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[in German:] Nur genügend Schlaf beugt Sekundenschlaf im Auto vor

Entgegen dem Trend, dass die Zahl der getöteten Menschen im Straßenverkehr in den vergangenen Jahren gesunken ist, steigt die Zahl derer, die in den Morgenstunden mit dem Auto tödlich verunglücken, an. Im Jahr 2009 starben 92 Personen und im eigentlich verkehrsarmen Zeitraum zwischen 00.00 Uhr und 5 Uhr früh, das sind 15 Prozent der Gesamtgetöteten. Es wird angenommen, dass ein Großteil dieser Unfälle auch auf Übermüdung der Fahrzeuglenker zurückzuführen ist.

[in German:] (Wien, 03-04-2012) – Entgegen dem Trend, dass die Zahl der getöteten Menschen im Straßenverkehr in den vergangenen Jahren gesunken ist, steigt die Zahl derer, die in den Morgenstunden mit dem Auto tödlich verunglücken, an. Im Jahr 2009 starben 92 Personen und im eigentlich verkehrsarmen Zeitraum zwischen 00.00 Uhr und 5 Uhr früh, das sind 15 Prozent der Gesamtgetöteten. Es wird angenommen, dass ein Großteil dieser Unfälle auch auf Übermüdung der Fahrzeuglenker zurückzuführen ist.

In einer gemeinsamen Nachtfahr-Studie von MedUni Wien, Institut für Schlaf-Wach-Forschung, ÖAMTC und ASFINAG wurde nun gezeigt, dass nur genügend Schlaf vor Fahrtantritt dem gefährlichen Phänomen Sekundenschlaf vorbeugt.

60 Personen wurden bei realen Fahrbedingungen auf der ÖAMTC-Teststrecke in Teesdorf im eigenen Auto und auch zwischen 02.00 und 04.00 Uhr getestet. Dabei mussten die ProbandInnen zuvor eine Reihe von Tests wie die etwa Erfassung der subjektiven Schläfrigkeit durchlaufen und anschließend zwei Stunden in Teesdorf mit einer Maximalgeschwindigkeit von 70 km/h Autofahren. Dabei wurden die Hinströme (EEG), die Muskelspannung und die Augenbewegungen gemessen.

Dabei zeigten sich eine Reihe von individuellen Faktoren, die Risikofaktoren für den Sekundenschlaf sind: Je länger eine Testperson bereits vor Fahrtantritt wach war, desto häufiger traten Vigilanzschwankungen, also Schwankungen der „Wachheit“ im EEG auf. Je kürzer die Schlafdauer in der vorangegangenen Nacht gewesen war, desto gestresster und müder waren die Testpersonen. Je müder sich die Testpersonen subjektiv fühlten, desto häufiger kam es zu Vigilanzschwankungen im EEG. Keine Zusammenhänge fanden sich in Bezug auf Alter oder Geschlecht.

„Schlaf ist nach wie vor die beste Methode, um Müdigkeit und Schläfrigkeit abzubauen. Dieses Bewusstsein ist in Österreich aber noch immer zu wenig verankert“, sagt Gerhard Klösch von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien und Vorsitzender des Instituts für Schlaf-Wach-Forschung (IWSF). Nicht Aufputschmittel, Energy Drinks oder laute Musik oder Frischluft während des Fahrens seien probate Mittel gegen die Müdigkeit, sondern „am besten kurze Schlafpausen, so genannte Power-Naps von maximal 20 bis 30 Minuten Dauer.“