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Studienziel und Qualifikationsprofil des Diplomstudiums Humanmedizin

Das Ziel des Diplomstudiums der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien ist es, Doktor:innen der gesamten Medizin mit hohen fachlichen und menschlichen Kompetenzen auszubilden.

Das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien dient der wissenschaftlichen Vorbildung für den ärztlichen Beruf in allen Fachrichtungen - sowie theoretisch als auch praktisch. Es setzt sich zum Ziel, die Absolvent:innen zu handlungskompetenten Doktor:innen der gesamten Medizin (Dr. med. univ.) auszubilden.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen der angehenden ÄrztInnen im Rahmen eines geeigneten Curriculums mit adäquaten Methoden ganzheitlich und integrativ gelehrt, gelernt und geprüft bzw. evaluiert werden.


Qualifikationsprofil der Absolvent:innen

Grundlegende Kenntnisse und Verständnis

  • der Strukturen und Funktionsmechanismen des weiblichen und männlichen menschlichen Körpers in allen seinen Entwicklungsphasen, in Gesundheit und Krankheit von der molekularen Ebene bis zum Gesamtorganismus  
  • der menschlichen Psyche und ihre Entwicklungsphasen in Gesundheit und Krankheit 
  • der Interaktionen des Individuums mit Gesellschaft und Umwelt 
  • der Ziele, Strukturen und Prozesse von Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, kurativer wie palliativer Therapie, Pflege und Rehabilitation von akut bis chronisch verlaufenden Erkrankungen 
  • der ethischen Prinzipien der Medizin 
  • der Methoden der medizinisch-wissenschaftlichen Forschung

Detaillierte Kenntnisse und Verständnis

  • häufiger oder dringlich zu behandelnder Gesundheitsstörungen und Krankheitsbilder sowie ihrer Behandlungskonzepte 
  • Detaillierte Kenntnisse, Verständnis und wissenschaftliche Behandlung von speziellen Gebieten der Medizin, die vom Studierenden selbst ausgewählt werden müssen (Wahlelemente des Curriculums, Diplomarbeit) 
  • Basiskenntnisse der Medizinischen Informatik, der Medizintechnik, des Medizinrechts, der Gesundheitsökonomie, der Qualitätssicherung und des Prozessmanagements im Gesundheitswesen sowie des österreichischen Gesundheitssystems

Fähigkeit

  • fachspezifische Anamnese und relevanten Status effizient, problemorientiert, korrekt sowie in einer den PatientInnen gegenüber rücksichtsvollen Art zu erheben 
  • Notfälle zu erkennen, richtig zu bewerten und erweiterte Erste Hilfe-Maßnahmen zu setzen 
  • wichtige Differentialdiagnosen zu bedenken, zu begründen und einen zielführenden Untersuchungsplan zu entwerfen, um nach Möglichkeit zu einer Diagnose zu gelangen 
  • für häufige Erkrankungen unter stationären und ambulanten Bedingungen ein begründetes Behandlungskonzept vorzuschlagen 
  • PatientInnen jeden Lebensalters in Hinblick auf Gesundheitsförderung zu beraten

Beherrschung klinischer Fertigkeiten, zu denen ÄrztInnen am Beginn ihrer Weiterbildung berechtigt sind (z.B. Wundversorgung, Blutabnahme, Anforderungen für weiterführende Untersuchungen klar zu formulieren, etc.)

Fähigkeit

  • Zuzuhören
  • Patient:innen und deren Angehörigen diagnostisches Vorgehen, Diagnose sowie therapeutisches Vorgehen verständlich und einfühlsam mitzuteilen und sie zur aktiven Krankheitsbewältigung zu motivieren 
  • Patient:innen sowie deren Angehörigen schlechte Nachrichten rücksichtsvoll mitzuteilen und mit den dadurch ausgelösten Gefühlen umgehen zu können 
  • mit Kolleg:innen (einschließlich Pflegepersonal und medizinnahen Berufen) klar, höflich und wirksam zu kommunizieren – insbesondere mit dem Ziel, Verständnis, Zusammenarbeit und gegenseitiges Lernen zu ermöglichen 
  • sich im klinischen und im wissenschaftlichen Kontext sowohl mündlich als auch schriftlich präzise und verständlich mitzuteilen
  • zur fachlichen Kommunikation in Englisch
  • die Informationstechnologien effizient zu nutzen
  • Bereitschaft, die ethischen Prinzipien der Medizin in Praxis und Forschung anzuwenden
  • Respekt und Ehrlichkeit gegenüber PatientInnen und KollegInnen
  • Realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen sowie die Bereitschaft, daraus angemessene Konsequenzen zu ziehen Verantwortungsbereitschaft und Genauigkeit
  • Bereitschaft, auf die kontinuierlichen Veränderungen in den medizinischen Wissenschaften und auf den gesellschaftlichen Wandel angemessen zu reagieren und zur Weiterentwicklung der Medizin in Wissenschaft und Praxis beizutragen
  • Bereitschaft auf medizinisch relevante geschlechtsspezifische, soziale und kulturelle Unterschiede einzugehen, bestehende Informationsdefizite aktiv aufzuarbeiten und rollenstereotype Verhaltensweisen zu vermeiden.

Wissenschaftliche Kompetenzen

  • Fähigkeit, relevante Forschungsfragen zu stellen, Hypothesen zu formulieren und unter Anleitung wissenschaftlich zu arbeiten 
  • Fähigkeit, die jeweils wesentlichen Informationen zu erfassen, sie mit Kenntnissen aus verschiedenen Gebieten zu verknüpfen und kreativ zur Lösung von Problemen anzuwenden 
  • Fähigkeit, Informationen, Situationen und Konzepte sachlich, logisch, kritisch und bewertend zu beurteilen 
  • Fähigkeit   zum   selbstgesteuerten berufsbegleitenden Lernen

Soziale und organisatorische Kompetenzen 

  • Bereitschaft und Fähigkeit, sich im Team einzugliedern und zusammenzuarbeiten, zu führen, zu delegieren und Konflikte zu lösen –insbesondere im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit 
  • Fähigkeit zum Selbstmanagement und Bereitschaft, sich entsprechende Hilfe zu organisieren 

Bildungskompetenz 

  • Bereitschaft und Fähigkeit zur Vorbildwirkung 
  • Grundlegende Fähigkeit, gesundheitsrelevantes Wissen in verständlicher Weise an Gesunde und Kranke zu vermitteln und entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern