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ExpertInnen der Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographie für Deutschen Zukunftspreis nominiert

Ultrahochfeld-MR für klinischen Einsatz zugänglich gemacht – wesentliche Beiträge der MedUni Wien
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Bild: Siemens Healthineers

(Berlin, 29-11-2019) Christina Triantafyllou von Siemens Healthengineers in Erlangen, Arndt Dörfler, Neuroradiologe am Universitätsklinikum Erlangen, und Mark E. Ladd von der Radiologie des Krebsforschungszentrums Heidelberg wurden für den renommierten Deutschen Zukunftspreis 2019 nominiert. Sie haben mit internationalen KollegInnen die Technologie der 7-Tesla-Ultrahochfeld-Magnetresonanztherapie für den klinischen Einsatz möglich gemacht. Für seinen wesentlichen Beitrag an diesem Projekt der medizinischen Bildgebung war auch Siegfried Trattnig, Leiter des Exzellenzzentrums Hochfeld-MR der MedUni Wien, zur Preisverleihung in Berlin eingeladen.

Das Ultra-Hochfeld-MRT macht kleinste Gewebeveränderungen sichtbar. Anders als herkömmliche Computertomographen nutzen Magnetresonanztomographen (MRT) keine Röntgenstrahlen. Um bestimmte Veränderungen des Nervensystems, wie sie etwa bei Demenz, Epilepsie oder Multipler Sklerose auftreten, zu erkennen, reichte die bisherige Auflösung von MRTs nicht aus. Aber mit der Verstärkung des Magnetfelds von drei auf sieben Tesla ist es möglich, Protonen im Gewebe mit Hochfrequenz-Pulsen so anzuregen, dass bisher unsichtbare Gewebestrukturen sichtbar werden. Ultra-Hochfeld-MRTs waren bisher so groß und teuer, dass sie nur an spezialisierten Forschungszentren (wie zum Beispiel in Wien am Exzellenzzentrum für Hochfeld-MR der MedUni Wien) für die Grundlagenforschung im Einsatz waren. Die Nominierten und ihre KollegInnen haben die Technik auch für Krankenhäuser erschwinglich gemacht, seit 2017 sind solche Geräte (TERRA 7T von Siemens) für den medizinischen Einsatz zugelassen.

Einladung zur Preisverleihung nach Berlin für Siegfried Trattnig

„Sowohl im universitären Bereich, als auch bei Siemens haben hunderte von Forscherinnen und Forschern an der Entwicklung mitgearbeitet“, erklärt Mark Ladd, „der Beitrag von Professor Trattnig und seiner Mannschaft war sehr wesentlich. Er hat viele der klinischen Daten geliefert, die überhaupt Siemens motiviert hat, die neue Feldstärke als Medizinprodukt auf den Markt zu bringen. Hierbei ist der Zulassungsprozess sehr aufwendig, und ohne den Beitrag aus Wien hätte das nie so klappen können.“

Hauptpreis an Prozessoptimierer
Der Deutsche Zukunftspreis 2019 ging schließlich an Alexander Rinke, Martin Klenk und Bastian Nominacher vom Start-up Celonis SE. Sie entwickelten bereits als Studenten an der TU München eine Software, die mittels „Process Mining“ Prozesse umfassend analysieren und effizienter gestalten kann.

Der Deutsche Zukunftspreis wurde 1997 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ins Leben gerufen. Er ehrt herausragende technische, ingenieur- und naturwissenschaftliche Leistungen, die zu anwendungsreifen Produkten führen. Der Preis wird durch den deutschen Bundespräsidenten ausgelobt und ist mit 250.000 Euro dotiert.