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Internationales Projekt SUSINCHAIN erforscht Einsatzmöglichkeiten von Insektenproteinen in der Nahrungskette

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(Wien, 24-11-2019) Die Medizinische Universität Wien ist mit dem Experimentellen Allergielabor der Universitätsklinik für Dermatologie am europäischen Projekt H2020 SUSINCHAIN beteiligt. Das im Herbst 2019 gestartete und auf eine Laufzeit von vier Jahren angelegte Projekt erforscht Möglichkeiten zum Einsatz von Insektenproteinen in der Nahrungskette für Mensch und Tier.

Insekten sind eine ausgezeichnete Quelle für nahrhaftes Protein. Sie sind in der Lage, ungenutzte organische Abfälle in hochwertiges Protein umzuwandeln, was zur Beseitigung unerwünschter Abfälle und zum Vorteil der Umwelt beiträgt. Die Produktion von Insekten ist auch relativ umweltverträglich, da sie im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft weniger Wasser oder Land benötigt, mit geringem Treibhausgasausstoß.

Das Experimentelle Allergielabor der Medizinischen Universität Wien ist Partner des SUSINCHAIN-Projekts und wird mit den anderen Teams zusammenarbeiten, die sich mit Lebensmittelsicherheit befassen. Das Team der MedUni Wien unter der Leitung von Michelle Epstein wird Insektenproteine auf ihr Allergiepotential untersuchen: „Es gibt Berichte, die vermuten lassen, dass AllergikerInnen gegen Schalentiere und Hausstaubmilben beim Verzehr von Insektenproteinen Allergien bekommen können. Das werden wir untersuchen“, erklärt Epstein.

Das Team wird Stubenfliegen, schwarze Soldatenfliegen, Mehlwürmer und Grillen-Proteine auf Allergene untersuchen und auf Veränderungen des allergenen Potenzials von Insekten testen, die mit Technologien verarbeitet wurden, die zur Herstellung von Proteinen für die Verwendung in Tierfutter und menschlicher Nahrung verwendet werden.

„Wir gehen davon aus, dass Insekten kreuzreaktive Proteine aufweisen, die eine Nahrungsmittelallergie auslösen“, erklärt Epstein. Daher sollten insektenhaltige Nahrungsmittelprodukte dann ebenso wie Schalentiere und Erdnüsse gekennzeichnet werden.“

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit 18 Industrie- und 17 akademischen Partnern mit einem Gesamtbudget von über 8,5 Millionen Euro durchgeführt. Die Koordination des Gesamtprojekts liegt bei der Universität Wageningen in den Niederlanden.