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Univ. Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer erhält erste Professur für Gender Medicine in Österreich

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Die Medizinische Universität Wien hält seit 1. Jänner 2010 einen Lehrstuhl für Gender Medicine: Alexandra Kautzky Willer, 47, Expertin für Endokrinologie und Stoffwechsel, ist die erste Professorin für Gender Medicine in Österreich. Die MedUni Wien verstärkt damit ihren Schwerpunkt bei geschlechtsspezifischer Medizin und baut im deutschsprachigen Raum ihre Rolle in diesem jungen Forschungsbereich aus.

(Wien, 11-01-2010) Die Medizinische Universität Wien hält seit 1. Jänner 2010 einen Lehrstuhl für Gender Medicine: Alexandra Kautzky Willer, 47, Expertin für Endokrinologie und Stoffwechsel, ist die erste Professorin für Gender Medicine in Österreich. Die MedUni Wien verstärkt damit ihren Schwerpunkt bei geschlechtsspezifischer Medizin und baut im deutschsprachigen Raum ihre Rolle in diesem jungen Forschungsbereich aus.

Gender-Forschung ist eine fachübergreifende Wissenschaft, die wichtige geschlechtsabhängige biologische und psychosoziale Unterschiede wie Gemeinsamkeiten im Gesundheitsverhalten und bei Krankheitsprozessen aufzeigt und komplexe Zusammenhänge zum Nutzen für Mann und Frau untersucht.

Fächerübergreifende Einrichtung „Gender-Medicine“ an der MedUni Wien
Ziel der neu geschaffenen Professur ist der Auf- und Ausbau eines nationalen und internationalen Wissenschafts-Netzwerks, sowie einer fächerübergreifenden Einrichtung „Gender-Medizin“ an der MedUni Wien. Ausgehend vom trans- und multidisziplinären Kernbereich Endokrinologie und Stoffwechsel sollen fächerübergreifende Forschungsvorhaben realisiert werden und die Lehre auf wissenschaftsbasierten Grundlagen weiterentwickelt werden. In diesem Sinne wird 2010 auch erstmals ein postgradueller Lehrgang zur „Gender Medicine“ starten. Besonders die Forschungscluster und klinischen Schwerpunktprogramme der MedUni Wien sollen für den neuen Forschungsansatz sensibilisiert werden und durch Kooperationen gemeinsam Forschungsvorhaben realisiert werden. Kautzky-Willer: „Eine Vision ist es, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Grundlagenwissenschaft und klinische Forschung zu verknüpfen, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Geschlechterforschung in verschiedenen Fachgebieten zu verfolgen.“

Dieses Vorhaben unterstreicht auch Vizerektorin Karin Gutierrez-Lobos: „Unsere Bemühungen, für die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Anforderungen in der Medizin wie auch in der Organisation entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, können mit dieser Professur einen weiteren Erfolg verbuchen und sind Ansporn für künftige Aktivitäten in diesem Bereich. Gender Medicine muss Teil einer modernen Medizin und Forschung sein und ist eine der spannendsten Herausforderungen der Zukunft.“ 

Zur Person Alexandra Kautzky-Willer
Alexandra Kautzky-Willer ist Expertin auf dem Gebiet Endokrinologie und Stoffwechsel, wo geschlechtsspezifische Unterschiede besonders auffällig sind. Nach Promotion (1988) und Abschluss der Facharztausbildung „Innere Medizin“ (1996) habilitierte sie sich 1997 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Seit 2002 ist Kautzky-Willer Leiterin der Diabetesambulanz, Lipidambulanz und Adipositasambulanz an der Universitätsklinik für Innere Medizin III. Neben langjährigen Mitgliedschaften in nationalen und internationalen internistischen Fachgesellschaften ist Kautzky-Willer Vorstandsmitglied der österreichischen und Member der internationalen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin. Als Expertin fungiert sie auch als Wissenschaftliche Gutachterin u.a. für die Wissenschaftsfonds in Deutschland und Irland und als Reviewerin zahlreicher internationaler Fachjournale.

Große Erfolge verzeichnete Kautzky-Willer bei ihren Forschungen zum Schwangerschaftsdiabetes. In einem Langzeitnachsorgeprojekt bei Frauen nach Schwangerschaftsdiabetes entdeckte sie, dass sich die Entstehung der Diabetes bei Frauen von der bei Männern unterscheidet und Frauen häufiger eine gestörte Glukosetoleranz, sowie frühzeitig Inflammationsmarker und Veränderungen in der Gerinnung aufweisen. Frauen mit Diabetes weisen mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren auf und erreichen die vorgegebenen Zielwerte für Blutdruck und Lipide seltener als Männer mit Diabetes.