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[in German:] Erste-Bank-Preis bzw. Theodor-Billroth-Preis der Österreichischen Ärztekammer an Yvonne Winhofer und Peter Wolf

[in German:] Auszeichnungen für Forschende der klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel

[in German:] (Wien, 22-01-2016) Bei der diesjährigen Verleihung des Erste Bank- und Theodor-Billroth Preise der Österreichischen Ärztekammer wurden neben anderen Yvonne Winhofer und Peter Wolf von der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel ausgezeichnet.

Die jeweils prämierten Arbeiten entstanden im Rahmen der bereits seit Jahren bestehenden engen Kooperation der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin III (Leiter: Anton Luger) und dem Exzellenzzentrum Hochfeld-MR der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin (Leiter: Siegfried Trattnig).

Yvonne Winhofer gewann den zweiten Erste-Bank-Preis für die Arbeit „Free fatty acid availability is closely related to myocardial lipid storage and cardiac function in hypogylcemia counter-regulation“, die im American Journal of Physiology Endocrinology and Metabolism (Am J Physiol Endocrinol Metab 398: E631-40, 2015) veröffentlicht wurde. Die Arbeit zeigt die zentrale Bedeutung eines geregelten Zusammenspiels von Fettgewebe als Energielieferant und dem Herzmuskel im Rahmen von Stressreaktionen wie akuten Unterzuckerungen (Hypoglykämien).

Peter Wolf wurde für seine Arbeit „Cardiometabolic phenoytping of familial hypocalciuric hypercalcemia“ erschienen im Journal of Endocrinology and Metabolism (J Clin Endocrinol Metab 99: E1721–E1726, 2014) ausgezeichnet. In dieser wurden erstmals PatientInnen mit einer seltenen, inaktivierenden Mutation des Calcium-sensitiven Rezeptors auf Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels, sowie der Herzfunktion untersucht. Da dieses Eiweiß nicht nur in den Nebenschilddrüsen, sondern auch in vielen anderen Organen vorhanden ist, war unklar, ob bei PatientInnen mit heterozygoten genetischen Veränderungen neben den bekannten milden Laborabweichungen im Kalziumstoffwechsel noch andere möglicherweise relevante Veränderungen auftreten. Die Arbeit konnte zeigen, dass PatientInnen mit familiärer hypokalziurischer Hyperkalziämie keine weiteren Auffälligkeiten im Vergleich zu KontrollprobandInnen haben, was für die klinische Praxis relevant ist.

Metabolische Hochfeld-MR-Spektroskopie ermöglicht neue Einblicke
Im Rahmen der langjährigen Kooperationsprojekte wurde die metabolische Hochfeld-Magnetresonanz-Spektroskopie soweit etabliert, dass eine direkte translationale Stoffwechselforschung von experimentellen Untersuchungen am Tier zur Überprüfung der Hypothesen am Menschen möglich ist. Die metabolische Hochfeld-Magnetresonanz-Spektroskopie ist eine ideale Methode, um Änderungen des Substrat- und Energiestoffwechsels in verschiedenen Organen darzustellen und ermöglicht daher die schonende Untersuchung von krankheitsrelevanten Veränderungen, ohne Gewebeproben entnehmen zu müssen, erklären der Physiker Martin Krssak und der Endokrinologe Michael Krebs, unter deren Anleitung die Arbeiten durchgeführt wurden.

Weitere Studien, die den Zusammenhang zwischen ektoper Lipidablagerung und Energiestoffwechsel der Zelle in Leber und Skelettmuskel bei PatientInnen mit Akromegalie untersuchen, werden durch den vor kurzem bewilligten Jubiläumsfond der Österreichischen Nationalbank gefördert.

Zu den Personen

Yvonne Winhofer wurde 1983 in Mattersburg geboren, wo sie 2001 maturierte, danach das Studium der Humanmedizin in Wien und Heidelberg absolvierte, im Anschluss daran das  PhD-Studium an der Medizinischen Universität Wien.  Seit 2015 ist sie Fachärztin und Priv.Doz. für Innere Medizin. Sie forscht auf dem Gebiet der ektopen Lipidakkumulation (Arbeitsgruppe „Substrate Metabolism“), Gestationsdiabetes (Alexandra Kautzky-Willer) und seltener Erkrankungen (Akromegalie, Cystische Fibrose und Diabetes).

Peter Wolf
ist seit 2009 Mitglied der Arbeitsgruppe von Michael Krebs. Er absolvierte 2012 sein Medizinstudium, ist derzeit Assistenzarzt an der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Klinik für Innere Medizin III und PhD Student an der Medizinischen Universität Wien. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen.