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[in German:] Medizinische Universität Wien trauert um Manuel Steiner

[in German:] Arzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde im Alter von 36 Jahren verunglückt

[in German:]

Es wird Stille sein und Leere

 

Es wird Trauer sein und Schmerz

Es wird dankbare Erinnerung sein,

die wie ein heller Stern die Nacht erleuchtet

bis weit hinein in den Morgen

 

Tief erschüttert geben wir Nachricht vom Tod unseres geschätzten und verehrten Kollegen Manuel Steiner, der am 19. Oktober 2014 im Rahmen eines tragischen Unfalls gemeinsam mit seinem dreijährigen Sohn Liam im Alter von nur 36 Jahren aus dem Leben gerissen wurde. Der plötzliche Verlust erfüllt uns mit Schock und unendlicher Trauer. Sein tragisches Ableben kommt vollkommen unerwartet und hinterlässt eine unfassbar schmerzliche Lücke.

 

Manuel Steiner absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde im St Anna Kinderspital in Wien. Nach der Ausbildung wechselte er im Februar 2011 an die Neonatologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, wo er in kürzester Zeit zum Oberarzt der Intensivstation E9C aufstieg. In den weniger als vier Jahren an unserer Klinik wurde Manuel Steiner zum Pionier und Vorreiter auf dem Gebiet der Bedside-Echocardiographie und des hämodynamischen Managements extrem unreifer Frühgeborener. Begünstigt durch sein außergewöhnliches Talent, seine unendliche Geduld und Hilfsbereitschaft sowie seinen missionarischen Eifer für die Lehre, bildete Manuel Steiner in den letzten Jahren unzählige junge KollegInnen aus. Dank seines Engagements ist die Bedsideechokardiographie heute eine etablierte Standardtherapie auf der neonatologischen Intensivstation, sodass er trotz seiner kurzen Wirkungsperiode unendlich Großes und Nachhaltiges hinterlassen hat.

 

Seine Bereitschaft, Althergebrachtes zu überwinden und offen zu sein für alles Neue, zeichnete ihn als großen Pionier aus. Er wurde nicht nur zu einer zentralen Schaltstelle im klinischen Bereich, sondern auch ein international anerkannter Vortragender, Lehrer und Wissenschafter. Der wissenschaftliche Output in seiner kurzen Karriere war eindrucksvoll, die Habilitation und Qualifizierungsvereinbarung unmittelbar vor Einreichung. Mehrere Manuskripte sind in Umlauf beziehungsweise gerade fertiggestellt, unzählige klinische und wissenschaftliche Projekte in Planung und Umsetzung. Wir hatten noch so viel vor und glaubten, wir hätten noch so viel Zeit...

 

Manuel Steiners unschätzbarer Beitrag an der Implementierung und Weiterentwicklung der "Neuen Wiener Neonatologie", speziell im Bereich der Bedsideechokardiographie, Hämodynamik und des Blutdruckmanagements sowie der klinischen Infektiologie werden immer in Erinnerung bleiben, die Lücke, die er hinterlässt, wird möglicherweise nie zu füllen sein.

 

Wir verlieren nicht nur einen außergewöhnlichen Arzt, Pionier und Lehrer, sondern auch einen liebevollen und einzigartigen Menschen, der ob seines freundlichen, warmherzigen und hilfsbereiten Wesens allseits geschätzt und gemocht wurde. Sein großzügiger und fürsorglicher Charakter, sein soziales Empfinden für Patientenfamilien und KollegInnen, seine Neugierde und Innovationsfreude, sein Schaffensdrang und sein liebevoller Umgang mit allem und jedem werden uns immer in Erinnerung bleiben. Er lebte ein Leben voller Ideale und Engagement, er war ein Suchender und Getriebener.

 

Ein wirklich großartiger Mensch und außergewöhnlich talentierter und passionierter Arzt, Forscher und Lehrer ist von uns gegangen. Sein früher Tod bedeutet einen unersetzbaren Verlust für die Neonatologie, die Kinderklinik und die Medizinische Universität Wien.

 

Manuel hat die Berge geliebt. Es ist eine tragische Ironie des Schicksals, dass er in seinen geliebten Bergen den tragischen und unerwarteten Tod gefunden hat. Unser Mitgefühl gilt in diesen Tagen Manuels Frau, Dr Trawat Attarbaschi-Steiner, und seinem Sohn Til, der auf der Intensivstation um sein Leben kämpft.

 

Angelika Berger
für das Team der Neonatologie sowie der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde