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Karl Kuchler übernimmt Professur im Fachbereich Molekulare Biologie

International anerkannter Experte für antifungale Immunität und Virulenz von pathogenen Pilzen
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Karl Kuchler | ©Karl Kuchler - MedUni Wien

Karl Kuchler, Forschungsgruppenleiter an den Max Perutz Labs, ein Joint Venture von MedUni Wien und Universität Wien, übernahm mit 1. September eine § 99 (4)-Professur im Fachbereich Molekulare Biologie an der MedUni Wien.

Infektionskrankheiten durch Pilze, Viren, Bakterien und Parasiten stellen noch immer weltweit die Todesursache Nummer 1 dar. Etwa ein Dutzend humanpathogene Pilze fordern jährlich mehr als 1,5 Millionen Menschenleben. Vor allem PatientInnen mit einem stark geschwächten Immunsystem sind für invasive Pilzinfektionen von hoher Mortalität und Morbidität besonders anfällig. Die dramatische Zunahme von Resistenzen spielen in der Therapie von Pilzinfektionen ebenso eine bedeutende Rolle.

Die Arbeitsgruppe von Karl Kuchler in den Max Perutz Labs erforscht die molekularen Grundlagen der Wirtsimmunität gegen Infektionen durch pathogene Pilze sowie deren Resistenzmechanismen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Entschlüsselung von molekularen Signalprozessen, die in der angeborenen oder adaptiven Immunabwehr zu überschießenden entzündlichen Immunreaktionen führen, die dann nicht mehr aufgehalten werden können und oftmals einen tödlichen Ausgang nehmen.

Dabei werden ganzheitliche systembiologische Ansätze eingesetzt, mit deren Hilfe die Dynamik von Wirtsimmunität-Pathogen Wechselwirkungen sowie die molekularen Mechanismen von multiplen Resistenzen besser verstanden werden können. Das Ziel ist ein neuartiger Ansatz in der Therapie von mikrobiellen Infektionen, nämlich die Entwicklung von Medikamenten, die gezielt das Immunsystem so modulieren, dass die Pathogene besser abgetötet werden. Damit wird gleichzeitig auch die Entwicklung von mikrobiellen Resistenzphänomenen verhindert.

Karl Kuchler ist ein anerkannter Experte für die molekularen Ursachen von multiplen Medikamentenresistenzen. Die Arbeitsgruppe ist weltweit vernetzt und hat durch zahlreiche Publikationen in der medizinischen Mykologie und in der antifungalen Immunität eine hohe Reputation erlangt.

Zur Person
Karl Kuchler studierte Biochemie und Lebensmittelchemie an der Technischen Universität Graz. Nach seiner Promotion in Biochemie im Jahr 1986 forschte er als Postdoktorand an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg, an der University of California in Berkeley, USA, sowie an der University of Edmonton in Alberta, Kanada. Nach seiner Rückkehr aus Nordamerika startete er 1992 seine Arbeitsgruppe am Campus Vienna Biocenter in der damaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Karl Kuchler war maßgeblich an der Gründung der Max Perutz Labs am Campus Vienna Biocenter beteiligt. Er hat als einer der Mitbegründer von „OpenScience“ viele Jahre international beachtete Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Public Understanding of Science geleistet, wobei er auch der Initiator des „Vienna Open Labs“ war. Karl Kuchler leitete als akademischer Direktor ein Christian Doppler Labor für Infektionsbiologie und ist aktuell Koordinator eines vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Doktoratsprogramms, das die MedUni Wien und die Vetmeduni Wien wissenschaftlich verbindet.