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Doktoratskolleg „MolTag“ erhält weitere Fortsetzung

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(Wien, 24-01-2019) Das multidisziplinäre vom FWF geförderte Doktoratskolleg "Molekulare Arzneistoff-Targets" (MolTag) setzt seine Forschungs- und Ausbildungstätigkeit bis 2023 fort. Die  neuen Stellen wurden mit Jänner 2019 ausgeschrieben.

Das MolTag-Konsortium vereint in und um Wien eine außergewöhnliche Kombination von Forschungsbereichen und Techniken, die sich wechselseitig ergänzen und begünstigen.
Die Zielsetzung besteht in der Entdeckung und Entwicklung neuer Arzneistoffe, in der Untersuchung der Interaktion von Arznei- und Naturstoffen mit Proteinen, der Ausschaltung  von Nebenwirkungen sowie einem besseren Verständnis der Entstehung von Krankheiten.

Zentrale Themen der wissenschaftlichen Arbeit sind die molekularen Grundlagen der Interaktion von Arzneistoffen mit Ionenkanälen und Transportproteinen. Große Aufmerksamkeit liegt auch auf dem Verständnis von Antitargets, wie dem hERG Kaliumkanal und dem Multidrug Transporter P-Glykoprotein.

Diese Zielsetzung, und die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs in diesem Bereich erfordert ein breites Repertoire von Expertisen und Beherrschung von Methoden in der Synthesechemie, Quantenchemie, Molekularen Pharmakologie, Toxikologie, Zellbiologie, der computerunterstützten Modellierung, der Erstellung von Tiermodellen, der Anwendung von Verfahren der hochauflösenden optischen Bildgebung sowie Arbeiten mit lichtschaltbaren biologisch aktiven Verbindungen (photoswitchable compounds).
Durch die Vielfalt des MolTag-Konsortiums stehen den DoktorandInnen mehr als 50 verschiedene experimentelle Techniken aus den Lebens- und Naturwissenschaften sowie der Medizin zur Verfügung.

In den vergangenen beiden Förderperioden hat „MolTag“ Forschung, Lehre und Ausbildung für 45 Studierende aus 17 verschiedenen Ländern sichergestellt. Die Finanzierung für vier weitere Jahre ermöglicht nun einer neuen Gruppe aus dem nationalen und internationalen Forschungsnachwuchs eine umfassende multidisziplinäre Ausbildungs- und Forschungsbasis – und damit beste Aussichten für eine weitere Karriere.

MolTag startete 2011 mit acht Forschungsgruppen an drei Universitäten (Universität Wien, Medizinische Universität Wien und Technische Universität Wien). Ab der zweiten Förderperiode wurde die Forschungstätigkeit um zwei Gruppen am IST Austria erweitert.  

Das Ausbildungskonzept beinhaltet u.a. individuelles Mentoring, Labor-Rotationen, Journal Clubs, Seminare, wissenschaftliche Retreats und den „Science Day“ mit international anerkannten Gastvortragenden, welche von den Studierenden ausgewählt und betreut werden. Die Entwicklung eines Karriereplans, der nach Möglichkeit auch einen Auslandsaufenthalt vorsieht, weiterreichende Zusatzausbildungen und die Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Beirat stellen eine hohe Betreuungsqualität sicher.

Bisher 30 hochqualifizierte AbsolventInnen
Bis Anfang 2019 brachte das Programm 30 AbsolventInnen hervor, die im Anschluss an ihre Ausbildung ihr Know How als PostDocs in der wissenschaftlichen Forschung (z.B. via Schrödinger-Stipendium) oder in der Pharmazeutischen Industrie einbrachten.
Insgesamt publizierten die Studierenden des Doktoratskollegs bereits über 130 Fachartikel in international begutachteten Topzeitschriften, darunter Cell, Nature Neuroscience, Angewandte Chemie Int Ed., Journal of Medicinal Chemistry und viele andere.

Mit der Verlängerung kann die MolTag-Plattform weiter ausgebaut werden, mit einem noch stärkeren Fokus auf Innovation und Nutzung modernster Methoden. Durch die Erweiterung des Konsortiums werden insbesondere die Bereiche Optogenetik/Photopharmakologie sowie die Entwicklung von stammzell-basierten Krankheitsmodellen verstärkt.  

Von 2011 bis 2018 unter der Leitung von Steffen Hering (Department für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Wien) wechselt nun in der 3. Förderperiode die Sprecherfunktion auf Gerhard F. Ecker vom Department für Pharmazeutische Chemie der Universität Wien. Gerhard Ecker: „Mit MolTag schaffen wir ein Umfeld, das hochmotivierten JungwissenschafterInnen ermöglicht, gemeinsam mit SpitzenforscherInnen aus 4 Wiener Institutionen neue Ideen zu verfolgen und spannende Fragestellungen im Bereich der pharmazeutischen Forschung zu bearbeiten.“

Die neuen Doktorandenstellen für die dritte Förderperiode sind aktuell national und international ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 04.03.2019. Alle KandidatInnen müssen sich einem strengen Auswahlverfahren unterziehen und beginnen spätestens im Herbst 2019 mit ihrer Arbeit.

Mitglieder der MolTag-Faculty in der dritten Förderperiode:

•    Gerhard F. Ecker (Sprecher), Universität Wien
•    Johann Danzl, IST Austria
•    Margot Ernst, Medizinische Universität Wien
•    Leticia González, Universität Wien
•    Steffen Hering, Universität Wien
•    Nuno Maulide, Universität Wien
•    Marko D. Mihovilovic, Technische Universität Wien
•    Gaia Novarino, IST Austria
•    Harald Sitte, Medizinische Universität Wien
•    Anna Weinzinger, Universität Wien