eine potenzielle Spende bei 1:500.000 und darüber liegen würde. Dementsprechend groß war die Überraschung, als mich „Geben für Leben“ kontaktiert und über eine potenzielle Spende informiert hat. Keine Sekunde habe ich gezögert, da es schließlich um ein Menschenleben geht, welches gerettet werden muss. Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, dann tue ich das aus Überzeugung.

Mir wurde mitgeteilt, dass es sich um eine Blut-Stammzellspende handelt und nicht um eine Knochenmarkspende. Dann ging alles sehr schnell und unkompliziert. Ich habe ein Paket mit Proberöhrchen erhalten, welche ich beim Hausarzt mit Blut-Proben befüllt habe, die sofort untersucht wurden. Nach zwei Wochen war ich dann für weitere Untersuchungen im Wiener AKH, um die letzten Tests durchzuführen. Hierbei wurde ich sehr detailliert über den genauen Ablauf der Spende aufgeklärt und höchst professionell auf die nächsten Schritte vorbereitet.

Vier Tage vor der tatsächlichen Spende musste ich mir zweimal täglich kleine Spritzen verabreichen, welche mit einer handelsüblichen Thrombosespritze vergleichbar sind. Als Fußballer (mit mehreren Verletzungen) kennt man diese Vorgangsweise nur zu gut. Mit den Nebenwirkungen hatte ich sehr wenig zu kämpfen - lediglich leichte grippeähnliche Symptome sowie leichte Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbel.

Bei der Spende selbst wurde ich sehr gut umsorgt und meinen wenigen Wünschen wurde umgehend nachgekommen, sodass einem kurzen und angenehmen Aufenthalt nichts im Wege stand. Es ist vergleichbar mit einer Blut- oder Plasmaspende, die nur etwas länger dauert, aber für so einen triftigen Grund nimmt man das gerne auf sich.

Im Allgemeinen bin ich von der Kommunikation mit „Geben für Leben“ und dem Wiener AKH sehr begeistert, da alles sehr unkompliziert und rasch gehandhabt wurde. Auch die Arbeit während der Vor- und Nachbereitung der Stammzellspende kann ich nur als höchst professionell und exzellent beurteilen.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass sich mehr Menschen bereit erklären, eine Registrierung vorzunehmen, da die Chance ohnehin sehr gering ist, als Spender in Frage zu kommen. Es hat nicht immer alles mit großen Nadeln und Spritzen zu tun – daher: zuerst informieren und dann entscheiden."

 

"Durch meine Tante, die in den 80er-Jahren dabei geholfen hat, die Stammzellspende in Österreich zu etablieren, waren meine Mama, die Großeltern und einige Freunde der Familie schon wirklich sehr lang in der Kartei des Stammzellspende-Institutes, wobei die meisten von ihnen aus Altersgründen schon wieder rausgefallen sind. 

Vor ca. 3 Jahren hat meine Mama, die selber als Anästhesistin arbeitet, vorgeschlagen, dass ich mich, gemeinsam mit meiner Schwester, auch registrieren lasse – naja, und nach relativ kurzer Zeit kam dann wirklich der Anruf, dass meine Stammzellen gebraucht werden. Da es sich bei dem Patienten um ein Kind handelt, war von vornherein klar, dass es wohl eine Knochenmarkspende werden würde, was mir persönlich aber egal war - zugesagt hätte ich auf jeden Fall.

Trotz COVID hat alles echt super funktioniert, alle Tests haben gepasst, sodass mir dann in Narkose mein Knochenmark abpunktiert werden konnte. Der ganze Spitalsaufenthalt war doch eher spannend, ist ja nicht unbedingt Alltag. Aber durch die tolle Betreuung der Ärzte und Pfleger habe ich mich dann doch recht schnell wohl gefühlt - danke dafür an das ganze Team!

Der Kreislauf war, ehrlich gesagt, die nächsten Tage ein bissl wackelig, aber wenn ich bedenke, dass ich hoffentlich ein Menschenleben gerettet hab, dann würd ich das auf jeden Fall wieder machen!"

 

"Vor 20 Jahren erhielt mein Bruder als Baby eine Knochenmarkspende einer Mutter aus Norwegen. Für mich war es immer klar, dass ich mich mit 18 Jahren gleich typisieren lassen würde. Vielleicht konnte ich eines Tages das zurückgeben, was uns geschenkt wurde.

Im November 2020 wurde ich dann von Frau Feiner kontaktiert. Ich würde bei einem Kleinkind infrage kommen.

Mir wurden Blutröhrchen zugesendet, welche ich dann Anfang Dezember gleich wieder zurücksendete. Aufgrund der Information von Frau Feiner, wusste ich, dass die Untersuchungen meiner Blutproben Monate dauern können. Im März 2021 habe ich dann eine Info bekommen, dass man mich noch ein paar Monate für das Kind reservieren würde. Man konnte noch nicht genau sagen, ob ich zu 100% passe.

Dann eine Woche später erhielt ich den Anruf auf den ich 4 Monate wartete. Ich passe als Spenderin für das Kind. Ich kann gar nicht beschreiben, welche Gedanken und Gefühle mir auf einmal durch den Kopf wanderten. Was war das für ein Zufall, dass ich unser Glück auf die gleiche Art und Weise zurückgeben kann. Ich konnte mit meinen gesunden Stammzellen helfen, und einem Kind die Chance auf ein gesundes Leben schenken, sowie uns vor 20 Jahren geholfen wurde.

Von dem Moment an habe ich nicht eine Sekunde an mich gedacht. Ich wusste, dass das einzige Risiko für mich an der OP die Vollnarkose war. Ich fing also an mich zu fragen, wie es dem Kind wohl gehen muss. Ich wusste, dass dieser Eingriff bei mir eine Kleinigkeit ist, im Gegensatz zu dem, was mein Spenderkind gerade durchmachen muss.

Mein Arbeitgeber war sofort bereit, mir für die Tage, in denen ich ausfallen würde, eine Sonderfreistellung einzutragen. Es war überhaupt kein Problem.

Der nächste Schritt war nun die Voruntersuchung, wo kontrolliert wurde, ob ich für eine Spende gesund genug war. Es war sehr toll, dass Frau Feiner, mit der ich seit Monaten E-Mail-Verkehr hatte, auch dabei war. Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut aufgehoben. Als ich dann noch das Gespräch mit Frau Dr. Leitner hatte, war meine Nervosität verschwunden. 

Nun hieß es nochmals zwei Wochen warten – zwei Wochen in denen ich alle 2 Stunden meinen Posteingang kontrollierte, um zu erfahren, ob ich für die Spende freigegeben werde.

Dann war alles fix. Die Spende kann ohne weiteres durchgeführt werden. Ich kam am Vortag vor der Spende am späten Nachmittag ins KH. Dort wurde mir noch einmal Blut abgenommen und nochmals meine Werte kontrolliert.

Frau Hahn begleitete mich dann auf die Station im 21. Stock, in der ich für die zwei Nächte bleiben sollte. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und vor allem der Ausblick auf Wien war der Wahnsinn. Die Krankenschwestern und Pfleger waren total freundlich und hilfsbereit.

Am Tag der Spende wurde ich gleich am frühen Morgen abgeholt und in den OP Saal gebracht. Auch dort war jeder sehr bemüht. Da ich schon mehrmals eine Vollnarkose hatte, wusste ich wie es sich anfühlt. Im Aufwachraum war ich dann noch einige Zeit, bis ich wieder ins Zimmer gebracht wurde. Ich spürte nur ein leichtes Ziehen im Beckenbereich.

Am Nachmittag hatte ich Probleme mit dem Kreislauf und war sehr müde. Mein Blutdruck war sehr niedrig, was nach der Narkose und der Entnahme kein Wunder war und man gerne in Kauf nimmt, wenn damit womöglich das Leben des Kindes gerettet werden kann. Dies legte sich aber gegen Abend nach einer Mahlzeit und viel Flüssigkeit wieder.

Am nächsten Tag wurde mir nochmals Blut abgenommen und meine Pflaster am Becken kontrolliert.

Gegen Mittag wurde ich dann entlassen.

Ich möchte mich noch bei dem überaus freundlichen Team der Medizinischen Universität Wien bedanken. Es war eine sehr schöne Erfahrung. Ich würde es immer wieder machen!

Ich wünsche dem Patienten alles alles Gute und hoffe, dass die Therapie mit meinem gespendeten Knochenmark gut anschlägt.

Außerdem kann ich nur immer wieder sagen: Lasst euch typisieren – es ist für einen gesunden Menschen ein minimaler Aufwand und für den Kranken ist es eine Chance auf ein gesundes Leben!"

 

"Also es begann alles vor ca. zwei Jahren, als Heidi Schwaiger (selbst an Krebs erkrankt und leider mittlerweile verstorben), diesen Tag der Typisierung organisiert hat . Meine Mama war Feuer und Flamme und sagte zu mir: "Das wäre ja mega, wenn du dadurch jemanden retten könntest!" Ich dachte mir: "Ja, wäre cool, aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau ich bei wem passen würde?“

Pustekuchen! Genau so musste es sein. Und zwei Jahre später bekam ich dann den Anruf, ob ich jetzt bereit bin, ein Leben zu retten. Mein erster Gedanke war: "Was echt? Poa, wie krass!! Vor allem für einen völlig Fremden! Aber wenn ich schon passe, dann mache ich es auch." 

Was ich jedoch nicht gedacht hätte und auch die wenigsten wissen ist, dass es auch gar nicht sooo unaufwendig ist. Da eine Blutabnahme, jeden Tag Spritzen, dort zum Arzt, dann nach Wien und schließlich musste ich auch noch zwei Mal an die Maschine, da mein Körper trotz Mobilisierung durch die Spritzen nicht sooo viel hergegeben hat. Was für mich schon körperlich sowie seelisch anstrengend war. Es waren doch insgesamt 11,5 Stunden, ohne mich zu bewegen zu dürfen und dabei hoffen und beten, dass es passt. 

Trotz dieses Aufwands bin ich aber froh, es gemacht zu haben. Dass ich dadurch hoffentlich ein Leben gerettet habe, ist schon ein besonderes Gefühl. Ich hoffe, ich kann auch irgendwann meine Empfängerin kennenlernen und ihre Geschichte erfahren."

"Als ich den Anruf aus Vorarlberg bekam war ich zuerst sehr überrascht, habe mich dann aber auch sehr gefreut. Nachdem mein Onkel damals an Leukämie erkrankt ist, war es für mich ganz klar, dass ich auf jeden Fall spenden werde. 

Der Ablauf war sehr interessant und die Betreuung war super. Nur eine Sache war unangenehm. Als ich nämlich im AKH Wien ankam, war ein dort durchgeführter PCR-Test plötzlich positiv! Somit konnte ich nicht im AKH bleiben und musste die Nacht woanders verbringen. Zum Glück hatte ich den Schlüssel von der Wohnung meines Vaters dabei. Die war aber kalt und ich hatte auch keine Vorräte eingepackt.

Das Team des AKH Wien war dann so lieb, mir ein Vorratspaket für die Nacht zusammenzustellen, durch das ich mit dem Wichtigsten versorgt war. Vielen Dank dafür!

Am nächsten Morgen war der PCR-Test dann negativ und ich konnte die Spende durchführen. Es war meine erste Vollnarkose und ich war etwas nervös. Alles ist aber gut gegangen. Nach der Narkose war mir ein wenig schlecht, aber das war gut zu verkraften. Ich war immerhin sehr froh und stolz, einem Kind wahrscheinlich das Leben gerettet zu haben.

Als Zivildiener beim Roten Kreuz muss ich viel tragen, darum wurde mir nahegelegt, nach dem Eingriff noch ein paar Tage im Krankenstand zu bleiben, bis sich mein Körper erholt hat. Dabei hat mich mein Team vom Roten Kreuz auch super unterstützt. Auch sie haben es toll gefunden, was ich gemacht habe.

Ich kann nur sagen: Lasst Euch alle typisieren und werdet Stammzellspender. Das macht Sinn, kostet nichts und ist perfekt, um sein Karma aufzufrischen“

"Hallo. Ich bin Christoph, 39 Jahre alt und komme aus Oberösterreich. Im September 2020 ließ ich mich in Sierning typisieren. Als ich dann im Februar eine Nachricht vom Verein "Geben für Leben" bekam, war ich ziemlich aufgeregt. Nach einem Telefonat wusste ich, dass ich einen genetischen Zwilling habe, welchem ich helfen könnte, seine schwere Krankheit zu besiegen. Zur Sicherheit wurde bei meiner Hausärztin noch mein Blut gecheckt.

Ca. 2 Wochen vor der Spende ging es ab nach Wien ins AKH zur Voruntersuchung. Zum Glück passte alles und ich wurde für die Spende frei gegeben.
Durch die Injektionen, welche man sich ein paar Tage vor der Spende gibt, hatte ich Rückenschmerzen und leichte Kopfschmerzen. Es war nicht schlimm und ich nahm es gern in Kauf.

Die Spende selbst dauerte dann sechs Stunden. Gut Ding braucht eben Weile.
Jetzt hoffe ich, dass meine Stammzellen auch noch den erwünschten Erfolg bringen.
Es ist ein richtig tolles Gefühl, jemandem wieder Hoffnung zu geben.
Danke an das sympathische Team der Stammzellenspende vom AKH Wien, dem Verein Geben für Leben und all die anderen, die täglich Leben retten.

Es ist schön, euch kennen gelernt zu haben, Christoph.“

"2017 begann der Weg für mich bei Geben für Leben. Damals habe ich mich mit meiner Schwester in Wolfsberg bei einer Aktion typisieren lassen. Vier Jahre später der Anruf, ob ich noch bereit wäre, ein Leben zu retten. In dem Moment war die einzig richtige Antwort "JA“.

Die Reise mit dem unbekannten Kämpfer begann und nun bin ich ein Teil davon geworden. Es ist ein wunderschönes Gefühl einem Menschen Hoffnung zu schenken.

Mitte März bin ich nach Wien zur Voruntersuchung gefahren. Als es dann hieß, dass alles in Ordnung sei, war ich überglücklich. Die ärztliche Betreuung und Beratung von Anfang bis zum Ende war sehr gut und alle wollten zum Glück des Kämpfers beitragen.

Der Tag der Tage war gekommen. Ende März wurden mir innerhalb von 4 Stunden meine gesunden Stammzellen entnommen. Einen Tag später sollten die "kleinen Bauarbeiter" den Kämpfer erreichen und ihm ein neues Leben ermöglichen."

"Ich ließ mich Typisieren, als mein Vater an Leukämie erkrankte. Dies ist nun über 11 Jahre her. Leider war ich nicht der passende Spender für Ihn, aber es fand sich jemand, der ihm seine Stammzellen spendete.  Als mich Frau Feiner anrief, war für mich sofort klar, dass ich bereit bin, dies auch für jemand anderen zu machen. Am nächsten Tag ließ ich mein Blut genauer ansehen und es stellte sich heraus, dass ich für die Spende in Frage komme. Nach einer gründlichen Untersuchung im AKH, musste ich 4 Tage vor der Spende 2mal täglich Spritzen zur Vermehrung meiner Stammzellen spritzen. Das Spritzen war für mich kein Problem und auch die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Am Tag der Spende musste ich morgens zum Covid-Test, danach auf die Station 4i und dort begannen gleich die Vorbereitungen zu Spende. Nach insgesamt 6 Stunden konnte ich das AKH wieder verlassen. Ich bin froh, dass ich jemanden helfen konnte."

"Wer morgen nichts zu tun hat und etwas Gutes tun will…..

So begann damals im August 2018 die Nachricht eines Kameraden in der WhatsApp Gruppe unserer Feuerwehr. Ohne eigentlich wirklich zu wissen was jetzt genau eine Stammzellenspende bedeutet, fuhr ich hin und ließ mich typisieren, weil Blutspenden gehen wir ja immerhin auch.

Eigentlich schon längst wieder vergessen bekam ich Ende 2020 dann die Mitteilung, dass ich als Spender in Frage komme. Oh Yeah! Ich kann unter Umständen etwas richtig Gutes tun!

Schon kurz darauf bekam ich per Post Röhrchen für eine Blutuntersuchung zugeschickt. Also ab zum Hausarzt, Röhrchen voll machen und dann gleich weiter ins Labor damit. Da der Befundbericht dann nichts Nachteiliges ergab, wurde ich als Spender für drei Monate reserviert. Oh du fröhliche! Und schon rund einen Monat danach ein Anruf mit der Frage: „Fühlst du dich bereit, ein Leben zu retten?“ - Antwort: „Und wie!“

Kurz darauf meldete sich dann auch schon die Med-Uni Wien bezüglich Terminvereinbarung. Voruntersuchung war Anfang Februar. Es war regelrecht beeindruckend, wie freundlich und fürsorglich sich um mich gekümmert wurde. Der erste Spendentermin musste wegen einer Fieberblase leider verschoben werden. Somit hieß es zwei Wochen länger warten.

Zuhause bei meiner Familie angekommen machte sich dann Unbehagen breit. Was ist, wenn mich in den nächsten Wochen Covid erwischt? Es sind ja nur noch eine Woche Ferien und dann beginnt wieder die Schule für meine beiden Kinder. Zumal meine Frau und ich ja auch in systemrelevanten Jobs arbeiten. 

Also was bleibt zu tun? Koffer packen, den Kindern erklären warum und weshalb, FFP2 Maske auf und ab zu meiner Mutter, um mich so weit wie möglich zu isolieren. Ich sollte recht behalten, denn bereits einen Tag nach meinem Auszug wurde meine Frau K1 eines auf Covid positiv Getesteten. Nach fünf Tagen Entwarnung: "Wir sind negativ." Was dann in den nächsten Tagen noch alles geschah war sekundär. Es zählte nur noch der Tag der Spende. 

Dann war es so weit: Wir beginnen mit den Injektionen. Nebenwirkungen? Hätte man mir vorher nichts von den möglichen Nebenwirkungen erzählt, so hätte ich diese wohl gar nicht bemerkt. Jeden Tag dann auch ein freundlicher Anruf, bei dem sich nach meinem Befinden erkundigt wird.

Der Tag der Spende: Noch schnell einen COVID-Test und dann ab auf die Station zum Zellseparator. Ich werde nicht mehr aus den Augen gelassen, die Situation beginnt sogar einen leichten Wellnesscharakter anzunehmen. Denn obwohl mir ein Fernseher und mein Laptop zwecks Unterhaltung zur Verfügung stehen, beschließe ich, einfach nur die Augen zu schließen und zu entspannen. Als es dann nach rund vier Stunden heißt: "Wir sind fertig", steige ich mit einem Gefühl in mir vom Bett, welches wohl auch Superman verspürt haben musste, als er zum ersten mal die Welt gerettet hatte.

Abschließend möchte ich mich beim Verein Geben für Leben wie auch beim Team der Med-Uni Wien für die beeindruckende Freundlichkeit und Fürsorglichkeit wie auch bei meiner Familie für alles bedanken."

Mein Name ist Güven Budak und ich bin 45 Jahre alt. Vor ein paar Jahren haben meine Frau und ich uns als Stammzellspender registrieren lassen, nachdem wir über einen Aufruf von Geben für Leben auf eine Registrierungsaktion aufmerksam geworden sind.

Im Herbst 2020 erhielt ich eine Nachricht, dass ich möglicherweise als Spender in Frage kommen würde. Ich habe mich darüber sehr gefreut und noch mehr als ich erfahren habe, dass ich auch wirklich geeignet bin. Ende Jänner, Anfang Februar folgten dann eine Reihe von Gesundheitsuntersuchungen. Dann ging es auch schon los.

Vor der eigentlichen Spende musste ich mir an vier Tagen in der Früh und am Abend eine Spritze in den Bauch geben, um die Stammzellenproduktion anzukurbeln bzw. die Abgabe der Stammzellen ins Blut anzuregen. Dann fuhr ich in der Früh ins AKH Wien, wo mir – ähnlich einer Blutabnahme - in beide Arme Kanülen gesetzt wurden (auf der einen Seite floß das Blut hinaus, weiter in ein Gerät, wo die Stammzellen herausgefiltert wurden und dann auf der anderen Seite wieder zurück). Es war nicht spektakulärer als eine gewöhnliche Blutspende – nur länger, denn es dauerte ca 4 Stunden. Während dieser Zeit habe ich Musik gehört und You Tube Videos angesehen. Und dann war es auch schon wieder vorbei und ich konnte nach Hause gehen. Die Stammzellenspende hat nicht wehgetan und war völlig unkompliziert.

Abschließend möchte ich noch als besonders positiv hervorheben, dass ich vom ersten Moment bis zum Schluss (trotz der Corona-bedingten Mehrbelastung) vom gesamten Team der Spenderzentrale ausgesprochen nett und gut behandelt wurde. Ich hoffe, dass bei dem Empfänger die Therapie gut anschlägt und mit diesem minimalen Aufwand von mir das Maximum erreicht werden kann – ein Leben zu retten. Ich würde es jederzeit wieder machen!

Mein Weg zum Stammzellenspender begann 2006 als es in Wiesbaden (Deutschland) eine öffentliche Typisierungsaktion gab, um einem an Blutkrebs erkrankten Menschen zu helfen. Auch wenn ich für diesen einen Patienten leider nicht die passenden Gewebemerkmale hatte, so weiß ich inzwischen, dass ich den wesentlichsten Schritt zur Hilfe im gemeinsamen Kampf gegen Blutkrebs gemacht hatte: Ich hatte mich registrieren lassen. Nach 14 Jahren und einem zwischenzeitlichen Umzug nach Österreich erhielt ich im Oktober 2020 von der deutschen Spenderdatei (DKMS) die Information, dass ich eventuell als Spender für einen Patienten passen könnte. Zur Detailabklärung wurde beim Hausarzt Blut abgenommen und nach Deutschland ins Labor gesendet. Wenige Tage später gab es den Anruf, dass ich aufgrund meiner Merkmale der passende Spender bin. Die Freude war sehr groß, dass ich schon sehr bald einem erkrankten Menschen helfen kann. Um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren, entschied ich - in Absprache mit der deutschen Datei - eine Umregistrierung in eine österreichische Datei vorzunehmen. Dies hatte den Vorteil, die zu dieser Zeit herrschenden Quarantänebestimmungen und Einreisevorschriften von und nach Deutschland zu vermeiden. An dieser Stelle möchte ich gerne die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Frau Feiner von der MedUni Wien und der DKMS hervorhaben. Bevor ich nun endlich spenden durfte, gab es noch einige Voruntersuchungen. Bei mir wurde zum Beispiel ein Lungenröntgen, ein Oberbauch-Ultraschall und diverse Untersuchungen zum Blut gemacht. Ich habe mich zu jeder Zeit super betreut gefühlt, da die Befundergebnisse einem genaustens erklärt werden. Man bekommt übrigens auch alle Befunde als Kopie ausgehändigt. Nachdem nun alle Befunde vorlagen wurde seitens der MedUni Wien und dem Transplantationszentrum der Patientin in den USA die Freigabe erteilt. Als Termin wurde der 14.12.20 für die Stammzellenspende ausgesucht. Damit am Tag der Spende ausreichend Stammzellen im Blut vorhanden sind, bekam ich acht Spritzen mit, die ich mir zu Hause selbst injizieren konnte – beginnend vier Tage vor dem Termin der Stammzellenspende. Das gespritzte Medikament regt die Stammzellenproduktion im Körper an und sorgt für eine Ausschwemmung der Stammzellen ins Blut. Frau Feiner hatte mich vorab informiert, dass es zu Nebenwirkungen wie Kopf- und Gliederschmerzen kommen kann. Bei mir hat das Medikament tatsächlich ab dem 2. Tag stärker angeschlagen. Es ist ziemlich gut mit einem Infekt vergleichbar. Bei mir kamen zu den oben genannten Nebenwirkungen Appetitlosigkeit und Übelkeit hinzu. Ich hatte trotzdem zu keinem Moment den Gedanken, die Spritzen abzusetzen, da ich wusste, dass ich diese Symptome nur für 3 Tage haben werde. Wie ich später durch Frau Dr. Leitner erfahren habe, ist es zudem ein gutes Zeichen dafür, dass der Körper viele Stammzellen produziert. Frau Feiner erkundigt sich zudem täglich nach einem – auch am Wochenende. Am 14.12.20 hatte ich dann endlich meinen Spendertermin. Nach negativem Coronatest wurde ich an die Apheresemaschine angeschlossen. Dabei wurde bei mir am linken Arm Blut entnommen und in der Maschine zentrifugiert, um die Stammzellen zu separieren. Alle anderen Blutbestandteile wurden anschließend wieder über den rechten Arm dem Körper zurückgeführt. Insgesamt war ich knapp fünf Stunden angeschlossen. Ich war über die gesamte Dauer bestens betreut. Es gibt sogar einen Fernseher, wenn man sich die Zeit ein bisschen vertreiben möchte. Nach insgesamt ca. sechs Stunden war bereits alles vorbei. Die zuvor beschriebenen Infekt-Symptome durch die Spritzen waren bei mir übrigens auch umgehend verschwunden, nachdem ich mit der Spende fertig war. Um 17:00 Uhr am 15.12.20 waren die gespendeten Stammzellen bereits in den USA in der Transplantationsklinik der Patientin. Und wie ich inzwischen erfahren habe, wurden die Stammzellen am 22.12.20 der Patientin infundiert. Für mich war es auf jeden Fall das schönste Weihnachtsgeschenk! Wie eingangs schon erwähnt bin ich der festen Überzeugung, dass die Registrierung als Stammzellenspender der wohl wichtigste Schritt im Kampf gegen Blutkrebs ist. Ob man letztendlich auch spenden kann, ist dann nur noch eine reine Glückssache. Mein Respekt gilt auf jeden Fall allen potentiellen Stammzellenspendern und solchen, die es werden wollen. Wir besiegen Blutkrebs.

Auf einem Motorradfest im Frühjahr 2018 wurden meine Lebensgefährtin und ich von „Geben für Leben" angesprochen, ob wir uns nicht als Stammzellenspender registrieren lassen möchten. Ohne viel zu Überlegen stimmten wir dem zu.

Zwei Jahre später wurde ich dann telefonisch von „Geben für Leben" zum ersten mal kontaktiert. Ein Patient benötigt meine Hilfe. Für mich war es selbstverständlich zu helfen.

Nun habe ich die Chance im Leben, etwas richtig gutes zu tun. Dieser Gedanke begleitete mich durch den gesamten Spendenprozess.

Den medizinischen Teil der Spende übernahm das AKH Wien. Nach einigen freundlichen Informationsgesprächen und einer gründlichen Voruntersuchung wurde der Spendertermin festgelegt.

Währenddessen begann ich mir immer mehr Gedanken über den mir unbekannten Patienten und dessen Familie zu machen. Was für ein unglaubliches Gefühl kann ich diesen Menschen mit meiner Spende schenken?

Hoffnung, Freude, neuen Mut & Kraft.

Vielleicht kann ich zur Rettung eines Sohnes, einer Tochter, eines Vaters oder sogar einer Mutter maßgebend meinen Beitrag leisten.

Vier Tage vor dem Spendertag begann ich mir die Spritzen zu verabreichen. Die Nebenwirkungen waren sehr gering. Die Beine und der untere Rückenbereich waren etwas empfindlich, aber das war es auch schon wieder.

Die Spende selbst verlief viel angenehmer als ich es mir zuvor dachte. Ich lag 4 Stunden im Bett, angeschlossen an mehreren Schläuchen und Überwachungsgeräte, und sah mir im TV an, wie die ÖSV Damen am Semmering vernichtet wurden. Parallel dazu haben sich die Ärzte und Schwestern des AKH Wien sehr fürsorglich um mein Wohl gekümmert – es fehlte mir somit an nichts.

Wenn ich den kompletten Spenderprozess nun Revue passieren lasse, denke ich mir: Das war es? Nur durch ein wenig Zeitaufwand und ein paar Nadelstichen konnte ich vielleicht wesentlich zur Rettung eines Menschen beitragen - den angehörigen Hoffnung schenken und eventuell Kummer und Schmerz nehmen? Also viel musste ich dafür nicht opfern. Man muss eigentlich nur etwas aus seiner Komfortzone heraustreten und kann dadurch was tolles bewirken.

Ich wünsche dem Patienten auf diesem Wege alles erdenklich Gute und möchte mich zugleich bei „Geben für Leben" und dem AKH Wien für die Gelegenheit bedanken, dass sie mir ermöglichten, einmal im Leben etwas echt gutes und wichtiges geleistet haben zu können.

Ich konnte Stammzellen „Geben für Leben".

Wie ich darüber informiert wurde, dass ich als Spender in frage komme, war ich sehr überrascht, da meine Registrierung bereits 4-5 Jahre her ist und ich gar nicht mehr daran gedacht habe. Nach ausführlicher Erklärung des Abläufen, war für mich klar, dass ich helfen werde. Es gibt zwar einige Termine wahrzunehmen, aber es ist alles sehr gut organisiert und man wird überall herzlichst aufgenommen. Großes Lob an das gesamte Team.

Im Oktober 2014 fand im Zimbapark in Bludenz eine Stammzellentypisierung statt. Neben dem Einkaufen sah ich diese tolle Aktion und zweifelte keine Sekunde mich registrieren zu lassen. Viele Jahre sind vergangen, und ehrlich gesagt habe ich nicht mehr daran gedacht, dass ich jemals als Spenderin in Frage kommen würde. Im September 2020 erhielt ich einen Anruf von Geben für Leben und es wurde mir gesagt, dass ich als genetischer Zwilling für eine Spende in Frage komme. Voller Freude sagte ich sofort zu! Kurz darauf erhielt ich per Post Blutröhrchen, um nochmals Blut abzunehmen und diese wurden gleich von mir per Gefahrengut nach Wien versandt. Nun hieß es warten! Es wurde mir gesagt, dass es bis zu 3 Monate dauern kann bis man erfährt ob nun wirklich alles passt. Anfang November erhielt ich erneut einen Anruf von Geben für Leben und bekam die großartige Nachricht, dass ich als passende Spenderin für eine Frau aus Österreich in Frage komme. Alles ging dann sehr schnell! Ein passender Termin war gleich gefunden und ich begab mich eine Woche später auf den Weg nach Wien, um so manche Voruntersuchungen durchführen zu lassen. Auch die Tatsache, dass dies alles in Wien statt Innsbruck (COVID 19) stattfand hielt mich nicht davon ab diesen Weg auf mich zu nehmen. Alle Ergebnisse waren in Ordnung und ich wurde genaustens aufgeklärt was auf mich zukommt. Wieder zu Hause angekommen konnte ich es kaum erwarten! Vier Tage vor der tatsächlichen Spende hieß es für mich 2mal täglich eine Spritze! Über diese Tage hatte ich leichte Kopfschmerzen manchmal auch Verspannungen im Schulterbereich! Dieses war aber gut zu ertragen. Am 24.11.2020 war nun der große Tag gekommen und ich machte mich erneut auf den Weg nach Wien und freute mich riesig! Nach einem Coronatest am 25.11. wurde mir nochmals alles genauestens erklärt und schon ging es los mit der Spende. Die ca. 5,5 Stunden waren durch Fernsehen und interessante Gespräche mit dem Personal sehr gut auszuhalten! Während der ganzen Zeit war ich nie allein und immer unter Aufsicht. Dafür möchte ich mich bei allen auf der Station nochmals recht herzlich bedanken. Nach einer weiteren Nacht im Hotel und der Abschlussuntersuchung im AKH trat ich meine Heimreise mit dem Gefühl etwas Gutes getan zu haben an. Auch Tage nach der Spende bin ich immer noch glücklich wenn ich daran denke jemandem geholfen zu haben und ich würde es immer wieder tun.

Von der Kontaktaufnahme bis zur Spende vergingen gerade einmal sieben Wochen. Trotzdem kam es mir recht lange vor. Es war fast so, als könnte ich den Tag der Knochenmarkspende nicht erwarten. Zwischenzeitlich hatte ich das Thema Stammzellspende fast schon vergessen. Schließlich war meine Typisierung schon über drei Jahre her. Einzig und allein mein Stammzellspenderausweis erinnerte mich von Zeit zu Zeit an die Möglichkeit einer Spende. Dementsprechend überrascht war ich in den ersten Sekunden des ersten Telefongesprächs mit „Geben für Leben“. Diese Überraschung wich wenige Momente später der Entschlossenheit, mit der ich einem anderen Menschen meine Stammzellen spenden wollte. Meine Knochenmarkspende erfolgte schließlich im Wiener AKH unter Vollnarkose. Nervös war ich eigentlich nicht. Erst zehn Minuten vor dem Eingriff machte sich etwas Aufregung bei mir bemerkbar. Das Krankenhaus durfte ich bereits einen Tag nach der Entnahme wieder verlassen.

Was bedeutet es Knochenmark zu spenden? Für mich ist es die Möglichkeit einem anderen Menschen eine Chance auf ein gesundes Leben zu geben. Ich bin gesund und kann mit meinen gesunden Zellen Positives bewirken. Man braucht sich nur vorzustellen, dass man selbst schwer erkrankt ist und einzig eine Spende eines anderen Menschen einem eine mögliche Heilung verschaffen kann. Ich würde mir wünschen, dass es auch für mich einen passenden Spender geben würde. Und je mehr Menschen sich typisieren lassen, desto mehr Menschen kann auch Hoffnung auf eine Heilung geschenkt werden.

„Mein allerschönstes (40.) Geburtstags- Geschenk“

Ich war gerade in den Vorbereitungen für meinen „runden Geburtstag“, als nach 14 Jahren der Registrierung der Anruf von Frau Feiner –MED-Uni- kam. Sofort wusste ich, dass mein Entschluss zu Spenden nach wie vor unverändert ist. Nach einer Vorab- Blutprobe welche mein Hausarzt vor Ort abnahm und dann in Wien analysiert wurde, kam ein paar Tage später das OK und der Voruntersuchung in Innsbruck stand nichts mehr im Wege. Nach einem knappen Tag Aufenthalt an der MED-Uni Innsbruck und diversen Untersuchungen in den Fachabteilungen inkl. Aufklärungsgespräch, kam auch hier ein paar Tage später das „GO“ zur Spende. Zeitgleich wurde der Patient informiert, dass ein Spender gefunden wurde. Dieser Augenblick war für mich einer der emotionalsten, da ich –vielleicht auch nur im entferntesten- erahnen konnte, welche Hoffnung dies nun beim Patienten wecken musste. Dann am 27.10 kam der große Tag und alles lief wie lt. Vorbereitungen und vor allem in aller Ruhe ab. Direkt im Anschluss wurden die „Stammzellen“ dann per Kurier abgeholt und versendet. Ein müdes aber dankbares Lächeln überzog mein Gesicht als ich Gewissheit hatte, dass alles was ich persönlich beitragen konnte, in Erfüllung ging. Ich möchte mich auf diesem Wege besonders bei Frau Feiner aus Wien und Herr Dr. Mayer aus Innsbruck und den Team´s für ihre Arbeit und Engagement bedanken. Ihnen allen ist zu verdanken, dass nun ein weiterer Mensch neue Hoffnung schöpfen kann. Diese Erfahrung machen zu dürfen ist ein einzigartiges Geschenk und spiegelt einem Dankbarkeit, sich selbst als „gesund“ sehen zu dürfen.

Beste Grüße, Roland

Im Frühjahr 2019 saß ich in einer Vorlesung zum Thema Buchhaltung, als eine Dame hereinkam und darum bat, kurz ihr Anliegen darzustellen. Sie erzählte, sie habe eine Nichte die an Leukämie erkrankt sei und würde dringend nach einem*r passenden*r SpenderIn für das kleine Mädchen suchen, wer sich also bereit erklären möchte zu helfen, sollte doch bitte nach der Vorlesung vorbeikommen und sich registrieren lassen, was ganz schnell gehe. Für mich war eigentlich sofort klar, wenn es eine Chance gibt diesem Mädchen zu helfen und es ganz einfach ist das herauszufinden, dann mach ich das auch. Also ging ich, und auch viele andere meiner StudienkollegInnen, danach in einen Raum, wo man nur ein wenig mit einem Wattestäbchen im Mund herumwischen musste und einen kurzen Fragebogen ausfüllen und die Sache war erledigt.  Ich fühlte mich sehr hoffnungsvoll und berührt davon, dass sich so viele bereit erklärten zu helfen und hoffte aus tiefstem Herzen, dass der/die passende SpenderIn für dieses Mädchen dabei war. Leider weiß ich jedoch nicht, ob dies der Fall war. Ein Jahr verging und über meine Registrierung hatte ich nicht mehr wirklich nachgedacht, als ich im Frühjahr 2020 während der Coronakrise einen Anruf erhielt, dass ich möglicherweise als Stammzellenspenderin für jemanden geeignet sei. Ich war erstmal sehr überrascht und auch ein wenig aufgeregt. Mir wurde genau erklärt wie alles ablaufen würde und was ich zu erwarten hätte. Der nächste Schritt war eine genauere Untersuchung meines Blutes, um festzustellen, ob ich auch tatsächlich eine passende Spenderin sei. Nach dieser Untersuchung vergingen wieder einige Monate und obwohl ich wusste, dass das länger dauern würde, hatte ich schon geglaubt ich sei möglicherweise doch nicht geeignet. Doch dann am 31. August erhielt ich den Anruf, dass ich wirklich passend sei und ich stand nun vor der Entscheidung, ob ich bereit bin diesem Menschen zu helfen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich etwas Angst hatte, hätte ich nicht anders können, als zuzusagen. Das Gefühl einem Menschen eine Chance auf Leben und Gesundheit zu schenken war einfach stärker. Bald darauf, Mitte September, kam ich ins AKH-Wien, dort wurden eine Vielzahl an Untersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass ich die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Spende erfülle. Dabei wurde ich sehr freundlich und herzlich betreut und aufgeklärt von den zuständigen Damen vor Ort, was mir zusätzliches Vertrauen schenkte. Die Ergebnisse der Untersuchungen waren gut und damit stand nun endgültig fest, dass meiner Spende nichts mehr im Wege stand! Vier Tage vor der Spende musste ich mir einmal morgens und abends eine Spritze verabreichen, damit mein Körper ausreichend Stammzellen produzierte. Die erste Spritze, die ich mir selbst verabreichte, war eine Überwindung für mich, aber es ging eigentlich ganz einfach und tat auch nicht weh. Ich hatte die ersten zwei Tage Gelenks- und Muskelschmerzen von dem Mittel, was mir auch im Vorhinein gesagt wurde, dass dies wahrscheinlich so sein würde, doch mit den Schmerzmitteln ließ es sich ganz gut aushalten. Am Montag den 5. Oktober war nun schließlich der Tag der Spende gekommen. Ich wusste zwar nicht genau wieso, aber ich war ziemlich aufgeregt und hatte auch ein wenig Angst. Das Personal vor Ort war aber unheimlich lieb zu mir und machte mir Mut! Die Spende selbst dauerte ca. 5 Stunden und das Liegen viel mir zum Schluss schon schwer, doch ich konnte währenddessen Musik hören und fernsehen, außerdem erkundigte man sich immer wieder wie es mir gehe und so ging dann auch die Zeit vorbei. Als es vorbei war, fühlte ich mich sehr erleichtert und auch stolz, dass ich durchgehalten hatte und so hoffentlich jemandem helfen konnte! Ich möchte jedem, der die Möglichkeit hat mit seiner/ihrer Spende jemandem das Leben zu retten, den Mut zusprechen dies auch zu tun. Ich würde es jederzeit wieder machen!

Dieses Jahr vor dem Sommer so im Mai wurde ich via E-Mail durch die Medizinische Universität Wien Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin kontaktiert, dass ich eventuell als Spenderin in Frage käme. Im ersten Augenblick war ich sehr überrascht, erfreut und gleichzeitig auch sehr aufgeregt. Noch in der gleichen Woche musste ich eine Blutprobe und das Aufklärungsbogen per Post nach Wien senden, womit auch später die Freigabe erteilt worden ist, nachdem alle notwendigen Voruntersuchungen abgeschlossen waren. Im Vorfeld bekam ich einiges an Informationsmaterial, einen Schwangerschaftstest den ich 10 Tage vor der Spende machen musste. Anfang August 2020 musste ich für die Voruntersuchung zum AKH nach Wien fahren. Am Vorabend vor der Knochenmarkspende wurde noch ein Corona-Abstrich gemacht, durfte dann als das Testergebnis negativ war, stationär aufgenommen werden. Die Entnahme des Knochenmarks erfolgt durch mehrfache Punktionen des hinteren Beckenknochens in Vollnarkose. Zur Überwachung blieb ich noch eine Nacht im AKH, am folgenden Tag durfte ich nach einer Blutabnahme wieder nach Hause. Das Team im AKH war sehr freundlich zu mir, möchte mich noch auf diesem Weg für die tolle Betreuung bedanken. Einige Tage nach der Punktion war ein leichtes ziehen im Lendenbereich spürbar. Durch die Blutabnahme spürte ich Müdigkeit und Abgeschlagenheit, diese habe ich dann mit Eisentabletten gut in Griff bekommen. Rückblickend war es für mich eine tolle Sache. Hoffe sehr, dass es dem Empfänger gut geht und dass er bald wieder ins normale Leben stürzen kann.

Weniger als ein Jahr, nachdem ich mich per Wangenabstrich als Stammzellspender beim Roten Kreuz registriert hatte, bekam ich einen Anruf aus der Blutspendezentrale: Ich komme als möglicher Spender für eine erkrankte Frau in Kalifornien in Frage! Am Telefon wurde mir der Ablauf genau erklärt und Bedenkzeit gegeben – ich hatte mich aber ohnehin schon entschieden, es durchzuziehen, falls ich als Spender ausgewählt werde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nur, dass ich in der engeren Auswahl bin und eine genauere Blutuntersuchung noch klären muss, ob meine genetischen Merkmale mit der Patientin übereinstimmen.

Mittlerweile war ich schon so auf die Spende eingestellt, dass ich froh war, als ich drei Wochen nach der Blutabnahme die Zusage erhielt: Ich bin von allen Kandidaten am besten geeignet und darf tatsächlich meine Stammzellen spenden! Ab diesem Zeitpunkt ging alles sehr schnell. Ein Termin für die Voruntersuchung und auch für die eigentliche Spende wurde in Abstimmung mit meinen Urlaubsplänen festgelegt. Die Voruntersuchung mit Arztgespräch, Blutabnahme, EKG, Ultraschall und Lungenröntgen war an einem Vormittag erledigt, wegen unklarer Befunde musste ich allerdings noch zwei Mal zu zusätzlichen Untersuchungen kommen, bis ich schließlich gut durchgecheckt zur Spende zugelassen wurde.

Dann ging es auch schon los mit den GCSF-Injektionen, die mein Knochenmark zur Produktion der Stammzellen anregen sollten. In den vier Tagen vor dem großen Spendentag musste ich mir daheim jeweils morgens und abends eine Spritze in den Bauch geben (lassen). Das Team vom AKH hat sich jeden Tag bei mir erkundigt, wie es mir mit den Spritzen geht. Die Injektion war weitestgehend schmerzfrei und auch die Nebenwirkungen waren weniger schlimm als erwartet. Von den 16 Stück Schmerztabletten, die man mir mitgegeben hat, habe ich keine einzige gebraucht. Am zweiten Tag machten sich im Sitzen zwar erstmals pulsierende Kreuzschmerzen bemerkbar, entgegen anderen Erfahrungsberichten hat sich das bei mir an den letzten beiden Tagen aber sogar wieder gebessert, sodass meine Spritzenkur auch dem Besuch einer Poolparty nicht im Wege stand.

Am Morgen des großen Spendentages reiste ich mit meiner Freundin nach Wien. Nach dem obligatorischen Corona-Abstrich (hat nur ein bisschen gekitzelt) bekam ich in jede Ellenbeuge eine Nadel gesetzt, über die mein Blut in einem geschlossenen Kreislauf zur Apheresemaschine und wieder zurück in den anderen Arm geleitet wurde. Während des Vorganges konnte ich meine Arme kaum bewegen, daher war ich froh, dass ich eine Begleitperson mitbringen durfte. So vergingen die fünf Stunden wie im Flug und schon konnte ich den Beutel mit meinen herausgefilterten Stammzellen, die bald auf Reisen gehen werden, behutsam in Händen halten. Da ich bei der Blutkontrolle einen zu niedrigen Kaliumwert hatte, wurde mir noch eine Banane verordnet, ehe ich mit einem guten Gefühl entlassen werden konnte. Aufs Abendessen wurden wir beide eingeladen, und auch die Hotel- und Reisekosten wurden übernommen.

Nach der Spende folgen noch regelmäßige Blutbildkontrollen. Rückblickend war meine Stammzellspende mit den zahlreichen Terminen und Telefonaten sicherlich aufwändiger als gedacht. Viele Gedanken drehten sich um dieses Thema, sodass das Projekt „Stammzellspende“ über Wochen einen prominenten Platz in meinem Leben eingenommen hat. Aber das nimmt man gerne in Kauf, wenn man weiß, dass man einem Menschen, den das Schicksal schwer getroffen hat, damit Hoffnung auf wertvolle Lebensjahre schenken kann.

Fast ein Monat ist es nun her, dass ich meine Stammzellen für eine Patientin meines Alters aus Slowenien gespendet habe – und eigentlich kann ich es noch immer kaum fassen, dass ich ihr mit dieser kleinen guten Tat die Hoffnung schenken kann, gesund zu werden.

Um überhaupt als potenzielle Stammzellenspenderin bzw. potenzieller Stammzellenspender in Frage zu kommen, muss man seine Gewebemerkmale typisieren lassen. Das erfolgt ganz simpel über einen Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen. Ich habe meinen Abstrich 2017 bei einer Registrierungsaktion beim Sankt Pöltener Frauenlauf machen lassen ohne mich je großartig mit dem Themen Blutkrebs und Stammzellspende beschäftigt zu haben.

Aktuell wurde das Ganze für mich dann im Mai dieses Jahres, als ich einen Anruf von der Stammzellspenderdatei in Wien bekam. Mir wurde mitgeteilt, dass ich als Spenderin in Frage kommen würde. Gleich darauf gab es eine Blutabnahme um die Gewebemerkmal nochmal abzugleichen und fünf Wochen später dann den Aufruf zur Blutstammzellspende. Es folgte ein Aufklärungsgespräch, in dem alle Details besprochen und meine offenen Fragen geklärt wurden, und eine ausführliche Voruntersuchung.

Direkt vor der Spende bekommt man vier Tage lang Spritzen, die dafür sorgen, dass die Stammzellen aus den Knochen ins Blut gelangen. In dieser Zeit war ich manchmal sehr erschöpft und hatte leichte Gelenksschmerzen. Aber das war alles halb so wild, wenn man bedenkt, für was es gut war.

Die Spende selbst verlief reibungslos und in meinem Fall auch relativ schnell. Meine Schwester durfte mich begleiten und mich in der Zeit, in der ich an die Zellseparator-Maschine „gefesselt" war und mich nicht viel bewegen durfte, unterhalten. Bei der Spende wird das Blut über eine Kanüle in der Armvene zur Maschine geleitet, die die Stammzellen herausfiltert. Den Rest des Blut bekommt die Patientin bzw. der Patient über die Vene im anderen Arm wieder zurück. Nach 3 Stunden waren genug Stammzellen aus meinem Blut gewonnen und meine gute Tat vollbracht. Die Tage nach der Spende war ich noch etwas erschöpft aber ich habe mich dann sehr schnell erholt. 

Ich bin stolz auf mich! Es ist ein wunderschönes Gefühl, die Chance zu bekommen, jemandem das Leben zu retten. Außerdem bin ich dem Team der Stammzellspenderdatei und der Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin im AKH Wien super dankbar. Ich war in den besten Händen. Danke für die tolle und professionelle Begleitung und Betreuung und dafür, dass ihr jeden Tag dabei mithelft Leben zu retten!

Was würdest DU tun? Was würdest du tun, wenn du die Möglichkeit bekommst, ein Menschenleben zu retten? Einfach so. Naja, etwas müsstest du schon dafür machen, aber im Vergleich was du damit bewirken kannst, ist es klein. Und nun denk an einen von dir geliebten Menschen. Dein Kind. Deine Mama oder dein Papa. Dein Bruder oder deine Schwester. Dein Mann oder deine Frau. Egal wer, denk an eine konkrete Person. Was würdest du tun, wenn du weißt, dass genau diese Person sterben wird. Wenn ihr schon alles medizinisch Mögliche versucht habt, es aber keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu retten. Du würdest wahrscheinlich alles versuchen, aber es bringt nichts, du bist machtlos. Doch dann kommt da plötzlich eine Option daher. Die allerletzte Chance, damit der geliebte Mensch überlebt. So ist es mir ergangen, denn ich war diese allerletzte Chance. Ich habe mich zwar vor einigen Jahren als Stammzellenspenderin registriert, aber nicht damit gerechnet, dass ich jemals für jemanden auf der Welt in Frage kommen werde. Naja, Dinge geschehen halt meistens anders, als man sie erwartet. Vor einigen Wochen kam der Anruf, dass es einen Mann in Frankreich gibt, für den ich passen könnte. Nach einem weiteren Test wurde es mir endgültig bestätigt: Ich kann diesem Mann das Leben retten. Und ich bin die einzige Person weltweit, die dafür in Frage kommt. Wenn ich es also nicht tue, kann es auch sonst niemand. Was würdest du dann tun? Ich hab mich entschieden, ihm zu helfen. War es „lästig“, anstrengend und teilweise auch mühsam? Ja, definitiv. Aber ich kann getrost sagen: Ich würde es wieder tun. Die Stammzellenspende an sich läuft so ab: Man bekommt – nachdem man natürlich gründlich untersucht wird – die vier Tage vor der Spende zwei Spritzen täglich. Damit wird die Stammzellenproduktion im Körper angeregt. Am Spendetag selbst werden dann aus dem Blut die so dringend benötigten Stammzellen rausgefiltert, die anderen Blutteile bekommt man wieder in seinen Körper zurück. Da das relativ aufwändig ist, dauert das auch einige Stunden. Bei manchen geht es ziemlich schnell (ca. 3 Stunden), bei anderen – wie bei mir – dauert es fast 8 Stunden. 1:500.000 ist die Chance, dass man selbst für einen anderen Menschen als Spender/in in Frage kommt. Doch wenn, kannst du dieser Person das größte Geschenk auf Erden machen: Du kannst ihr das Leben retten.

Meine Registrierung in der Datenbank ist ca. 4 Jahre her und um ehrlich zu sein, war ich überrascht, als ich den Anruf bekommen habe, dass ich in der näheren Auswahl bzgl. einer Stammzellenspende bin. In weiterer Folge wurden Voruntersuchungen durchgeführt und ich war tatsächlich kompatibel. Ich hatte in keiner Sekunde Zweifel daran, das nicht durchzuziehen, denn dass ich es machen werde, war für mich bereits nach dem Ersten Telefonat klar. Als nächstes wurden viele weitere Untersuchungen an mir durchgeführt, was ich auch für mich als sehr vorteilhaft gesehen habe, denn das war eine Rundumkontrolle, die ich ohne diesen Anlass nicht gehabt hätte. Als der Termin für die Entnahme feststand, musste ich Vier Tage davor, mit kleinen Spritzen die ich mir selbst verabreichen musste, die Stammzellenproduktion meines Körpers anregen um sicherzustellen, dass am Tag der Entnahme genug Stammzellen vorhanden sind, um entnommen werden zu können. Die Nebenwirkungen der Spritzen waren minimal und durch Schmerzmittel sehr leicht zu überbrücken. Am Tag der Stammzellenspende wurde auch ein Covid-19 Abstrich gemacht und dann fand schließlich die Spende statt. Ich habe mich für die Entnahme aus dem Blut entschieden und habe diese Variante auch als vollkommen schmerzfrei empfunden. Der Prozess hat in meinem Fall Drei Stunden gedauert, ich war unter ständiger Aufsicht und es wurde sehr darauf geachtet, dass es mir gut geht. Rückblickend kann ich sagen, dass ich stolz auf mich bin es durchgezogen zu haben - es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man einem Menschen in Not geholfen hat und das mit nur einem geringen Aufwand von ein paar Stunden.  Zuletzt möchte ich mich auch herzlichst beim gesamten Team der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin für die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft bedanken.

Es war ein ganz normaler Tag. Ich war gerade auf der Uni, als ich einen Anruf bekam – den entscheidenden Anruf, dass meine Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen und ich womöglich als Spenderin infrage komme. Die Freude war riesig. Womöglich können genau meine Stammzellen jemandem das Leben retten. Darauf wurden Blutproben eingeschickt und es hieß warten. Einige Monate später die erfreuliche Nachricht: Ich darf spenden! Dann ging alles ganz schnell und die Termine für die Voruntersuchung und für die Spende wurden fixiert.

Vier Tage vor der Spende war es erforderlich, Wachstumsfaktoren zu spritzen, damit die Stammzellen vom Knochenmark in das Blut gelangen. Das ging nicht ganz spurlos an mir vorüber und machte sich durch Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit und Rückenschmerzen bemerkbar. Am 15. Juni war es dann soweit. Insgesamt sechseinhalb Stunden war ich im AKH Wien sozusagen „ans Bett gefesselt“, während die Stammzellen aus meinem Blut gefiltert wurden. Probleme der Maschine verlängerten den ursprünglichen Prozess. Kurz vor 16.00 Uhr wurde ich dann von den Nadeln und gelegten Zugängen befreit. Nun hieß es warten und hoffen, ob genügend Stammzellen gesammelt werden konnten. Kurze Zeit später kam die erfreuliche Nachricht: Wir haben genug Stammzellen – sie können sich nun auf den Weg nach England machen.

Nach England – fast auf der anderen Seite der Welt! Und genau meine Stammzellen sind es, die so eine lange Reise hinlegen und jemanden das Leben retten können.

Eine Freundin fragte mich nach der Spende, was für mich das Schlimmste am ganzen Prozess war. Ich musste überlegen: Waren es die Spritzen, die man sich die Tage vor der Spende initiieren musste? Waren es die Nebenwirkungen der Spritzen? Oder war es der über Stunden andauernde Vorgang der Spende? Schnell war für mich die Antwort klar: Das alles hat überhaupt keine Relevanz, wenn man bedenkt, was man damit bewirken kann. Denn was sind schon ein paar Schmerzen gegen die Schmerzen des Patienten, die er jeden Tag erleiden muss? Was sind sechseinhalb Stunden an einer Maschine zu hängen, gegen ein Leben eines anderen Menschen? Garnichts! Mit diesem Wissen ist alles andere sofort vergessen. Denn es ist ein unbeschreibliches Gefühl, zu wissen, jemanden helfen zu können.

Lieber genetischer Zwilling!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute auf deinem weiteren Weg und vor allem nur das Beste für die noch bevorstehenden Behandlungen! Gemeinsam schaffen wir das – gemeinsam bekämpfen wir den Blutkrebs!

Alles Liebe, Elena

Als ich mich gemeinsam mit meinem Freund im Oktober 2019 für die Datenbank der anonymen Stammzellenspende registrieren ließ, rechnete ich selbstverständlich nicht so schnell mit einer Übereinstimmung. Dementsprechend überrascht war ich, als ich Anfang April einen Anruf vom roten Kreuz bekam. Natürlich war ich "immer noch bereit" zu spenden, war ja noch nicht so lange her, als ich den Entschluss gefasst hatte. Also machte ich mir alle Termine aus und fand mich am 9. April auch schon im Akh zur Voruntersuchung wieder. Es waren alle sehr nett und auf mein Wohlergehen bedacht. Trotz der derzeitigen Situation fühlte ich mich im Krankenhaus gut aufgehoben. Ich bekam sehr viel Informationsmaterial, einen Schwangerschaftstest und die Spritzen zur Anregung der Stammzellenproduktion mit. Den Schwangerschaftstest musste ich 5 Tage vor der Spende machen. Er war wenig überraschend negativ. Mit den Spritzen begann ich 4 Tage vor der Spende. Eine in der Früh und eine am Abend. Das ganze ging bis zum Tag vor der Spende. Also insgesamt 8 Stück. Wenn man sich einmal überwunden hat, ist es ganz einfach. 

 Am 27. April war es dann soweit. Bevor wir überhaupt starten konnten, musste natürlich ein, in dieser Zeit sehr gefragter, Corona-Abstrich gemacht werden. Nach einigen Vorbereitungen wurden um halb 10 die Nadeln eingeführt. Die nächsten 5 1/2 Stunden verbrachte ich dann damit Filme auf meinem Laptop zu schauen und mit dem überaus freundlichen Personal zu plaudern. Die Zeit verging eigentlich recht schnell und um 3 war ich dann auch schon fertig. Ein paar Nachgeapräche und Fotos folgten und dann  durfte ich auch schon wieder gehen. Es war wirklich ein sehr gutes Gefühl zu wissen, dass es jemandem wirklich das Leben retten kann, wenn man diese Prozedur nur ein paar Stunden über sich ergehen lässt. Das schlimmste am ganzen Tag war mit Abstand der Corona-Abstrich.

Rückblickend ist es eigentlich purer Zufall, wie ich zur Stammzellenspende gekommen bin. Ende 2016 habe ich eine kurze Dokumentation eines Falls auf einem deutschen Fernsehsender gesehen, was mich auch in den Tagen danach noch beschäftigt hat. Die Patientin hatte keine Geschwister, die als mögliche Spender infrage gekommen wären, über die internationale Datenbank konnte jedoch ein passender Spender für sie gefunden werden. Auch wenn Geschwister nicht automatisch ein Garant für einen passenden Spender sind, hat mich dieser Aspekt doch am meisten beschäftigt, weil ich selbst keine Geschwister habe und somit im Falle einer Erkrankung meinerseits sehr wahrscheinlich auf einen Fremdspender angewiesen wäre. Wie sehr ich mich wohl freuen würde, wenn ich in der Position wäre und sich ein passender Spender finden würde. Da ich auf dem Gebiet der Stammzellenspende noch überhaupt keine Erfahrung hatte, aber ich erstmal gegoogelt, ob es auch in Österreich eine Datenbank gibt und bin sofort auf der Seite der Stammzellspender-Datei der MedUni Wien gelandet. Ich habe mich online angemeldet und wenige Tage später war ich im AKH zur Typisierung, eine Freundin hat mich damals begleitet. Wir waren beide sehr überrascht, wie nett und freundlich die Krankenschwester war. Danach sind ein paar Jahre vergangen bis im November 2019 der Anruf von Frau Feiner kam, dass ich eventuell als Spenderin in Frage käme. Im ersten Moment war ich sehr überrascht, da ich die Registrierung nicht mehr so ganz auf dem Schirm hatte. Dann ging alles sehr schnell: Ein paar Tests, das Aufklärungsgespräch, bei dem man sich wirklich sehr viel Zeit genommen hat, um alle meine Fragen zu beantworten, die letzten Untersuchungen und dann war schon der Tag da, an dem ich mit den G-CSF-Spritzen begonnen habe. Ganz schmerzlos waren die letzten vier Tage vor der Spende nicht, aber die Nebenwirkungen waren auszuhalten und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Während der Vorbereitung kann man sich im Fall der Fälle rund um die Uhr an jemanden wenden und Frau Feiner hat sich jeden Tag gemeldet. Als ich meinem Umfeld von der Spende erzählt habe, war ich überrascht, wie viele Falschinformationen im Umlauf sind, darunter auch die wohl häufigste Ansicht, dass die Entnahme des Knochenmarks (die andere Methode, die in meinem Fall gar nicht gefragt war) aus dem Rückenmark erfolgt und man bleibende Schäden davontragen würde. Viele haben mich gefragt, warum ich das tue, sie nämlich würden niemanden kennen, der etwas in der Richtung getan hätte. Meine Antwort war, dass ich jemanden helfen möchte, dazu muss ich die Person nicht kennen und das Prozedere einer Stammzellenspende ist nichts im Vergleich zu dem, was ein Patient über sich ergehen lassen muss. Und dann war er da, der große Tag – ich war doch ein wenig nervös. Alle Ärztinnen und Pflegerinnen waren wirklich sehr nett und obwohl man doch einige Stunden relativ ruhig im Bett liegt, ist die Zeit ziemlich schnell vergangen und der Zellseparator war bei 100%. Die Nebenwirkungen von G-CSF sind sofort abgeklungen und schon kurz nach der Spende habe ich mich wieder wie neu gefühlt. Ich würde jederzeit wieder spenden, wünsche der Patientin alles Gute und hoffe, dass sie wieder gesund wird – wir haben jetzt Vieles gemeinsam.

Nach fast genau einem Jahr nach meiner Registrierung zur Stammzellspenderin wurde ich angerufen und informiert, dass eine passende Empfängerin gefunden wurde. Ich erfuhr auch noch gleich, dass die Spende über das Knochenmark durchgeführt werden müsse und wie das ganze ablaufen würde. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit, entschloss ich mich dazu die Spende durchzuführen, den wenn man schon die Möglichkeit dazu hat ein Menschenleben zu retten, dann sollte man diese Gelegenheit auch nutzen. Nach meiner Entscheidung wurde ich ausführlich darüber informiert und wir machten uns einen Termin für die Spende und einen Termin für die Voruntersuchung aus. Da es eine sehr dringende Spende war, wurden alle Termine sehr zeitnah ausgemacht. Als der Tag der Voruntersuchung war, fuhr ich ins AKH nach Wien wo verschiedenste Untersuchungen durchgeführt wurden. Blutabnahme, EKG, Thoraxröntgen und Preanesthesiegespräch, alles war sehr schnell vorüber und nach ca. 3 Stunden konnte ich wieder meine Heimreise antreten. In ein paar Tage bekam ich dann Bescheid, dass alles in Ordnung ist und die Spende durchgeführt werden kann. Per E-Mail wurden noch ein paar Sachen abgeklärt, bis ich dann an dem Abend vor der Spende wieder nach Wien ins AKH musste, wo die Knochenmarkentnahme durchgeführt wurde. Zuerst noch eine kurze Blutentnahme zur Aufnahme und dann durfte ich in mein Zimmer, wo ich sehr positiv überrascht wurde. Ein Einzelzimmer im 21. Stock mit Blick über Wien, ich war ziemlich erstaunt, da sich alle sehr um mich kümmerten. Am nächsten Morgen ging es los, etwas nervös war ich schon, aber das ging ganz schnell wieder weg, als ich daran dachte warum ich das hier eigentlich mache. Für mich ging es um 8:20 Uhr in den OP, wo mich die zuvor betreute Ärztin schon erwartete, alle waren sehr herzlich und ich wurde sehr gut betreut. Nach der Knochenmarkentnahme unter Vollnarkose, die aus dem Beckenkamm erfolgte, verbrachte ich noch kurze Zeit im Aufwachraum bis ich dann wieder auf mein Zimmer gebracht wurde. Die Schmerzen waren sehr gering, fühlte sich eher wie ein Muskelkater an, die aber auch in den darauffolgenden Tagen vergingen. Nun Folgen in regelmäßige Abstände noch Blutbildkontrollen und das wars dann auch schon wieder. Für so wenig Aufwand ein Menschenleben retten können ist schon der Wahnsinn. Einem Menschen wieder das Leben schenken können, durch eine Sache die einem gesunden Menschen nicht fehlt bzw. wieder nachwächst, wenn ich könnte würde ich sofort wieder Spenden. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Menschen dazu motivieren lassen, sich zur Stammzellspende zu registrieren.

Im März 2010 fand in Lienz eine Typisierungsaktion satt. Meine Schwester wollte daran teilnehmen und fragte mich, ob auch ich hingehen möchte. Wenn ich damit ein Leben, dass auf der Kippe steht retten kann, wieso nicht?? Um dies eventuell jemandem zu ermöglichen wollte auch ich meinen Teil dazu beitragen.

Fast 10 Jahre später, im Oktober 2019 kam dann ein Anruf aus Wien, meine Stammzellen würden möglicherweise zu jemandem passen, der dringend Zellen bräuchte. Um sicherzugehen, dass die Merkmale wirklich übereinstimmen, musste ich nochmal etwas Blut abnehmen lassen, um es genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein paar Wochen später, wieder ein Anruf, meine Stammzellen passen! Ich wurde gefragt, ob ich immer noch bereit wäre, diesem Kranken Menschen zu helfen. So wurden meine Daten nach Innsbruck weitergeleitet. Dies war für mich der nächste und einfachste Ort an dem diese Art von Spenden durchgeführt wird. Bei der Voruntersuchung im Jänner wurde überprüft ob ich fit genug für diesen Einsatz bin. Alles war okay und so wurde der 5. Februar als Entnahmetermin fixiert. Ab dem 1. Februar musste ich mir täglich 2 Spritzen in den Bauch geben. Sie sollten bewirken, dass sich vermehrt Stammzellen bilden und ins Blut geschwemmt werden. Die grippeähnlichen Nebenwirkungen wie Kopf- und Gliederschmerzen waren nicht schlimm, da ich Schmerzmittel mit verschrieben bekommen habe. Am Morgen des 5. Tages spritzte ich mir noch die letzte Dosis und dann ging es in Begleitung meines Freundes mit dem Bus nach Innsbruck, wo mir nochmal Blut abgenommen wurde um zu überprüfen wie viele Zellen ich nun in meinem Blut habe. Sobald das Ergebnis feststand konnte es losgehen, ich bekam in beide Arme eine Kanüle von denen jeweils ein Schlauch zu einer Maschine führt, die wie eine Zentrifuge arbeitet und die gewünschten Zellen aus meinem Blut filtert und das Blut dann wieder über den anderen Arm zurückleitet. Jetzt hieß es für mindestens 3 Stunden ruhig liegen, eine falsche Bewegung und die Maschine meldete mit einem Piepsen, dass der Blutfluss unterbrochen ist. Gleich wurde die Maschine auf „Pause“ gestellt. Die Schwester, die mich betreute richtete den Arm und die Nadel und schon konnte es weitergehen. Zwischendurch kam auch wieder der Arzt vorbei, um zu fragen, wie es mir geht und wie weit der Spendenvorgang fortgeschritten war. Dann meinte der Arzt: „Nun müssten wir genug beisammen haben!“ Und ich wurde von der Maschine abgeschlossen. Anfangs war ich noch etwas unsicher auf den Beinen, aber das legte sich ganz schnell, auch die Kopf- und Rückenschmerzen haben sich mit der Spende sehr gebessert. Nach etwa einer Stunde erfuhr ich dann, dass die gesammelten Zellen tatsächlich für den Patienten reichen würden und wir konnten den Heimweg antreten mit dem Wissen einem Leben in Gefahr eine Chance gegeben zu haben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass die Frauen aus Wien, mit denen ich telefoniert habe sehr freundlich und zuvorkommend waren und, dass ich mich in der Innsbrucker Klinik sowohl bei der Voruntersuchung, als auch bei der Spende sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Die Verantwortlichen Personen aus Wien und Innsbruck haben mich über alles sehr gut informiert und waren für jede Art von Fragen offen. Und finanzieller Aufwand ist mir auch keiner entstanden, da ich die Rechnungen für Fahrtkosten und Verpflegung für mich und meinen Begleiter einreichen kann.

Alles in allem war es eine schöne Erfahrung.

Die Geschichte meiner Stammzellenspende nahm im Winter 2019 seinen Lauf…meine Frau sah einen Werbespot für die Stammzellenspende im Fernsehen und sagt zu mir: „Ich arbeite in der Stammzellenforschung, eigentlich sollte ich mich da anmelden, wenn man mit wenig Aufwand Menschen das Leben retten kann, was meinst du?“ Ich stimme ihr sofort zu und wir wundern uns irgendwie, dass wir trotz Blut- und Thrombozytenspenden eigentlich noch nie wirklich über Stammzellspende etwas bewusst gehört hatten. Gesagt getan, meine Frau meldet uns beide an und einige Wochen später bekommen wir den Wangenabstrichtest. Wir machen beide den Test und schon am nächsten Tag wird alles mit der Post zurückgeschickt. Ende Oktober 2019 kam dann plötzlich ein Anruf einer unbekannten Nummer während einer Besprechung in der Arbeit. Man denkt sich nichts dabei, aber als plötzlich 1 Minute später eine SMS mit „Lieber Herr S., Sie haben sich als Stammzellspender registriert und es gibt nur bereits eine Anfrage für Sie, bitte kontaktieren Sie mich dringend unter ….., herzlichen Dank“ ankommt, beginnt man kurz nachzudenken „aja, ich hab mich ja vor kurzem registriert…“. Selbstverständlich ruft man so schnell wie möglich zurück und eine freundliche und nette Dame am anderen Ende der Leitung fragt, ob man noch bereit ist eine Stammzellspende zu leisten und man erfährt wie das Prozedere von statten geht: Blutabnahme, noch einmal Kontrolle ob man wirklich der am besten geeignete Spender ist, dann noch ein paar Untersuchungen und dann schon die Stammzellenspende – alles wird sich voraussichtlich in den nächste 3 Monaten abspielen. Für mich gab es keine Sekunde einen Zweifel daran, dass ich die Spende mache und so wurde mir schnellstmöglich ein Set für die Blutabnahme zugeschickt, dass ich umgehend nach der Blutabnahme beim Hausarzt wieder zurückschicken sollte. Ein paar Blutproben und 2 Wochen später steht fest: ich bin der am besten geeignete Spender für einen jungen italienischen Mann. Nur wird in diesem Fall die Entnahme aus dem Knochenmark benötigt. Dafür sind eine Vollnarkose und 2 Tage Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Und noch ein Punkt: der gewünschte OP Termin wäre der 14./15 Jänner 2020 oder eine Woche später…meine Frau ist schwanger und der Geburtstermin von unserem zweiten Sohn ist am 15. Jänner…nach kurzer Absprache war es kein Problem den OP Termin für die Knochenmarkentnahme um 2 Wochen nach hinten zu schieben. Es hätte immer noch sein können, dass an diesem Tag unser Sohn zur Welt kommt aber es war für meine Frau und mich schweren Herzens in Ordnung. Ein Menschenleben retten zu können zählt viel mehr. Dennoch war dann die Voruntersuchung im AKH mit 2-3 Wochen vor der Entnahme genau in der „heißen“ Phase der Geburt. Es waren aber alle sehr hilfsbereit und ich bekam einen Reservetermin, falls ich kurzfristig doch in den Kreissaal muss. Dennoch, die Reise von Salzburg nach Wien ins AKH, die Untersuchungen und wieder zurück – man ist einen ganzen Tag unterwegs und die Geburt des 1. Sohnes hat nicht einmal 2h gedauert - eine gewisse Anspannung ist da. Aber auch die Voruntersuchungen klappen bestens und als ich wieder in Salzburg angekommen bin, war auch meine Frau noch nicht im Krankenhaus – große Erleichterung. 5 Tage später ist es soweit, unser zweiter Sohn kommt zur Welt…wieder hat es nur 2 h gedauert…wieder Erleichterung, dass alles so gut geklappt hat. Zwei Tage vor der Stammzellentnahme: unser älterer Sohn (20 Monate alt) bekommt 39,5 Grad Fieber, meine Frau ist plötzlich erkältet, meine Mutter, die sie unterstützt, wenn ich im Krankenhaus bin auch…Nervosität macht sich breit, ich darf auf keinen Fall krank werden. Ich reise einen Tag früher nach Wien, ein komisches Gefühl die Familie zurückzulassen. Aber Gott sei Dank, es hat sich ausgezahlt, alles gut gegangen, ich fühle mich nur ganz leicht angeschlagen, aber habe kein Fieber, kein Halsweh, Schnupfen oder Husten, alles gut, die OP kann durchgeführt werden – nochmals fällt mir ein riesiger Stein vom Herzen und auch meiner Familie. Ich komme im Wiener AKH in ein Einzelzimmer im 21. Stock mit toller Aussicht. Die Krankenschwestern und Ärzte, alle kümmern sich unglaublich liebenswert um mich. Man ist aber trotzdem im Krankenhaus und es wird einem dort erst so richtig bewusst, was Menschen mitmachen, die die Diagnose Blutkrebs bekommen. Die Dankbarkeit gesund zu sein wächst mit jedem Augenblick und auch die Vorfreude, hoffentlich jemanden eine Chance auf ein Leben geben zu können. Die Nacht vor der OP war unruhig, eine Umgebung die ich nicht gewohnt bin, Krankenhaus, viele Geräte, Lichter, aber die Aussicht über Wien war auch in der Nacht im 21. Stock traumhaft. Der Tag der OP: alles geht sehr schnell, ich werde abgeholt, noch einmal gefragt ob ich nüchtern bin, ob alles bei mir passt. Die Anästhesistin fragt mich noch ob ich nervös bin…nervös nicht, aufgeregt vor der Narkose sage ich ihr, weil ich so ungern die Kontrolle verliere…sie lächelt mich an und sagt: keine Sorge, denken sie an etwas Schönes, oft träumt man dann wirklich davon…atmen sie tief ein, es ist jetzt einfach nur Luft….und ein paar Atemzüge später bin ich wieder wach, ich bin im Aufwachraum, alles gut. Erleichterung, jetzt beginnt das Daumendrücken für den jungen Mann in Italien…mehr kann ich aber jetzt nicht mehr tun… Kurze Zeit später bin ich wieder im Zimmer, alle fragen mich ob es mir gut geht, ich Schmerzen habe, aber mir geht es wunderbar, keine Schmerzen, ich fühle mich zum Bäume ausreißen, müde aber gut. Es dauert aber dann doch noch 2 Stunden bis ich aufstehen konnte, mir wurde aufgrund der Narkose und des niedrigen Blutdrucks immer schwarz vor Augen, wenn ich aufstehen wollte. Aber nach einem guten Essen ging auch das und es war alles geschafft. Mir wurde Schmerzmittel angeboten, aber es kamen keine Schmerzen - alles gut. Es fühlt sich an wie ein blauer Fleck, mehr nicht. Und dann bekommt man von allen Personen, die ins Zimmer kommen, bewundernde Worte: „Hochachtung, Lebensretter, Held…“….nein, ich bin kein Held, fühle mich auch nicht wie ein Held. Ich habe einem Menschen helfen können. Wenn man jemanden helfen kann, tut man das auch, so haben mich meine Eltern erzogen, vielleicht sind sie Helden, weil sie mir das beigebracht haben. Oder meine Frau, die trotz der Überlappung mit dem Geburtstermin immer hinter mir gestanden ist und mich zu 100% unterstützt hat und sowieso meine Heldin ist, weil jede Frau heldenhaft ist die ein Kind zur Welt bringt. Oder die Krankenschwestern, die Ärzte, die Koordinatoren der Stammzellenspenden, all das sind die wirklichen Helden dieser Geschichte, die sich täglich für Menschen einsetzen und die gemeinsam mit den Patienten um ihr Leben kämpfen. Auch die Familie und die Freunde des Empfängers, das sind wirkliche Helden, die mitfiebern, mitkämpfen, für den Empfänger da sind, wochen-, monatelang. Und der wirkliche Held dieser Geschichte ist der junge Italiener, aber auch jeder andere Mensch der gegen seinen Blutkrebs kämpft und alles dafür gibt wieder gesund zu werden. Denn sie kämpfen tagtäglich dafür, dass sie wieder gesund werden. Sie kämpfen gemeinsam auch für mich als Spender, weil ab dem Tag an dem man weiß, dass man jemanden helfen kann, denkt man an diesen Menschen, fiebert mit, und ist felsenfest überzeugt, dass er es schafft und wieder gesund wird. Jeder Empfänger kann sich sicher sein, dass er mit seinem Spender einen unsichtbaren Menschen an seiner Seite hat, der an ihn glaubt und keine Sekunde daran zweifelt, dass er es schafft und der mit ihm mitfiebert. Mir wurde jetzt schon öfter die Frage gestellt, ob ich wieder Spenden würde: ich würde immer wieder ja sagen, keine Sekunde zögern, man hilft Menschen wenn man kann, meine Eltern haben recht, und ich bin dankbar, dass ich jemanden helfen durfte, auch das ist ein Geschenk und ich werde vermutlich noch öfter an den jungen Italiener denken.

Irgendwann Mitte Juni ein Anruf, Stammzellenspende AKH, würden sie noch gerne Stammzellen spenden???? Dann ging alles recht schnell, ein paar Untersuchungen, diverse Abstimmungen mit meinen Urlauben und dann haben wir auch schon bald einen fixen Termin für die Stammzellenspende gefunden.

Ich freute mich sehr über den Anruf von Frau Feiner. Da ich damals fast schon 54 Jahre alt war gab es ja nicht mehr viele Möglichkeiten zu spenden. In meiner Familie bekam ich großen Zuspruch, Schulter klopfen und Bewunderung für das was ich machte. In Wirklichkeit ist das für mich selbstverständlich, das zu tun..........egal wo der Patient sich auf der Welt befindet. Ich hoffe nur das der Empfänger seine schlimme Krankheit mit meiner Hilfe überlebt, um das geht es.
Die Spritzen die man sich 4 Tage davor geben muss, sind nicht schmerzhaft, kurze dünne Nadeln. Am 3 Tag bekam ich ein wenig Gelenksschmerzen die auch am nächsten Tag noch anhielten. Waren jedoch leicht zu ertragen, ich nahm keine Tabletten gegen die Schmerzen. Nur öfters ging ich früher schlafen weil ich sehr müde war.

Am Montag, einen Tag vor meinem Geburtstag, kam ich ins AKH, um ca. 10:00 wurde ich vorbereitet und um ca. 15:00 Uhr war ich fertig mit der Spende. Ich musste nur die ganze Zeit ruhig liegen und warten bis alles vorbei war, die Schwestern und Ärzte waren alle sehr nett und machten ihre Sache wunderbar. Ich hoffe das der Empfänger gesund wird und noch lange am Leben teilnehmen kann. Auch würde ich das jederzeit wieder tun zum Wohle des kranken Menschen der meine Stammzellen brauchen kann.

Bereits nach relativ kurzer Zeit nachdem ich mich in der Spenderdatei habe registrieren lassen, wurde ich von Frau Feiner kontaktiert, dass ich in die Vorauswahl für eine Spende gekommen bin. Eine umfangreiche Voruntersuchung mit Blutabnahme, Lungenröntgen und Ultraschalluntersuchung wurde durchgeführt und zwei Wochen später erhielt ich die Rückmeldung: Meine Stammzellen passen und ich bin für eine Spende geeignet. Es wurden mir alle Details zu Spende genau erklärt und es konnte trotz Urlaubszeit für alle Beteiligten ein passender Termin gefunden werden.

Ich war ein wenig nervös vor dem Medikament, dem G-CSF, welches man sich zur Mobilisierung der Stammzellen vier Tage unter die Haut spritzen muss. Die erste Spritze habe ich mir vor Ort unter Anleitung eines Arztes verabreicht und die restlichen in einer Kühltasche mit nach Hause bekommen. Im Endeffekt waren meine Sorgen unbegründet, das Spritzen hat problemlos geklappt und auch die Nebenwirkungen waren erträglich. Ich hatte zeitweise ein grippeähnliches Gefühl mit Muskelschmerzen, vor allem im Nacken, sowie leichte Schmerzen im Beckenknochen und Brustbein, die sich aber gut mit einem leichten Schmerzmittel behandeln ließen. Es gab zudem die Möglichkeit, bei Fragen oder Problemen mit dem Medikament rund um die Uhr Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen. Insgesamt habe ich mich geschont, aber ich konnte die 4 Tage ein „normales Leben“ führen.

 Am Tag der Spende erschien ich in der Früh am AKH, wo ich mein Bett für den Tag beziehen konnte. Ich bekam an beiden Armen eine Nadel in die Vene gelegt, an einer Seite wurde das Blut abgepumpt um die Stammzellen zu filtern, an der anderen floss es zurück. Insgesamt dauerte die Spende bei mir rund 6h. Ein bisschen unangenehm war, dass man wegen den Nadeln die ganze Zeit möglichst ruhig liegen musste, die Arme nicht bewegen durfte und diese dann „eingeschlafen“ sind. Ich habe mich vorbereitet und einige Filme auf ein Tablet heruntergeladen und die meiste Zeit damit verbracht. Glücklicherweise hatte ich eine Begleitung mit, die meine Arme ersetzt hat. Kurz nach der Spende wird nochmals eine Blutkontrolle gemacht und wenn diese in Ordnung ist, darf man nach Hause gehen. Die Stammzellen (ca. 200 ml) wurden noch am selben Abend von einem Kurier persönlich abgeholt und an das Empfängerzentrum geschickt.

Insgesamt habe ich mich für den gesamten Verlauf der Spende vom gesamten Team sehr gut betreut gefühlt und freue mich, dass der/die Empfänger(in) meiner Stammzellen jetzt wieder einen Hoffnungsschimmer hat!

„Die Spende selbst tut nicht weh. Man muss halt einige Stunden lang ruhig liegen – während die Stammzellen – die später das Leben des Patienten retten werden, aus dem Blut herausgefiltert werden."

Vor der Spende erhält jeder Spender vier Tage lang ein Medikament mit dem Namen G-CSF, das die Stammzellen mobilisiert.

Franz S.: „Dieses Medikament habe ich eigentlich sehr gut vertragen."

„Meine Spende war eigentlich kein Problem. Natürlich ist es nicht immer angenehm. Aber wenn man es vergleicht mit dem, was Patienten durchmachen müssen, ist es gar nichts.

Jeder sollte das machen!“

Im Sommer 2015 läutet bei mir das Telefon und Frau Stockinger von der Stammzellspender-Datei war dran: „Sie werden als Spenderin gebraucht!“ Zuerst einmal war es schon ein kleiner Schreck. Ich hatte mich vor Jahren einmal gemeldet – und jetzt sollte ich als Spenderin wirklich drankommen. Aber: Gesagt getan: Ich fuhr nach Wien zur Voruntersuchung. Gottseidank war bei mir alles in Ordnung und ich konnte als Spenderin herangezogen werden.

Dann kam die Verabreichung des GCSF. Ich bin selbst Krankenschwester, da war das gar nicht so schwer. Man muss sich, so wie vor Langstreckenflügen, selbst die kleinen Injektionen geben. Für die erste Injektion musste ich zum Arzt. Denn die erste Verabreichung muss ärztlich überwacht werden. Die Nebenwirkungen des Medikaments G-CSF habe ich schon gespürt, vor allem in den beiden Tagen vor der Spende.

Die Spende selbst war dann eigentlich gar nicht so schlimm. In jedem Arm eine Nadel – und ein par Stunden liegen.  Während der Spende wurde ich vom Team vor Ort sehr liebevoll betreut.  Sehr gefreut hat mich auch, dass meine beste Freundin mich bei der Spende begleitet hat. Bereits während der Spende gingen die Nebenwirkungen des G-CSF zurück. Bald war alles vorbei.

Ich bekam ein Mittagessen – und war froh, dass ich jemandem geholfen hatte!

Ich würde es jederzeit wieder tun: Denn meine Mühe war gering im Vergleich zu den vielen Schmerzen, die Leukämiepatienten erdulden müssen.


Transplantation

Stammzellspende: Fünf Stunden können Leben retten

APA, Bericht vom 06.01.2016

Stammzellspender können mit fünf Stunden im Krankenhaus Leben retten. Für viele Leukämiepatienten ist dies die letzte Chance, geheilt zu werden. Doch einen passenden Spender zu finden, ist ein "Lottozwölfer", sagte D.I.Werner K., dem am 22. März 2013 auf diese Weise gegen den Krebs geholfen wurde. Sein "zweiter Geburtstag" sei dieser Tag gewesen, betonte Kristufek. K. bekam im Juni 2012 die Diagnose Leukämie. Er wollte eigentlich nach Indien reisen, doch kurz davor trat bei ihm ein zunächst unerklärliches Fieber auf. Nach einer Reihe von Untersuchungen war die Diagnose klar. Werner K. hatte Blutkrebs: Leukämie. Sein behandelnder Arzt sagte ihm: "Bei Ihnen, Herr Kristufek, ist das Ziel: Heilung."

Nicht zuletzt aus diesem Satz schöpfte der Patient große Hoffnung, als er wenige Tage später seine erste Chemotherapie antrat. Im Zuge der Behandlung wurde aber auch rasch klar, dass "meine Heilung nur mit einem allogenen Stammzellspender möglich ist", erzählt K. Das bedeutete: Der Wiener benötigte unbedingt einen Stammzellspender, der zu ihm passt: Einen freiwilligen, nicht verwandten Stammzellspender. Weltweit sind laut Univ.Prof.Dr.Agathe Rosenmayr, Leiterin der Stammzellspenderdatei der Meduni-Wien, 28 Millionen freiwillige Stammzellspender registriert. Heute hat jeder Patient eine Chance von 80 Prozent, einen passenden Spender zu finden. Rosenmayr: "Österreich hat direkten Zugang zum weltweiten Computernetzwerk, in dem sämtliche Stammzellspender aus aller Welt registriert sind. Derzeit sind es 28 Millionen. Gesucht wird direkt im weltweiten Computernetzwerk. Hohe Fachkenntnis der menschlichen Gewebemerkmale und ihrer Verteilung ist hierfür notwendig. Rosenmayr: „Für 80 Prozent der Patienten steht nach ca. 6 Wochen der passende Spender bereit. Leider jedoch: Ein Fünftel der Patienten bleibt heute noch immer noch ohne Spender."

Werner K. hatte Glück, es gab ein Pendant für ihn, noch dazu offenbar in der Nähe. Doch die Nachricht stand wohl am Anfang einer der schwierigsten Phasen für den Leukämiepatienten. "Man qualifiziert sich für die Stammzellentherapie, je nachdem, wie der Körper auf die Chemo reagiert." Im Endeffekt müssen alle Krebszellen vernichtet sein, bevor man über die Gabe der Stammzellen das Körper-eigene Immunsystem komplett neu aufbaut. Werner K. fing sich eine schwere Lungenentzündung ein, in deren Verlauf ihm ein Lungenlappen entfernt werden musste. "Eine schwere Krise", sagt der Patient. Dazu kam, dass auch der Spender offenbar gesundheitliche Probleme hatte und sich einer Knieoperation unterziehen musste. "Bis der Anruf kam: Am Montag geht's los", schilderte Kristufek. Am 8. März 2013 wurde er im Spital aufgenommen, am 22. März 2013 gab es die Spende, am 17. April 2013 wurde K. entlassen. Er befand sich nach der Transplantation wochenlang in Quarantäne, alleine im Zimmer. "Die Telefonrechnungen habe ich nicht so ernst genommen", schilderte der Wiener schmunzelnd. Rund drei Jahre später geht Werner K. nach wie vor alle zwei Monate zur Kontrolle, führt aber ansonsten ein weitgehend normales Leben. Er selbst klopft bei solchen Feststellungen auf Holz, damit das auf Dauer so bleibt. Im Februar 2016 war er erstmals wieder Schifahren. Auch Indien als Reiseziel haben er und seine Frau nicht aufgegeben.

Wichtig sei, Bewusstsein zu schaffen, sagte Werner K. "Hilfe gegen Krebs, gegen Leukämie, gibt es oft nur durch eine Stammzellspende – durch die Stammzellspende eines fremden Lebensretters"

"Die Diagnose 'Leukämie' habe ich mit 18 Jahren bekommen, am 7. April 2006. Gemerkt habe ich es schon ein Jahr vorher. Ich war Leistungsschwimmerin und eigentlich sehr fit, aber auf einmal war ich immer schnell erschöpft und mir war schwindelig, wenn ich in der Früh aufgestanden bin. Ich hatte riesige blaue Flecken, ohne zu wissen, woher sie kommen, und war ständig leicht fiebrig und erkältet."

Woher kommen die Symptome?
 
Wenn man sich die Funktionen des Blutes vor Augen führt, kann man daraus diese Beschwerden ableiten. Wir haben drei Hauptgruppen von Zellen, die das Blut ausmachen:

  1. Die roten Blutkörperchen. Sie transportieren den Sauerstoff zu den Organen – und wenn zu wenig Sauerstoffträger da sind, kann es zu Luftnot kommen. Häufiger aber spüren die Patienten Schwäche, Müdigkeit, Schwindel und Leistungsminderung.
  2. Die Blutplättchen. Sie verkleben kleine Defekte in den Gefäßen und verhindern so den Austritt von Blut aus dem Gefäßsystem. Das passiert in unserem Körper tagtäglich und ständig, verstärkt natürlich bei Verletzungen. Wenn Blutplättchen fehlen, kommt es zu einer Blutungsneigung. Die kann sich durch Nasenbluten, Blut im Urin, Blut im Stuhlgang, bis hin zu Punktblutungen in der Haut zeigen – oder eben durch das Auftreten von großen blauen Flecken, die man sonst nur nach Stößen und Verletzungen aufweist.
  3. Die weißen Blutkörperchen. Sie haben im Wesentlichen die Funktion der Infektabwehr. Wenn die gesunden weißen Blutkörperchen von den Leukämiezellen verdrängt werden oder ihre Funktion durch sie zerstört wird, kann man Infektionen jeglicher Art bekommen.

"Dann hat sich meine linke Schulter immer ausgekugelt, bei ganz alltäglichen Bewegungen, beim Strecken im Bett oder wenn ich was aus dem Regal holen wollte. Nach einigen Arztbesuchen ist meine Mutter mit mir zum Osteopathen gegangen. Der hat zu mir gesagt, dass ich kein Problem mit der Schulter habe, sondern ein Blutbild machen lassen soll. Ich habe das noch in der gleichen Woche machen lassen und Freitagfrüh um sieben kam ein Anruf vom Arzt, dass ich bitte sofort in die Notaufnahme kommen soll. Ich habe geweint, weil ich gemerkt habe, dass irgendwas überhaupt nicht in Ordnung ist. In der Notaufnahme wussten schon alle Bescheid und ich habe mich total komisch gefühlt, weil ich behandelt wurde wie ein Promi. Ich wurde in einen Raum gebracht und zwei Professoren kamen zu mir. Der eine hat sich neben mich auf die Liege gesetzt und den Arm um mich gelegt. Ich dachte mir: 'Was geht hier bitte ab?' Er hat zu mir gesagt: 'Frau Drose, ich lasse Sie jetzt nicht alleine.' Und der andere: 'So, wie Ihr Blutbild ausschaut, müssen wir Ihnen leider sagen, dass sie Leukämie haben.'"

Wie kommt es eigentlich zu einer Leukämie und was sieht man auf dem Blutbild? 

Bei einer Leukämie ist es in einem Teil der blutbildenden Stammzellen zu einem genetischen Defekt gekommen. Der kann durch ein zufälliges Ereignis, ein Zellgift oder auch Röntgenstrahlen induziert werden. Dieser Defekt bewirkt zum einen, dass Zellen nicht mehr richtig ausreifen, also nicht mehr die Zellen gebildet werden, die eigentlich gebildet werden sollen: rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen. Zum anderen bewirkt er, dass sich unreife Zellen ungebremst vermehren können. Diese unreifen Zellen (Leukämiezellen) findet man dann im Blut oder im Knochenmark eines Patienten mit akuter Leukämie. Der Arzt wird auf Carolines Blutbild wahrscheinlich Veränderungen an den drei Zellreihen gesehen haben – eine Armut an roten Blutkörperchen, eine Armut an Blutplättchen und möglicherweise einen Anstieg von weißen Blutkörperchen."Meine Mutter ist in Tränen ausgebrochen. Mir ging durch den Kopf: 'Leukämie, was ist das noch mal?' Und dann: 'Krebs. Scheiße.' Ich habe den Arzt angeschaut und gefragt: 'Muss ich jetzt sterben?' Er hat mit den Schultern gezuckt und gesagt: 'Das weiß man nicht.' Ich wurde an ein größeres Krankenhaus verwiesen. Der Arzt, der dort meine Werte gesehen hat, war total geflasht, dass ich überhaupt noch laufen konnte. Ich hätte noch circa zwei Wochen gehabt, dann wäre ich am nächsten Morgen einfach nicht mehr aufgewacht. Oder zusammengebrochen und gestorben. Ich weiß selbst nicht, wie ich das so lange ausgehalten habe. Ich war eigentlich relativ gefasst, stand aber auch total unter Schock und hab die ganzen Untersuchungen einfach über mich ergehen lassen. Als ich auf die Krebsstation gekommen bin, kam mir ein Mann mit Glatze entgegen. Er hatte eine Infusion dabei, war bleich und abgemagert. Da bin ich zusammengebrochen und habe geweint."

"Am nächsten Tag fingen direkt die Chemotherapien an, weil meine Werte ja so schlecht waren." 

Wie wird eine Leukämie behandelt?
 
Bei einer akuten Leukämie haben die Leukämiezellen einen Wachstumsvorteil gegenüber den gesunden Blutzellen – das heißt, sie teilen sich sehr schnell. Bei der Chemotherapie macht man sich das zunutze, indem man Medikamente gibt, die die Zellen, die sich schnell teilen wollen, in besonderem Maße schädigen. Diese Medikamente nennt man Zytostatika. Zytostatika werden von den Zellen aufgenommen, in das Erbgut integriert und führen dann zum Absterben der Zelle. Die Medikamente werden in aller Regel als Infusion gegeben, es gibt aber auch Zytostatika, die man als Tablette einnehmen kann.

"In dem Krankenhaus, in dem ich war, haben sie damals eine Studie zu Stammzellspendern aus der Familie gemacht und meine Mutter hatte 70 Prozent Übereinstimmung mit mir – das war für die wie ein Sechser im Lotto. Aber sie haben dort auch gewusst, dass ich über die DKMS drei Fremdspender habe, einer davon mit 90 Prozent Übereinstimmung – und das haben sie mir verheimlicht. Die Ärztin hat mir mehrfach gesagt, dass ich sterbe, wenn ich die Spende meiner Mutter nicht annehme. Aber ich habe mich dagegen entschieden, weil die Aussichten für eine Transplantation mit 70 Prozent Übereinstimmung nicht so gut waren und außerdem nach den Chemos keine Krebszellen mehr zu sehen waren."
 
Was bedeutet „Übereinstimmung" von Spender und Patient?
 
Der Körper hat ein sehr komplexes System entwickelt, mit dem er „Fremdes" erkennen kann, zum Beispiel ein Bakterium oder Zellen, die von einem Virus befallen sind. Diese Erkennungsmechanismen funktionieren über bestimmte Merkmale – Moleküle auf der Oberfläche von Zellen oder von Krankheitserregern. Für das menschliche Immunsystem haben bei der Erkennung von „selbst" und „fremd" die sogenannten HLA-Merkmale eine besonders wichtige Bedeutung.
 
Jeder Mensch erbt einen Satz HLA-Merkmale vom Vater und einen Satz von der Mutter. Das heißt, mit Vater und Mutter stimmt man in aller Regel zu 50 Prozent überein. Es gibt Situationen, in denen man von Vater und Mutter an einer Stelle die gleichen Merkmale erbt, dann kann die Übereinstimmung größer als 50 Prozent sein. Wichtiger aber sind für eine Transplantation die Geschwister. Ein Patient und ein Geschwister können die gleichen Merkmale von Vater und Mutter geerbt haben, dann sind diese Geschwister HLA-ident.
 
Wenn man unter unverwandten Spendern den passenden finden möchte, muss man in großen Datenbanken suchen, weil die Diversität der HLA-Merkmale so groß ist. Momentan schauen wir nach fünf verschiedenen Merkmalen, die jeweils von Mutter und Vater vererbt werden, also fünf Mal zwei, macht zehn Merkmale. Optimalerweise findet man einen Spender, der an allen zehn Merkmalen übereinstimmt. Wenn eins der zehn Merkmale sich unterscheidet, wäre man bei 90 Prozent Übereinstimmung und so weiter. 
"Meine Haare waren mir immer sehr wichtig – ungeschminkt und nackt aus dem Haus zu gehen, wäre okay gewesen, aber die Haare mussten immer sitzen! Ich habe während der Chemo also jeden Morgen als erstes an meinen Haaren gezogen. Und dann hatte ich eines Morgens ein Büschel in der Hand. Am nächsten Tag habe ich sie abrasieren lassen. Danach in den Spiegel zu schauen – das war schon krass. Ich sah aus wie ein Shaolin-Mönch!
 
Am Anfang bin ich damit gar nicht klargekommen. Irgendwann interessiert es dich nicht mehr, da hast du abends Angst und betest, dass du am nächsten Morgen wieder aufwachst. Da sind dir deine Haare egal. Aber ich habe mir damals abgewöhnt, in den Spiegel zu schauen. Ich wollte mich nicht sehen."

Wieso kommt es bei einer Chemotherapie zum Haarausfall?
 
Chemotherapie, aber auch Bestrahlung, wirken vor allem gegen Gewebearten, die sich schnell teilen. Deshalb sterben Krebszellen, deren Eigenschaft ja gerade die hohe Zellteilungsrate ist, unter dieser Behandlung ab. Aber auch die Haarfollikel der Kopfhaare sind hochaktive Zellen und werden deshalb leider auch geschädigt. Kommt es kurzzeitig zum Stopp des Haarwachstums, fallen die Haare aus. Wenige Tage nach Abschluss der Therapie erholen sich die Haarfollikel wieder und produzieren neue Haare. Bis das für eine neue Frisur reicht, können aber viele Wochen vergehen.
 
"Im Juni, als ich nach der Chemo genug Zellen hatte und wieder gegessen und getrunken habe, durfte ich nach Hause. Zu Hause sein war toll. Ich habe oft mit meiner Mutter Tagesausflüge gemacht. Mit dem Auto, ich konnte ja kaum laufen. Einfach irgendwo einkehren auf einen Kaffee, unterwegs sein und versuchen, ein bisschen zu vergessen." 

"Die Diagnose kam am 9. Oktober 2006. Ich war morgens bei der Blutkontrolle, später kam der Anruf vom Arzt: 'Die Werte sind gestiegen und bei Ihnen ist das keine Erkältung – die Leukämie ist zurückgekommen.' Ich habe gesagt, dass ich auf keinen Fall wieder in das gleiche Krankenhaus will, weil ich dort schlechte Erfahrungen gemacht habe, und da haben sie mich in eines in einer anderen bayerischen Stadt geschickt. Am nächsten Tag war dort Großvisite und der Oberarzt hat mir gesagt, dass ich drei Fremdspender habe. Da bin ich aus allen Wolken gefallen!" 

"Während der zweiten Therapie fiel mir das Einschlafen schwer. Erstens, weil ich nicht wirklich müde war, ich habe ja den ganzen Tag nichts gemacht. Und zweitens, weil ich Angst hatte, nicht mehr aufzuwachen. Wochenlang durfte ich die Krebsstation nicht verlassen, zeitweise durfte ich nicht mal aus dem Zimmer, weil auf der Krebsstation ja jeder gefährdet ist, sich was einzufangen. Ich wusste nicht mehr, wie es ist, frische Luft zu atmen. Man musste immer alles desinfizieren. Wir hatten auf dem Zimmer auch so ein ganz altes, grünes Telefon mit großen schwarzen Tasten, weil das leichter zu reinigen ist. Durch die Behandlungen war mein Immunsystem sehr geschwächt und darum bekam ich eine Blutvergiftung. Ich hatte über 40 Grad Fieber und war unglaublich müde. Ich weiß noch, dass mein Vater mir die Augen aufgemacht hat, denn es wurde auf einmal hell, und dass meine Mutter auf dem Gang geschrien hat: 'Wir brauchen einen Arzt, wir brauchen einen Arzt!' Dann wurde ich durch einen kalten Gang geschoben. Ich kam auf die Intensivstation und zum Glück hat mein Körper sofort das Medikament angenommen. Trotzdem lag ich eine Zeit lang im Koma. Ich weiß nicht, ob ich alles mitgekriegt habe, aber es gab so Momente: Ich weiß noch, dass eine der Schwestern nie was gesagt, sondern mich immer nur mit kalten Fingern angefasst hat. Das hat mich richtig aggressiv gemacht. Es lief den ganzen Tag das Radio, und ich hatte bei bestimmten Liedern Erinnerungen, an die Disco oder das Fitnessstudio. Das war, wie am See zu liegen und ein gutes Hörbuch zu hören, komplett entspannt. Dann saßen meine Eltern am Bett und meine Mutter hat angefangen zu weinen. Mein Vater hat gesagt: 'Die kommt schon wieder, der Körper ist nur sehr schwach.' Ich habe mich gefragt: 'Wieso weint sie denn? Mir geht es doch wunderbar!' 
Und da habe ich mich gezwungen, aufzuwachen, um ihr zu sagen: 'Hey Mutter, es ist doch alles in Ordnung!' Ein paar Tage vor der Transplantation lag ich im Bett und dachte: 'Hoffentlich spendet meine Spenderin jetzt auch wirklich." Du kennst die Person ja nicht, du kannst nicht einschätzen, wie sie reagiert, oder sie könnte einen Unfall haben auf dem Weg zur Spende. Ich war extrem angespannt.'"

Wie wird die Spenderin auf die Stammzellspende vorbereitet und wie läuft sie ab? 

Die Spenderin erhält Neupogen, ein körpereigenes Hormon, das sonst ausgeschüttet wird, wenn der Körper besonders viele weiße Blutkörperchen braucht, zum Beispiel bei einer Infektion oder einer Verletzung. Neupogen kann man als Spritze unter die Haut verabreichen. Das Knochenmark wird durch dieses Hormon dazu stimuliert, besonders viele weiße Blutkörperchen zu bilden und in die Blutbahn hinein zu geben, damit man diesen Überschuss spenden kann. Gleichzeitig tauchen blutbildende Stammzellen vermehrt in der Blutbahn auf. Mit einem Blutwäscheverfahren kann man dann solche Zellen und weiße Blutkörperchen aus der Blutbahn heraussammeln. "Anfang Dezember, also einige Zeit vor der Transplantation, wurde ich quasi eingesperrt. Einen Tag vorher hat die Schwester meine Mutter und mich noch zusammen auf den Christkindlmarkt gehen lassen. Mit speziellem Mundschutz mit Filter dran und dick eingepackt. Das war absoluter Genuss! Ich wusste ja nicht, ob ich wieder aus dem Krankenhaus rauskomme und es war zumindest klar, dass Rausgehen für die nächste Zeit absolut tabu ist. Es war so schön, zu sehen, wie alle in Weihnachtsvorfreude sind, und zu wissen: Ich habe mein eigenes Christkind. Drei Tage vor der Transplantation bekam ich dann die Chemos und Bestrahlungen, die mich auf null runtergefahren haben. Man kommt für die Transplantation auf eine spezielle Station, absolute Quarantäne. Wenn mich jemand besucht hat, musste er die Hände desinfizieren und so etwas wie einen OP-Anzug anziehen, dazu Mundschutz, Handschuhe, was über die Schuhe – und wer einen Schnupfen hatte, durfte gar nicht rein."  

Wie funktioniert eine Stammzelltransplantation? Als Vorbereitung auf die Transplantation wird Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt. Damit verfolgt man zwei Ziele: die Schwächung des Empfänger-Immunsystems, damit es das neue, gesunde Immunsystem nicht abstoßen kann, und eine möglichst weitreichende Vernichtung der Leukämiezellen. Bei der folgenden Stammzelltransplantation nutzt man aus, dass sich zwei verschiedene Immunsysteme in aller Regel nicht vertragen, sondern immer ein Immunsystem das andere dominiert und versucht, alle Zellen eines anderen Individuums fernzuhalten. Man transplantiert also ein gesundes Immunsystem und verschafft ihm einen Vorteil, da man das Empfänger-Immunsystem ja durch die Vorbehandlung geschwächt hat. Das gesunde Immunsystem vernichtet dann alle Zellen des alten Immunsystems des Patienten. Und da bei einer Leukämie die Krebszellen selbst Zellen des Immunsystems sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie von den gesunden Spenderzellen vernichtet werden. Für die Transplantation muss nicht operiert werden, sie funktioniert über eine Transfusion: Man kann ein Stammzellprodukt über eine ganz normale Flexüle, also eine kleine Nadel in die Vene hineingeben. So ein Stammzellprodukt enthält Hunderte von Millionen Zellen. Je nachdem, welche Nischen diese Zellen im Körper haben, suchen sie sich ihren Platz. Die blutbildenden Stammzellen suchen die hämatopoetische, also die blutbildende Nische auf, nisten sich dort ein und beginnen dann wieder mit der Produktion neuer Zellen. Etwa 14 Tage nach der Stammzellgabe sollte die Zahl der Blutzellen wieder ansteigen. "Ich hatte schon irgendwie Schiss –  aber obwohl es eigentlich die krasseste Zeit war, war es für mich auch die schönste Zeit im Krankenhaus. Weil ich endlich mal alleine war. Und man wird auch viel intensiver betreut. Die Schwestern und Pfleger waren supernett und sind auch locker mal eine Stunde bei mir geblieben. Es ging dann nicht nur um Medikamente und Untersuchungen, sondern wir haben uns mehr oder weniger angefreundet. Ich wusste, wer drei kleine Töchter hat, wer im Urlaub war, wer auch schon mal Krebs hatte und sich deswegen für diese Station entschieden hat. Am 21. Dezember wurden die Stammzellen in einem Beutel gebracht. Um Punkt zwölf wurde er angesteckt und genau eine Stunde später war er leer. Mir war die ganze Zeit schlecht und ich musste mich ständig übergeben, weil ich das Konservierungsmittel im Beutel, das die Blutgerinnung verhindert, nicht vertragen habe. Aber nachdem der letzte Tropfen drin war, habe ich gesagt: „Ich will unbedingt ein Müsli und ganz viel Milch!" Die Schwester war schockiert: Milch nach einer Stunde übergeben? Aber ich habe ein Müsli mit einem halben Liter Milch gegessen und es ging mir blendend! Ich war noch bis zum 14. Januar im Krankenhaus. Ich konnte nur liegen, also habe ich das Stricken angefangen, Schals und Stirnbänder. Ich habe auch gebastelt, weil ja Weihnachtszeit war, Fenstersterne und so was. Lesen war schwierig, ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich habe „Die Säulen der Erde" oder „Die Tore der Welt" angefangen, irgend so einen Roman, bei dem man auf nichts achten muss – aber nach einer Seite dachte ich: Was habe ich eigentlich gerade gelesen? Ich bin dann umgestiegen auf Lustige Taschenbücher. Ich habe auf der Quarantäne-Station auch die Feiertage verbracht. Meine Eltern und eine Krankenschwester waren Silvester bei mir und haben Sekt durch den Strohhalm getrunken, weil sie den Mundschutz nicht abnehmen durften. Eines Morgens kam die Schwester rein und hat geflüstert: „Ich darf’s dir eigentlich noch nicht sagen – aber die Zellen sind gestiegen!" Nachmittags kam der Arzt und sagte, dass sie gut angestiegen sind, auf über 100. Ich hab mich wie Bolle gefreut, denn wenn die Zellen nicht steigen, kannst du nichts machen. Dann stirbst du." 

"Ich kann mich noch an den ersten Morgen zu Hause erinnern. Ich bin so gegen halb neun aufgewacht, weil ich nicht mehr müde war – nicht, weil mich jemand geweckt hat. Es war Wochenende, meine Eltern saßen schon beim Frühstück. Sie haben sich unterhalten, ansonsten war es ganz leise. Und da habe ich angefangen zu weinen. Mama hat gefragt: „Wieso weinst du denn? Es ist doch alles gut!" Und ich habe gesagt: „Es ist so komisch. Keiner will was von mir, keiner weckt mich, ich krieg keine Anweisungen." Ich war das nicht mehr gewohnt. Über ein Jahr kam morgens jemand rein; Fieber messen, Medikamente nehmen, Blutdruck messen. Und jetzt konnte ich einfach in die Küche gehen und den Kühlschrank aufmachen, wenn ich Hunger hatte.
 
Die Zeit nach den Chemos und der Transplantation war schlimmer als die Behandlung selbst. Ein Jahr Behandlung –  und dann musste ich noch drei Jahre kämpfen. Ich habe versucht, wieder ins Leben zurückzufinden, das war gar nicht so einfach. Und ich musste mich auch immer wieder bremsen, weil es oft nicht so schnell ging, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich musste meinen Körper langsam wieder aufbauen und der Körper ein neues Immunsystem.
 
Ich habe am Tag 25 Tabletten genommen. Bevor ich krank wurde, war ich gegen alles geimpft, jetzt musste ich mit den Impfungen von vorne anfangen und konnte alle Kinderkrankheiten wieder kriegen. Mein Alltag spielte sich zwischen Krankenhaus, Ärzten und der Apotheke ab. Ich durfte mir nicht mal meine Fuß- und Fingernägel selbst schneiden, sondern musste zur Pedi- und Maniküre gehen, weil ich hätte verbluten können, wenn ich mich geschnitten hätte. Und immer wieder war irgendwas: Ich brauchte eine zweite Transplantation, weil ich mit der Spende einen Herpes-ähnlichen Virus bekommen habe – der eigentlich überhaupt nicht gefährlich ist, aber wenn man kein Immunsystem mehr hat, ist quasi alles lebensbedrohlich. Dann sind meine Blutzellen nicht gestiegen und ich brauchte regelmäßig Transfusionen. Dann hatte ich Gürtelrose. Und so weiter. Du musst bei jeder Kleinigkeit den Ärzten Bescheid sagen."

Wie verläuft die Genesung?
 
Vor allem im ersten Jahr reift das Immunsystem, wird robuster und kann den Patienten zunehmend besser schützen. Man muss dem Immunsystem auch helfen, zum Beispiel mit Impfungen. Der alte Impfschutz geht mit dem alten Immunsystems verloren. Ein Patient bekommt aber den Impfschutz des Spenders zum Teil übertragen. Den muss man nach der Transplantation nur wieder auffrischen.
"Einmal bin ich gegen Mitternacht aufgewacht und hatte wahnsinnige Schmerzen in den Beinen, wie ein ganz krasser Krampf. Gegen halb fünf hat meine Mutter mich ins Krankenhaus gefahren. Kurz bevor wir da waren, ging die Sonne auf – und mit einem Schlag waren die Schmerzen weg. Ich bin in die Notaufnahme spaziert, in der alle schon gewartet haben, und kam mir so blöd vor. Ich wurde untersucht und es war nichts. Meine Ärztin sagte: 'Das waren Phantomschmerzen.'
 
2008 wurde ich langsam wieder in die Arbeit eingegliedert, stundenweise. Ich musste die Ärzte anbetteln, die wollten, dass ich von Erzieherin auf Bürokauffrau oder so umschule, weil Arbeiten mit Kindern für das Immunsystem natürlich das Schlechteste ist. Aber schließlich haben sie ihr Okay gegeben. Alle meine Freunde waren noch in der Schule, haben studiert oder Ausbildung gemacht, und mir war stinklangweilig. Ich wollte wieder eine Aufgabe."

In wie viel Prozent der Fälle führt eine Transplantation zur Genesung des Patienten?
 
Etwa jeder zweite Patient ist nach einer Transplantation geheilt. Die Heilungschance muss aber immer individuell abgeschätzt werden. Viele Faktoren haben hier Einfluss. Die Fitness des Patienten, Begleiterkrankungen, die Bösartigkeit der Blutkrebserkrankung und natürlich auch die Verfügbarkeit eines guten Spenders. 

"Mit mir waren fünf Mädchen im Krankenhaus und wir hatten uns zusammengetan, um die Krankheit gemeinsam zu bekämpfen. Wir alle hatten einen Spender – aber außer mir hat es aus der Gruppe nur noch eine geschafft, die anderen sind gestorben. Bei zweien stand ich am Grab. Das war schon heftig. Die haben genauso gekämpft wie ich, hatten den gleichen Ehrgeiz, aber sie haben es nicht geschafft."

Wieso kann es sein, dass man auch nach einer Transplantation der Stammzellen nicht gesund wird?
 
Man kann zwei Gruppen von Ursachen unterscheiden:
 
1. Der Rückfall. Das Risiko eines Rückfalls ist immer gegeben, weil manche Leukämiezellen in der Lage sind, sich der Attacke des gesunden Immunsystems zu entziehen.
 
2. Komplikationen durch die Behandlung selbst. Es kann sein, dass die Chemotherapie oder die Bestrahlung so schlecht vertragen wird, dass es dadurch zu schweren Infektionen kommt, an denen die Patienten sterben können. Oder es kommt zu einer Krankheit, die es nur nach einer Stammzelltransplantation geben kann: Die nennt sich Graft-versus-Host-Disease (GvHD), also Spender-gegen-Empfänger-Krankheit, bei der das Spender-Immunsystem gegen die Organe des Patienten wirkt. Dabei kommt es zu Entzündungen an den immunologisch besonders aktiven Organen, also an der Haut, an den Schleimhäuten, am Darm oder an der Leber. Die können zu einer schweren Funktionsstörung dieser Organe führen. Diese Entzündungen sind nicht durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten begründet, sondern durch das Immunsystem selbst.
 
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer GvHD ist hoch. Ungefähr jeder zweite Patient macht Erfahrungen mit dieser unerwünschten Reaktion. Allerdings kann man die Symptome einer GvHD in aller Regel gut behandeln. In einigen Fällen greift die Behandlung aber nicht oder nicht vollständig.
 
"Ich weiß, dass es mir genauso hätte gehen können. Dass ich hätte sterben können. Darum habe ich damals angefangen, so viel zu erleben, wie es geht. Ich versuche, nichts aufzuschieben – wenn es machbar ist, mache ich es sofort. Ich will einfach noch die ganze Welt sehen! Ich wusste zum Beispiel immer, dass ich mir irgendwann einen Wohnwagen kaufen will. Und dann dachte ich: Worauf soll ich warten? Also hab ich mir einen Wohnwagen gekauft, mit dem Geld aus meinem Bausparvertrag, und war damit schon ein paar Mal im Urlaub.
 
Anfangs hatte ich einen Behindertenausweis mit 100 Prozent, jetzt habe ich unbefristete 60 Prozent. Erst konnte ich nur spazieren gehen, dann einen halben Kilometer laufen – heute schaffe ich zehn. Aber ich habe durch die Chemos eine eingeschränkte Lungen-, Leber- und Nierenfunktion. Das bedeutet, ich muss doppelt so hart trainieren wie früher – und komme trotzdem nicht auf den gleichen Stand. Ich bin wieder in meinem alten Schwimmverein, in der Hobbygruppe. Zeitgleich sind neben uns die Leistungsschwimmer, wenn die einfach so vorbeiziehen und ich kämpfen muss, um die Bahn überhaupt zu schaffen – dann weiß ich, dass ich es so weit nie wieder bringen werde.
 
Ich schaffe es auch körperlich nicht, jeden Tag von acht bis fünf zu arbeiten, deswegen arbeite ich halbtags. Ich habe einen Grauen Star, der ist durch die hohe Dosis an Kortison entstanden. Und ich habe immer noch keinen richtigen Haarwuchs.
 
Die Transplantation ist jetzt neun Jahre her – mein Körper ist heute also mehr oder weniger auf dem Stand einer Neunjährigen. Die Ärztin sagt, ich bin im obersten Bereich, was meinen Immunstatus und meine Fitness angeht. Ich versuche, das Beste rauszuholen, und bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Ich freue mich einfach, meinen Körper wieder benutzen zu können. Ich habe mich früher extrem ungesund ernährt, heute ist das ganz anders. Mir ist jetzt einfach bewusst, dass mein Körper nicht aus Stahl ist und nicht alles mitmachen kann. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal einen Kater habe, weil ich weiß, welche Arbeit mein Körper durchmachen muss, damit es mir wieder gut geht.
 
Ich will das nie wieder erleben. Es ist wie durch die Hölle gehen: wirklich, wirklich furchtbar. Aber meine Familie und meine Freunde standen immer hinter mir, wir waren eine richtig feste Gemeinschaft. Und wir alle haben auch unglaublich viel mitgenommen. Ich bin viel gelassener geworden und kann es viel besser annehmen, wenn was nicht klappt – dafür klappt dann eben was anderes. Und ich weiß, dass mein Weg immer weitergeht."

Die Erzähler