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Zwei Professuren an der MedUni Wien neu besetzt

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Karl Rössler (links) und Daniel Aletaha

(Wien, 03-07-2019) Mit 1. Juli 2019 wurden an der MedUni Wien zwei Professuren neu besetzt. Karl Rössler übernimmt die Professur für Neurochirurgie und die Leitung der Universitätsklinik für Neurochirurgie der MedUni Wien. Daniel Aletaha übernimmt die Professur für Rheumatologie und die Leitung der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III. Er leitete die Abteilung zuletzt interimistisch.

Karl Rössler übernimmt Professur für Neurochirurgie
Karl Rösslers Forschungsschwerpunkte der vergangenen Jahre waren Neuronavigation und intraoperatives Imaging in der Epilepsiechirurgie, Hirntumorchirurgie und vaskulären Neurochirurgie am Uniklinikum Erlangen, einem der weltweit herausragenden Exzellenzzentren für intraoperative Bildgebung. Speziell in der Epilepsiechirurgie konnte er damit wegweisende Erkenntnisse gewinnen und innerhalb der International League Against Epilepsy (ILAE) als Board-Mitglied der Surgical Therapies Commission weiterentwickeln. Diese Forschungsprojekte will Rössler am neu entstehenden intraoperativen MRT-Zentrum der Universitätsklinik für Neurochirurgie der MedUni Wien/AKH Wien weiterführen, mit dem Ziel ein internationales Spitzenzentrum für intraoperative Bildgebung in der Neurochirurgie gemeinsam mit der Universitätsklinik für Radiologie zu etablieren.

Darüber hinaus möchte Karl Rössler die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Neurofächern der MedUni Wien expandieren und vertiefen und die Etablierung des Comprehensive Centers for Clinical Neurosciences umsetzen. Insbesondere durch verstärkte Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken für Neurologie und Psychiatrie, dem Klinischen Institut für Neurologie (Obersteiner Institut) und dem Zentrum für Hirnforschung sollen Erkenntnisse der Grundlagenforschung für neurochirurgische Therapien von Volkskrankheiten wie Epilepsie, der Parkinson’schen Erkrankung oder Depression vermehrt einfließen und für neue Therapien genutzt werden. Für die HirntumorpatientInnen sollen auch Synergien mit dem Comprehensive Cancer Center Vienna (CCC-CNS Unit) an der MedUni Wien für die Präzisionsmedizin in der Onkologie intensiv genutzt werden. Die neurochirurgische Wirbelsäulenchirurgie soll zusammen mit Unfallchirurgie und Orthopädie vermehrt interdisziplinär vernetzt werden. Kinderneurochirurgie und Schädelbasischirurgie (Meningiome, Akustikusneurinome) sollen ebenfalls durch verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den assoziierten Fächern weiterentwickelt werden. Auch für offene Fragen in der Gendermedizin innerhalb der Neurochirurgie soll die Klinik eine Vorreiterrolle einnehmen.

Schwerpunkt soll auch die internationale Vernetzung von Klinik, Forschung und Weiterbildung junger FachkollegInnen als auch die Behandlung von PatientInnen mit seltenen neurochirurgischen Erkrankungen werden. Dies soll in der onkologischen und vaskulären Neurochirurgie (mit den Teilgebieten der endovaskulären Neurochirurgie und dem Gamma Knife) für die Teilnahme an internationalen multizentrischen Studien zunehmend genutzt werden.

„Auch in der studentischen und postgradualen Lehre soll die Neurochirurgie greifbarer werden“ meint Karl Rössler und plant, eine eigene Hauptvorlesung für Neurochirurgie und ein Blockpraktikum Neurochirurgie im Medizin-Curriculum an der MedUni Wien zu etablieren, um verstärkt das patientennahe Lernen am Krankenbett und im OP-Saal zu ermöglichen.

Zur Person
Karl Rössler studierte Medizin in Wien und absolvierte eine postgraduelle Ausbildung für klinische und experimentelle Neuropathologie am Neurologischen Institut der Universität Wien bei Herbert Budka und Hans Lassmann (heute Klinisches Institut für Neurologie und Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien). Die Facharztausbildung absolvierte er bei Wolfgang Koos an der Universitätsklinik für Neurochirurgie Wien, wo ihm auch die Venia Docendi für das Fach Neurochirurgie und vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung der Berufstitel eines Universitätsprofessors verliehen wurde. In weiterer Folge leitete er als Chefarzt die Abteilung für Neurochirurgie des Schwerpunktkrankenhauses Feldkirch/Vorarlberg, bevor er als Stellvertretender Klinikdirektor der Neurochirurgischen Klinik an die Friedrich-Alexander Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg wechselte.


Daniel Aletaha übernimmt Professur für Rheumatologie
Daniel Aletaha studierte Medizin an der medizinischen Fakultät der Universität Wien (heute Medizinische Universität Wien) und absolvierte hier seine Ausbildung auf dem Gebiet der Rheumatologie. Forschungsaufenthalte führten ihn an die National Institutes of Health in die USA. Er verfügt über einen Master of Clinical Health Science der Duke University und einen MBA der Donauuniversität Krems.

Aletaha legt in seiner Arbeit großen Wert auf internationale Vernetzung „Die hohe Internationalität der Abteilung und entsprechende Entwicklung ihrer Mitarbeiter(innen) ist mir ein hohes Anliegen. Internationalität ist entscheidend, um am Puls der Zeit zu forschen und steigert auch die Visibilität unserer Universität im Ausland.“

Sein Ziel in der Forschung ist eine optimale Ausschöpfung und intensive Integration von Grundlagenforschung, translationaler und klinischer Forschung zur Beantwortung pathogenetischer, klinischer und prognostischer Fragen: „Das muss unser Kernziel sein, damit wir noch bessere Therapien entwickeln, zum Wohle all unserer Patienten.“
Dazu sollen zukunftsorientierte Forschungsfelder noch weiter erschlossen werden, wie z.B. Deep Learning, Big Data (epidemiologisch, klinisch, aber auch „-omics“), Single-Cell-Sequencing und deren Weiterentwicklungen, und vieles mehr…
„Konkret ist die Früherkennung beziehungsweise Prävention entzündlich-rheumatischer Erkrankungen ein ausgesprochenes Ziel“, erklärt Aletaha. Denn bei allen Anstrengungen steht immer der Patient oder die Patientin als Ziel im Fokus, „damit wir die Lebensqualität aller betroffenen Menschen maximieren.“

Lehre forschungsnah und praxisnah
Ein großes Anliegen ist Aletaha, die Lehre zu modernisieren. „Wir wollen Lehrveranstaltungen im existierenden Curriculum schaffen, die die Studierenden mitreißen und praxisnah und auch forschungsnah sowohl Bewährtes als auch Neues aus dem Fachgebiet vermitteln. Die Einbindung der Studierenden ist dabei einer der Schlüssel. Die klinische Rheumatologie befasst sich mit vielen seltenen, aber für die Betroffenen sehr relevanten Erkrankungen – hier gilt es aus der Komplexität der Krankheiten zu lernen. Erfolgreiche Lehre ist im Übrigen einer der lohnendsten Aspekte unseres akademischen Tuns.“

 

Termin: Antrittsvorlesung Karl Rössler am 20. September 2019 (11:00 Uhr) im Hörsaalzentrum der MedUni Wien im AKH Wien (Ebene 7). Um Anmeldung wird ersucht.
Antrittsvorlesung Daniel Aletaha: tba.