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Das Online-Einreichungs- und Verwaltungssystem ECS (Ethics Committee System) der Ethik-Kommission (EK) ist nun seit über einem Jahr in Betrieb – und das mit großem Erfolg.

Zum Zeitpunkt der Märzsitzung der EK waren 1.363 Projekte eingereicht bzw. in Behandlung. „Die eingesetzte Open-Source Software wurde neu von der MedUni Wien entwickelt, wird seit April 2012 eingesetzt und hat alle kritischen Prüfungen bestanden“, sagte Ernst Singer, Vorsitzender der Ethikkommission der MedUni Wien.


Allen Mitgliedern der EK sind zugeteilte Projektunterlagen sichtbar, auswärtige Gutachten und Kommunikation mit den Antragstellern werden via Web-Applikation abgewickelt, die Abfolge der Sitzung gesteuert, Stellungnahmen ausgefertigt, Voten digital signiert und entsprechende Qualitätskontrollen durchgeführt. Das ausgeklügelte Berechtigungskonzept ermöglicht die geforderte Vertraulichkeit für Projekte und Einreicher.


Singer: „Da nach einem Jahr das Votum der EK verlängert werden muss, schätzen es die Antragsteller besonders, dass sie jetzt vom ECS drei Wochen vor Ablauf des Votums automatisch an diese Verpflichtung erinnert werden.“


Um die Zufriedenheit der verschiedenen Benutzer mit ECS zu erfassen, mögliche Schwächen zu erkennen und Wünsche der Anwender aufzunehmen, wurden mehrere Umfragen durchgeführt. Sie betrafen einerseits die Mitglieder der EK selbst, andererseits die Antragsteller, getrennt nach akademischer und kommerzieller Forschung. Insgesamt wurden 702 Personen aus dem akademischen und 216 Personen aus dem kommerziellen Nutzerbereich sowie 103 Mitglieder der Ethik-Kommission um Ihre Meinung gefragt. Die untenstehenden Diagramme zeigen die Ergebnisse für zwei Fragen: 1) Wie beurteilen Sie die Benutzerfreundlichkeit des ECS? und 2) Wie beurteilen Sie die Situation im Vergleich zu jener vor Einführung des ECS? (Die Zahlen (n) in der Legende geben die Zahl der gesamt abgegeben Antworten für die jeweilige Frage an).

 




Insgesamt wurde dem ECS eine hohe Akzeptanz bescheinigt. Unabhängig von der Gruppe der Nutzer lagen die Bewertungen „sehr gut/gut“ bzw. „deutlich besser/besser“ zwischen 63 und 80% der abgegebenen Antworten.

Die untenstehende Tabelle gibt eine Zusammenfassung der Mittelwerte der von den Benutzern (inkl. EK-Mitgliedern) verteilten „Schulnoten“ (1-5).

Benutzerfreund-lichkeit

Vgl. zur Situation vor ECS

Akademische A.

2,39  (n=208)

2,49  (n=117)

Kommerzielle A.

2,13  (n=79)

1,98  (n=53)

EK-Mitglieder

2,00  (n=72)

2,35  (n=72)

 

Es ist interessant festzustellen – und spricht für die Vielseitigkeit des ECS – dass die Bewertungen der EK-Mitglieder gleich gut waren wie die der Antragsteller, obwohl die beiden Gruppen naturgemäß völlig unterschiedliche Anforderungen an das System haben.


Die zurückhaltendste Bewertung kam von den akademischen Antragstellern zur Frage der Veränderung der Situation vor Einführung des ECS. Sie wurde in 28% der Antworten als schlechter bewertet, was sich auch in der Durchschnittsbewertung (2,49) ausdrückte. Genau gegenteilig fiel das Urteil der kommerziellen Antragsteller aus (nur 13% Unzufriedene und beste Durchschnittsnote mit 1,98). Der Grund für die Diskrepanz liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Verfügbarkeit moderner Browser an den Computern der Arbeitsplätze der akademischen Antragsteller im AKH. ECS ist eine Webapplikation, die ältere Browserversionen nicht unterstützt, d.h. dass Antragsteller den Computer am Arbeitsplatz  vielfach nicht für die Einreichung benützen können und dies zu Hause oder von einem mitgebrachten PC aus tun müssen.


Die wertvollsten Ergebnisse der Umfrage waren aber die zahlreichen direkten Rückmeldungen (freie Kommentare zu den Fragen), anhand derer sich die weiteren Bedürfnisse der verschiedenen Nutzer gut ablesen lassen. Sie sollen in einem „Follow-up“ berücksichtigt werden. Ziel ist, nicht nur alle geäußerten Wünsche umzusetzen, sondern auch ein gesamtösterreichisches Netzwerk zu realisieren, das es den Einreichern ermöglicht, über ein einziges Portal ihre Anträge an die jeweils beteiligten Ethik-Kommissionen zu leiten.


Ein erster Schritt in diese Richtung ist bereits getan: Seit Januar 2013 läuft die Testphase des ECS an der MedUni Graz, andere Ethik-Kommissionen haben ihr Interesse bekundet.

» http://ethikkommission.meduniwien.ac.at/einreichungen/online-einreichung/