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[in German:] Auszeichnungen für Corinna Altenberger und Erwin Tomasich von der Universitätsklinik für Innere Medizin I

[in German:] Förderungspreis der Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie bzw. DOC-Stipendium der Akademie der Wissenschaften

[in German:] (Wien, 15-01-2016) Corinna Altenberger und Erwin Tomasich von der Universitätsklinik für Innere Medizin I erhalten Forschungsförderungspreise zur Durchführung ihrer Dissertation an der Medizinischen Universität Wien. Corinna Altenberger (Arbeitsgruppe Sabine Zöchbauer-Müller) wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (OeGHO) mit einem Forschungsförderungspreis ausgezeichnet. Erwin Tomasich (Arbeitsgruppe Michael Krainer) erhält ein DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.


Bei der Entstehung von Lungenkrebs spielen nicht nur genetische Abnormitäten wie Mutationen, sondern auch epigenetische Veränderungen, zu denen die DNA Methylierung zählt, eine wichtige Rolle. In nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) sind bereits zahlreiche tumor-assoziierte Gene bekannt, die durch Methylierung inaktiviert werden, und unter anderem vom Team rund um Sabine Zöchbauer-Müller identifiziert wurden. Davon können nicht nur protein-kodierende, sondern auch nicht-protein-kodierende Gene wie microRNAs betroffen sein. MicroRNAs regulieren die Expression einer Vielzahl an Zielgenen und spielen somit eine wichtige Rolle in einer Reihe biologischer Prozesse. Über die Rolle von tumor-spezifisch methylierten miRNA Genen in der Pathogenese von NSCLCs ist aber bisher relativ wenig bekannt. In dem Projekt von Corinna Altenberger sollen daher tumor-spezifisch methylierte microRNA Gene, die bekannte und/oder potentielle Onkogene regulieren, untersucht werden. Ziel ist festzustellen, ob die Überexpression dieser microRNA Gene eine inhibierende Wirkung auf das Tumorzellwachstum hat und die Invasion und Metastasierung der Tumorzellen vermindert.
 
In vielen soliden Tumoren geht im Laufe der Krebserkrankung der kurze Arm von Chromosom 8 verloren. Eine frühere Studie in der Arbeitsgruppe von Michael Krainer an der Universitätsklinik für Innere Medizin I, Abteilung für Onkologie, konnte einige potenzielle Tumorsuppressorgene in dieser Region identifizieren. Von besonderer Bedeutung stellte sich dabei "Hepatocellular carcinoma related protein-1" heraus. Eine niedrigere Expression dieses Gens führt sowohl im Leber-, wie auch im Brust-, Lungen-, Speiseröhren- und Ovarialkarzinom zu einem kürzerem Gesamtüberleben und einer schlechteren Prognose. Im Dissertationsprojekt von Erwin Tomasich soll nun die Rolle und molekulare Funktion dieses potenziellen Tumorsuppressorgens genauer untersucht werden. Erste experimentelle Daten deuten auf eine Rolle beim Abbau von Membranrezeptoren hin. Bei in-vitro-Versuchen mit Ovarialkarzinomzelllinien könnte bei verminderter Expression darüber hinaus eine gesteigerte Resistenz gegenüber dem monoklonalen Antikörper Cetuximab nachgewiesen werden. Die zu erwartenden Ergebnisse scheinen daher nicht nur von prognostischer, sondern vor allem von individueller therapeutischer Bedeutung.

Zu den Personen
Corinna Altenberger studierte Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien. Schon während des Diplomstudiums absolvierte sie Praktika an der Medizinischen Universität Wien, unter anderem am Institut für Hirnforschung und am Klinischen Institut für Pathologie. Ihre Diplomarbeit schrieb sie an der Abteilung für klinische Onkologie unter der Leitung von Sabine Zöchbauer-Müller, wo sie auch 2013 mit dem PhD Programm „Malignant Diseases“ begann. In ihrem PhD-Projekt beschäftigt sie sich mit epigenetischen Veränderungen an protein-kodierenden sowie nicht- protein-kodierenden Genen beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom. 2013 erhielt sie für ihre Arbeit sowohl den „Forschungsentwicklungspreis“ des Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung als auch den „Young scientists travel grant“ des Comprehensive Cancer Center.

Erwin Tomasich studierte Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien und schloss sein Studium 2013 ab. Seine Diplomarbeit absolvierte er in der Forschungsgruppe von Michael Krainer an der Abteilung für Onkologie und ist seither als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsklinik für Innere Medizin I tätig. Seine wissenschaftliche Tätigkeit spiegelt sich bereits in einigen Publikationen und Kooperationen wider. Die nun zugesprochenen Fördermittel ermöglichen ihm die Durchführung seiner Dissertation in den nächsten drei Jahren.