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Statue von Ignaz Semmelweis an der MedUni Wien enthüllt

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Bild: MedUni Wien/Zsolt Marton
v.l.n.r.: János Áder, Anita Herczegh, Markus Müller und Béla Merkely

(Wien, 21-02-2019) Am 1. Juli 2018 jährte sich zum 200. Mal der Geburtstag von Ignaz Semmelweis. Am Mittwochabend wurde in Gedenken des „Erfinders“ der Händehygiene an der MedUni Wien eine Statue des Mediziners enthüllt, die ein großzügiges Geschenk der Semmelweis Universität Budapest ist. Der feierlichen Enthüllung wohnten der ungarische Staatspräsident János Áder, der erste Präsident des Wiener Landtags, Ernst Woller, AKH Wien-Direktor Herwig Wetzlinger, Béla Merkely (Rektor der Semmelweis Universität Budapest) und MedUni Wien-Rektor Markus Müller bei. Die Statue wurde vom ungarischen Künstler Péter Párkányi Raab geschaffen. 

„Die klinische Arbeit, der starke Charakter und die Entschlossenheit, die Ignaz Semmelweis charakterisierten, müssen für uns alle ein Beispiel sein und als musterhaft gelten. Ignaz Semmelweis kann zu den zehn großartigsten klinischen Ärzten der Welt gezählt werden. Er stand sein Leben lang für seine Theorie ein und rettete das Leben von Millionen durch seine Erkenntnis. Ich freue mich, dass sein Denkmal nun hier an der MedUni Wien steht – denn Semmelweis‘ Leben ist neben Budapest am meisten mit Wien verbunden“, sagte Béla Merkely, der Rektor der Semmelweis Universität Budapest.

„Ignaz Semmelweis war einer der bedeutendsten Mediziner seiner Zeit und ein großer Kämpfer für medizinische Innovationen. Die Medizin verdankt ihm sehr viel. Würde er jetzt leben, wäre er sicher ein Favorit für einen Nobelpreis. Leider wurden seine großen Errungenschaften erst nach seinem Tod mit nur 47 Jahren gewürdigt“, unterstrich Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, die große Bedeutung von Ignaz Semmelweis.


Bild: MedUni Wien/Zsolt Marton
Die Statue ist ein Geschenk der Semmelweis Universität Budapest anlässlich des 200. Geburtstags des „Erfinders“ der Händehygiene

Über Ignaz Semmelweis
Der in Budapest geborene Wiener Chirurg und Geburtshelfer (1. Juli 1818 bis 13. August 1865) gilt als Pionier der Hygiene in der Medizin und als ein Kämpfer für den medizinischen Fortschritt. Gegen starken Widerstand begründete er um 1847 an der ersten Wiener Geburtsklinik die strengen Hände Hygienevorschriften in Spitälern. Damit konnte er die Sterblichkeit bei Kindbettfieber signifikant senken. Semmelweis hatte erkannt, dass es an Geburtshilfe-Stationen, in denen die Patientinnen von geistlichen Schwestern und Hebammen betreut wurden, eine weitaus niedrigere Mortalität gab, als an Stationen, in denen Ärzte und Studierende arbeiteten, die auch Leichensektionen durchführten.

Semmelweis fand heraus, dass die Übertragung von infektiösem Material (Bakterien waren damals noch nicht bekannt) die Ursache der Infektionen und der damit verbundenen Sterblichkeit war. Er veranlasste die Mediziner und Studierenden dazu, sich vor einer Entbindung bzw. der Untersuchung von schwangeren Frauen die Hände gründlich mit einer Chlorlösung und später mit Chlorkalk zu desinfizieren. Diese Hygiene-Maßnahme war höchst wirkungsvoll – die Sterblichkeit sank von maximal rund 8 Prozent auf 1,3 Prozent. Später verschärfte Semmelweis seine Vorschriften dahingehend, dass die Hände vor jeder Untersuchung zu desinfizieren seien, wodurch er in manchen Monaten keinen einzigen Todesfall mehr hatte.

Über den Künstler
Péter Párkányi Raab, ungarischer Bildhauer, geboren in Balassagyarmat am 6. September 1967. 1987 begann er sein Studium an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste, wo seine Altmeister waren István Kiss und György Jovánovics.  Er graduierte im Jahre 1992, drei  Jahre später bekam er das Masterdiplom an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste.  In seinen Kunststoffen strebt er nach Vollständigkeit, er sucht in seinen Werken nach Schönheit, Güte und innere Harmonie der Wahrheit. Seiner Meinung nach ist die Semmelweis-Büste ist eine Ehrenbezeigung für den Mann, der „die Ehefrauen für ihre Ehemänner, die Mutter für ihre Kinder, gerettet hat“.