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Künstliche Herzen – Die Brücke zum Überleben

Ausstellung zur Geschichte des Kunstherzens im Josephinum
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Bild: Bene Croy/Josephinum
Neues Wiener Kunstherz. Pneumatischer Totalherzersatz mit Dreilagenmembran und speziell nachbearbeiteten und eingepassten Herzklappen.

(Wien, 24-04-2017) Das im Jahr 1967 an der Zweiten Chirurgischen Universitätsklinik gestartete Kunstherzprogramm machte Wien in Folge zu einem internationalen Zentrum der Entwicklung und Erprobung von Pumpen zur Herzunterstützung. Heute werden weltweit jährlich tausende der in Wien maßgeblich mitentwickelten Rotationspumpen klinisch eingesetzt. Diese international richtungsweisende Forschungsleistung als „Brücke zum Überleben“ wird nun erstmals in einer eigenen Ausstellung im Josephinum (5. Mai bis 7. Oktober 2017) präsentiert. Medizinisch-historische Objekte und Interventionen zeitgenössischer KünstlerInnen ergänzen die Ausstellung.

„Das Josephinum zeigt sich einmal mehr als Wiege der akademischen Chirurgie, deren Einfluss bis in die Gegenwart reicht“, sagt die Leiterin des Josephinums Christiane Druml, “unsere Sonderschau stellt das Herz als emotionell und medizinisch wichtigstes Organ in den Mittelpunkt.“. Vor 50 Jahren begann mit der Berufung des Herzchirurgiepioniers Jan Navratil an die Zweite Chirurgische Universitätsklinik das Wiener Kunstherzprogramm zur mechanischen Kreislaufunterstützung. Nach Teilerfolgen mit der intra-aortalen Ballonpumpe gelang als nächster Schritt in den Folgejahren die Entwicklung des Ellipsoidherzens als totalen Herzersatz, das später zum „Wiener Herzen“ weiterentwickelt wurde.

Rotationspumpen seit 1998 in Wien
Auch beim Konzept von viel kleineren, hochdrehenden Rotationspumpen, heute das Maß aller Dinge in der Herzunterstützung, war die Wiener Gruppe Vorreiter der Entwicklung. Der Durchbruch der Rotationspumpen bei menschlichen PatientInnen gelang 1998 in Berlin und Wien. Heute werden weltweit jährlich tausende dieser Rotationspumpen eingesetzt. Die klinischen Langzeitergebnisse sind heute so gut, dass die neuen Rotationspumpen immer öfter anstelle einer Herztransplantation zum Einsatz kommen. Es gibt immer mehr Menschen, die mit einer solchen Pumpe fünf Jahre und mehr mit guter Lebensqualität leben.

Ausstellung im Josephinum
Das Wiener Kunstherzprogramm an der Zweiten Chirurgischen Universitätsklinik mit Unterstützung der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft entwickelte sich durch die Jahre zu einem der größten in Europa. Heute werden weltweit jährlich tausende der in Wien maßgeblich mitentwickelten Rotationspumpen klinisch eingesetzt. Diese international wegweisende Forschungsleistung als „Brücke zum Überleben“ wird erstmals in einer eigenen Ausstellung im Josephinum präsentiert.

Die Darstellung der großen Leistungen der Wissenschaft und die Präsentation der eindrucksvollen Kunstherzen aus dem AKH werden von medizinisch-historischen Objekten aus dem Josephinum ergänzt. Erstmals werden auch die in der Gründungszeit des Josephinums Ende des 18. Jahrhunderts entstandenen josephinischen kolorierten Zeichnungen mit Darstellungen des geöffneten Herzens gezeigt, damals revolutionär. Interventionen zeitgenössischer KünstlerInnen, nehmen zudem auf unterschiedliche Weise auf das Thema Herz Bezug, zum Teil mit eigens für die Ausstellung entstandenen Arbeiten.

Künstliche Herzen – Die Brücke zum Überleben
mit Interventionen von Judith Fegerl / Peter Garmusch / Stephanie Pflaum / Samuel Schaab / Anna Witt
Josephinum, Währinger Straße 25, 1090 Wien
5. Mai 2017 bis 7. Oktober 2017
Mi 16–20 Uhr, Fr Sa 10–18 Uhr

Anmeldung zur Ausstellungseröffnung am 4. Mai (19 Uhr) unter josephinum@meduniwien.ac.at