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Einzigartige Innovation für PatientInnen durch Hybrid-Operationssaal

AKH Wien und MedUni Wien investieren in modernste Bildgebung bei Herz- und Gefäßoperationen
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Bild: PID/Alexandra Kromus
v.l.n.r..: Stadträtin Sandra Frauenberger, Vizerektor Oswald Wagner, Kardiologe Johannes Kastner, Chirurg und Betriebsrat Martin Andreas, ärztliche AKH-Direktorin Gabriela Kornek, Herzchirurg Günther Laufer und AKH-Direktor Herbert Wetzlinger

(Wien, 25-08-2017) – Rasante Entwicklungen im Bereich minimalinvasiver Eingriffe in den Fächern Kardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie sowie Interventionelle Radiologie erfordern den vermehrten Einsatz von verschiedenen bildgebenden Verfahren, die nun direkt im OP-Saal während einer Operation verfügbar sind. Im OP-Bereich des AKH Wien steht damit eine der weltweit ersten Installationen der neuesten Angiographieanlage Azurion in einem herzchirurgischen Hybrid-OP zur Verfügung. 

Die leistungsstarke Angiographieanlage kann von medizinischem Personal verschiedener Fächer gleichzeitig oder alternierend genutzt werden. Sie ermöglicht es, komplexe Eingriffe interdisziplinär unter optimalen, hoch sterilen Bedingungen durchzuführen und neue Verfahren zu entwickeln. Der Operationsverlauf wird über große Bildschirme überwacht und kann mit vorhandenen Computertomographie-, Magnetresonanztomographie- oder Ultraschallbildern überlagert werden (Bildfusionstechnologie). Das gibt den OperateurInnen größtmögliche Sicherheit und Kontrolle bei der Ausführung. Die PatientInnen und das Personal profitieren außerdem von geringstmöglicher Strahlenbelastung.

„Das AKH Wien bietet den Wiener Patientinnen und Patienten nun weitere hochkomplexe Eingriffe, die bisher nicht State-of-the-Art waren und auch für andere Spitäler zukunftsweisend sind“ betont Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger. Die Etablierung dieser Einrichtung ist ein Erfolg der im Jänner 2016 neu gestarteten Kooperation zwischen KAV und MedUni Wien. „Wir etablieren teilintegrierte Zentren im klinischen Bereich, um die PatientInnenversorgung interdisziplinär auszurichten“ sagt TU AKH-Direktor Herwig Wetzlinger.

„Mit der Errichtung des Hybrid-OP stärkt die MedUni Wien ihre hohe Kompetenz im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der hohen Bedeutung der akademischen kardiovaskulären Medizin wurde bereits mit der Etablierung des ‚Forschungsclusters Kardiovaskuläre Medizin‘ Rechnung getragen. Unser größtes Ziel ist es, PatientInnen möglichst rasch vom Nutzen der Grundlagenforschung profitieren zu lassen“, sagt MedUni Wien-Rektor Markus Müller.

Teamarbeit von SpezialistInnen verschiedenster Berufsgruppen
Im Hybrid-OP sind nicht nur Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fächer (wie Kardiologie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Radiologie, Anästhesie) tätig, sondern auch hoch spezialisierte KrankenpflegerInnen, KardiotechnikerInnen, RadiologietechnologInnen und OP-AssistentInnen. Eingriffe am Herzen werden gemeinsam im “Heart Team” geplant und dann auch gemeinsam von HerzchirurgInnen und KardiologInnen durchgeführt. Der OP-Saal ist mit über 100 m2 (inkl. Bedienzone) deutlich größer als die nur von einem chirurgischen Fach genutzten OP-Säle.

Bei den Eingriffen geht es beispielsweise um die Implantation oder Rekonstruktion von Aorten- oder Mitralklappen, die von KardiologInnen oder HerzchirurgInnen durchgeführt werden können. Möglich sind auch direkt aufeinanderfolgende Eingriffe wie beispielsweise das Anlegen von Bypässen gefolgt von Gefäßaufdehnungen mittels Stents, so dass die PatientInnen nur mehr einmalig eingeschleust und narkotisiert werden müssen. Durch diese besonders schonende Vorgangsweise wird es möglich sein, nun auch PatientInnen zu operieren, bei denen das OP-Risiko bisher als zu hoch eingestuft wurde. Gleichzeitig steht bei möglichen Komplikationen die gesamte medizintechnische Ausstattung, wie auch eine Herz-Lungen-Maschine, im OP-Saal bereit. „Einer der modernsten Hybrid-Operationssäle Europas ermöglicht komplett neue Operationen über immer kleinere Zugänge“ so Günther Laufer, Leiter der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie.

Der Betrieb des Hybrid-OP im AKH Wien wird schrittweise hochgefahren, da die neuen Technologien umfassende Schulungen und Trainings aller Berufsgruppen erfordern. Die schon bisher vorhandenen herzchirurgischen OP-Säle werden weiter genutzt und der bestehende Herzkatheter-Bereich wird weiterhin für Diagnosestellungen zum Einsatz kommen. „Für Herzkatheter-Eingriffe steht nun eine höchstentwickelte Technologie zur Verfügung, die noch größere Sicherheit während der Implantationen bietet“ freut sich Irene Lang, stv. Leiterin der Klinischen Abteilung für Kardiologie.

AKH Wien und MedUni Wien haben gemeinsam rund 3,9 Mio. Euro in die Errichtung des Hybrid-Operationssaales investiert.