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Psychiaterin der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie arbeitet an zweiter Ausgabe eines wichtigen Handbuchs mit

(Wien, 11-04-2014) Henriette Löffler-Stastka von der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie wurde in das wissenschaftliche Komitee für die zweite Ausgabe des Psychodynamic Diagnostic Manual berufen. Sie wirkt federführend in der Task Force “Case Illustrations” mit.


Das Psychodynamic Diagnostic Manual (PDM) ist ein in den USA herausgegebenes internationales Fachbuch der Psychiatrie und Psychotherapie. Das Ziel des PDM ist es, die langjährigen Bemühungen des DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) und ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) bei der Katalogisierung von Symptomen in Hinblick auf das gesamte Spektrum der mentalen Funktionen hin zu vervollständigen.


Ziele des Manuals
Eine klinisch nutzbringende Klassifikation psychischer Erkrankungen muss mit dem Verständnis zu gesunden mentalen Prozessen beginnen. Psychische Gesundheit definiert sich nicht aus der alleinigen Abwesenheit von Symptomen. Es ist die gesamte Person involviert, ihr generelles psychisches Funktionieren. Das betrifft auch ihre Beziehungsgestaltung, ihre emotionale Tiefe, Variationsbreite und Regulationsmechanismen, Abwehr, Coping und Selbstbeobachtungsfähigkeiten – eben die volle Breite kognitiver und emotionaler verhaltenssteuernder Kapazitäten.


Mitarbeit an „Case Illustrations“
Henriette Löffler-Stastka wird sich in der Task Force „Case Illustrations and PDM-2 Profiles“ detaillierten und durch empirische Forschung gestützte psychopathologischen Beschreibungen widmen. Durch ihre Beschäftigung mit Assessment-Methoden zu psychischen Funktionen in Gesundheit und Krankheit (SWAP) gelang es Löffler-Stastka, ihre Expertise bereits im Vorfeld einzubringen. Ihre Nominierung in die Task Force ermöglicht ihr nun eine breitere Mitarbeit. Ihr Aufgabengebiet im Rahmen des PDM ist es, psychische Prozesse weiter evidenzbasiert abzubilden, zu beforschen, Prozessvariablen zu definieren, zu lehren, mit Lerntheorien abzugleichen und primäre Sozialisationsprozesse bis hin zur Erkrankung sichtbar zu machen. Das Ziel ist ein besseres Verständnis für pathoplastische Mechanismen. Das Wissen über psychische Gesundheit und Krankheit soll so leichter in die in die praktische Anwendbarkeit übergeführt werden.
„Deklaratives Wissen über gesunde und kranke psychische Funktionen genügt nicht, es muss zu handlungsleitendem Wissen werden“, sagt Henriette Löffler-Stastka, „das Manual ist eine optimale Ergänzung zu den etablierten DSM- und ICD-Manualen, da es eine evidenzbasierte Abgleichung mit letzteren ermöglicht und Lernenden adäquate Assessment-Tools zur Verfügung stellt. Dieses spezielle Wissen wird auch in die Learning Sciences eingebracht und handlungsanleitend in der Lehre und Curriculumentwicklung der MedUni Wien umgesetzt.“


Zur Person
Henriette Löffler-Stastka studierte Humanmedizin in Wien, absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie zur Psychoanalytikerin. Ihr aktueller Tätigkeitsbereich umfasst:
•    Prozessforschung
•    Qualitative und quantitative Forschung in Medizin- und Psychotherapieausbildung
•    Koordinatorin des Ausbildungsblocks zu „Psychischen Funktionen in Gesundheit und Krankheit“, Ärztliche Gesprächsführung C und des 4. Studienjahres an der Medizinischen Universität Wien
•    Curriculumkoordination und -entwicklung
•    Associate Professorin für Psychoanalyse und Psychotherapie, MedUni Wien
•    Lehrgangsleitung des Universitätslehrgangs Psychotherapieforschung, MedUni Wien

Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Psychotherapieforschung, Curriculare Entwicklung in der Medizin sowie die Ausbildungsforschung.

Link: ausführlicher Lebenslauf Henriette Löffler-Stastka

Link: Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie

Link: Website www.pdm1.org