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[in German:] Forschungsgruppe der MedUni Wien erhält Grant im Rahmen des Cognitive Science Call 2015 des WWTF

[in German:] Interdisziplinäre Studie untersucht Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf Dopaminhaushalt im Gehirn

[in German:] (Wien, 19-01-2016) Die Psychosis Imaging Group der MedUni Wien unter Leitung von Matthäus Willeit (Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni, Leiter: Siegfried Kasper) erhält den WWTF-Grant 2016 für Kognitionswissenschaften. Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) unterstützt eine interdisziplinäre Studie zur Erforschung der Wirkung von Omega-3-(ω-3)-Fettsäuren auf den Dopaminhaushalt im Gehirn bei Schizophrenie-Risikopersonen. Der Grant ist mit knapp 600.000 Euro dotiert.

Mehrfach ungesättigte ω-3-(Omega 3)-Fettsäuren, wie sie beispielsweise in mediterraner Nahrung häufig vorkommen, können das Arbeitsgedächtnis bei Menschen und in Tieren verbessern. Im Gehirn wird das Arbeitsgedächtnis von Netzwerken getragen, die durch Dopamin moduliert werden. Dopamin spielt auch bei der Entstehung von Symptomen der Schizophrenie eine zentrale Rolle. PatientInnen mit Schizophrenie leiden regelhaft an kognitiven Symptomen, insbesondere an einer Funktionsstörung des Arbeitsgedächtnisses. An der Medizinischen Universität Wien konnte kürzlich gezeigt werden, dass ω-3 Fettsäuren bei Hoch-Risikopersonen für Schizophrenie den Ausbruch der Erkrankung verzögern oder vielleicht sogar verhindern können. Hier soll durch Verabreichung von ω-3 Fettsäuren deren Wirkung auf Arbeitsgedächtnis und Dopamin -Ausschüttung untersucht werden. Dazu werden bei ProbandInnen mit einem Kontinuum an Störungen im Arbeitsgedächtnis (Gesunde, Hoch-Risikopersonen für und PatientInnen mit Schizophrenie) durch hybride Positronen-Emissionstomographie und funktionelle Magnetresonanztomographie (PET/fMRT) simultan die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn und neuronale Korrelate der Dopaminwirkung quantifiziert. Positronen-Emissionstomographie mit dem Radioliganden [11C]-(+)-PHNO ist derzeit die sensitivste Methode, um Veränderungen in der Dopaminausschüttung im lebenden Gehirn zu untersuchen. Parallel dazu wird die molekulare Wirkweise von ω-3-Fettsäuren bei dopaminergen Neuronen untersucht, die über den Umweg von reprogrammierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) aus Fibroblasten der TeilnehmerInnen gewonnen werden.


Die Studie „Imaging the functional and molecular impact of poly-unsaturated fatty acids on dopamine-dependent cognitive functions: a combined [11C]-(+)-PHNO PET/MRI study at different stages of cognitive impairment“ ist ein interdisziplinäres Projekt von MitarbeiterInnen der Universitätskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie (Ana Popovic, Lucie Bartova, Ulrich Sauerzopf, Nicole Praschak-Rieder, Nilufar Mossaheb, Monika Schlögelhofer, Gabriele Sachs, Rupert Lanzenberger, Siegfried Kasper), für Klinische Pharmakologie (Martin Bauer, Markus Zeitlinger), für Radiologie und Nuklearmedizin (Wolfgang Wadsak, Co-Principal Investigator, Marius Mayerhöfer, Markus Mitterhauser, Lukas Nics, Marcus Hacker), dem Institut für Pharmakologie (Harald Sitte, Co-Principal Investigator) und dem Centre for Addiction Research and Science (AddRess) der Meduni Wien.


Der Cognitive Sciences Call 2015

Der WWTF fördert mit dem Schwerpunkt “Kognitionswissenschaften” Projekte, die das Ziel haben, das Verständnis von kognitiven Prozessen bei Mensch, Tier und Maschine zu erweitern und damit die Arbeits- und Funktionsweise des Gehirns besser zu verstehen.
Es werden vor allem Projekte gefördert, die inter- und transdisziplinär die Erforschung kognitiver Prozesse vorantreiben. Diese Art der Forschung befindet sich an der Schnittstelle zwischen den Naturwissenschaften, technischen Wissenschaften, Geschichts-, Sozial- oder Kunstwissenschaften und den Kreativbranchen Musik, Multimedia, Design, Film, Theater etc, in denen in Wien zahlreiche Beschäftigte arbeiten. Beim Cognitive Sciences Project Call 2015 werden die von der Jury zur Förderung empfohlenen fünf Projekte mit einer Gesamtsumme von 2,992 Mio. € gefördert. Drei Projekte kommen von der Universität Wien, eines von der Medizinischen Universität Wien und eines von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

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