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Zecken-Hochsaison in Österreich: Aber wohin mit Zeckenbiss und Zecke?

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Zeckenbiss

(Wien, 27-07-2016) Das sehr warme und zugleich feuchte Wetter der vergangenen Tage ist ideal für Zecken. „Sehr viele Zecken-Nymphen sind jetzt aktiv“, sagt der Immunologe und Borrelien-Forscher Gerold Stanek von der MedUni Wien. Die Nymphe ist die Stufe zwischen Larve und erwachsener Zecke und jene, die uns am häufigsten befällt und daher am gefährlichsten ist. Aber wohin mit dem Tierchen, wenn es sich festgesaugt hat? „Am besten zu uns und unseren ExpertInnen an die MedUni Wien“, rät Hannes Stockinger, Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie und des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien. Denn in einer derzeit laufenden Studie werden an der MedUni Wien einerseits die Zecken selbst analysiert, aber auch die Betroffenen untersucht und rasch optimal behandelt.

Betroffen sind jetzt vor allem Wanderer und Spaziergeher im Wald, aber auch Badegäste in den Auen und alle Menschen, die sich generell viel im Freien aufhalten. „Bringen Sie uns die Zecke, wir untersuchen sie auf unterschiedliche Krankheitserreger wie Borrelien, Rickettsien, Anaplasmen, und Babesien. Auch seltene, unlängst neu entdeckte Erreger werden untersucht. Gleichzeitig nehmen wir Ihnen Blut ab, um festzustellen, ob überhaupt eine Infektion stattgefunden hat“, erklärt Studienleiter Mateusz Markowicz von der MedUni Wien. Nicht jeder Zeckenstich muss zu einer Erkrankung führen. Wenn eine Infektion vorliegt, bekommen die Betroffenen binnen weniger Wochen – und damit so schnell wie möglich – die bestmögliche Behandlung und weitere Betreuung.

Die begleitenden Untersuchungen und Forschungen werden zu einer künftigen, noch besseren Diagnose und Behandlung beitragen. Stockinger: „Einerseits kann sich der Betroffene bzw. die Betroffene somit bestens betreut fühlen, andererseits wird die Erforschung von Zecken übertragenen Krankheitserregern unterstützt.“ Ziel der Untersuchungen ist es, herauszufinden, welche Krankheitserreger in Zecken generell vorkommen und wie hoch das Risiko der Übertragung auf den Menschen ist. „Außerdem hoffen wir zu erfahren, ob einige Infektionen ohne typische Symptome, also still, verlaufen können“, so Markowicz.

Zecken selbst entfernen: Nur keine Panik!
Die Zecken können entweder noch in der Haut steckend, aber auch bereits entfernt mitgebracht werden. „Nur keine Panik, wenn man eine Zecke hat“, raten die MedUni Wien-Experten. „Man kann das selbst machen und kann ruhig auch mal eine Nacht warten, ehe man in unsere Ambulanz kommt“, beruhigt er. Beim Entfernen sollte man die Zecke mit einer Pinzette so nah wie möglichst an der Haut, an ihren Mundwerkzeugen, packen und sie ruckartig herausziehen. Geübte Personen können das auch mit den Fingern.

Service: Zeckenambulanz
Mit dem frischen Zeckenstich und am besten mit der „frischen“ Zecke kommen Sie nach telefonischer Vereinbarung in die Ambulanz in 1090 Wien  Zimmermannplatz 1 im 1. Stock. Telefonische Anmeldung bzw. Fragen zur laufenden Studie: Dr. Mateusz Markowicz (01-40 160 – 33 023) oder Prof. Gerold Stanek (01-40 160 – 33011).

Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien
Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster umfassen medizinische Bildgebung, Krebsforschung/Onkologie, kardiovaskuläre Medizin, medizinische Neurowissenschaften und Immunologie. Das vorliegende Paper fällt in den Themenbereich des Cluster für Immunologie.