Skip to main content Deutsch

[in German] Genderquoten sind gut und wirkungsvoll

Dies war eines der Ergebnisse des Workshops, der im Rahmen eines breit angelegten Vernetzungstreffens „Im Spannungsfeld von Gender vs. Diversity“ abgehalten wurde.

[in German] (Wien, 27.6.2012) Dies war eines der Ergebnisse des Workshops, der im Rahmen eines breit angelegten Vernetzungstreffens „Im Spannungsfeld von Gender vs. Diversity“ abgehalten wurde. Organisiert wurde die Veranstaltung von Vizerektorin Gutiérrez-Lobos, dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der MedUni Wien und den Diversity Beauftragten der ÖBB Holding. Eingeladen waren VertreterInnen der Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen und der für das Thema zuständigen Stabsstellen der 21 öffentlichen Universitäten sowie die Gleichstellungsbeauftragten jener Unternehmen, die mit mindestens 50% im Besitz der Republik Österreich stehen.

Hintergrund dieser Veranstaltung war es, eine Zwischenbilanz der Gleichstellungsbemühungen zu ziehen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten, aber auch eine Plattform zu etablieren, die für die Arbeit in den einzelnen Unternehmen unterstützend wirken soll.
Die rund 35 TeilnehmerInnen erarbeiteten im Rahmen eines „Worldcafés“ Erreichtes und Offenes (in Form von Forderungen und Erwartungen an Politik und Gesellschaft) zu den Themen Gender und Diversity, die auch Eingang in der nachfolgenden Podiumsdiskussion fanden.

Die DiskutantInnen am Podium waren Karin Gutiérrez-Lobos (Vizerektorin für Lehre, Gender & Diversity, Medizinische Universität Wien), Traude Kogoj (Diversity Beauftragte ÖBB), Michael Meyer (Vizerektor für Personal, Wirtschaftsuniversität Wien), Vera Jauk (Bundesministerium für Frauen und Öffentlichen Dienst) und Michael Sicher (Busypeople Coaching).

Karin Gutiérrez-Lobos stellte klar, wie wichtig es ist, dass das Thema Gender seine Wichtigkeit behält und der Genderaspekt bei allen Themen immer mitbedacht werden muss. Die MedUni Wien ist bemüht, sowohl das Thema Gender als auch alle anderen Diversitythemen im Studium und im Universitätsalltag zu verankern.

Traude Kogoj stellte den TeilnehmerInnen einen Auszug der Ergebnisse des Workshops vor:
• Rücksichtnahme auf die Vielfältigkeit in Organisationen 
   und respektvoller Umgang
• Vorstellung von Führungsfunktion verändern,
   Führungsfunktionen paritätisch besetzen
• Gender- und Diversitymedizin als Forschungsfeld
• Regenbogengruppe an der MedUni Wien und Teilnahme an der
   Regenbogenparade durch die ÖBB als wichtiges Zeichen für die Gesellschaft
• Kinderbetreuung mit naturwissenschaftlichen Angeboten

Vielfach kritisch angemerkt wurde, dass der Einkommensbericht ein praktikables Instrument sein könnte, die Praxis aber gezeigt hat, dass noch vieles zu verbessern ist.

Michael Meyer brachte in seinem Statement zum Ausdruck, dass Organisationen „Ungleichheit produzieren“ und der Faktor Arbeit und somit auch die ArbeitnehmerInnen zu hoch besteuert sind und daher – aus betriebswirtschaftlichem Gesichtspunkt – von den Managern hier zuerst Sparmaßnahmen angesetzt werden. Er berichtete weiters von einem Projekt an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, im Rahmen dessen Studierende Kindern mit Migrationshintergrund besuchen und Lernhilfe geben. Dies sei eine unschätzbar wichtige Erfahrung für die Studierenden, denn sie lernen dabei mehr über Führungsqualitäten als ihnen in Lehrveranstaltungen je vermittelt werden könnte.

Vera Jauk stellte klar, dass die (gesellschafts-)politischen Erfolge im Bereiche Gender unter anderem auch auf die Umsetzung von EU-Richtlinien und –Verordnungen in österreichisches Recht zurückzuführen sind. Die Verankerung des Gender Budgeting im Verfassungsrang sei ein weiterer Meilenstein in Richtung Geschlechtergerechtigkeit.

Michael Sicher wies darauf hin, dass Arbeitsmodelle wie Heimarbeit und Teilzeit für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine Erleichterung darstellen oder sogar eine Voraussetzung sind, um am Arbeitsleben teilnehmen zu können: möglich zu machen.

Auf die Frage der Moderatorin, welche zusätzlichen Qualifikationen er sich auf Grund seiner Behinderung erworben habe, wies Michael Sicher unter anderem darauf hin, dass er bei einer 24-Stunden-Assistenz als Arbeitgeber fungiere, Personalverantwortung hat, MitarbeiterInnengespräche führt und auf die Stimmung in seinem Team achten muss.

Die Veranstaltung wurde von den VeranstalterInnen  und TeilnehmerInnen als Erfolg betrachtet. Austausch, Vernetzung und Weitertragen der Forderungen auf die politische Ebene sind geplant.