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[In German:] Patenschaft statt Sponsions-Geschenken

Maximilian Marhold übernimmt Patenschaft für historisches Wachsmodell im Josephinum

[In German:] (Wien, 17-12-2013) Gemeinsam mit fast 400 Kolleginnen und Kollegen feierte Maximilian Marhold am 22.11.2013 seine Sponsion zum Dr. med.univ. Was ihn aus der Menge herausstechen lässt, ist das spezielle „Sponsionsgeschenk“, das er sich selbst  und dem Josephinum der Medizinischen Universität Wien gemacht hat.


Anstatt Sachgeschenke oder einer Reise anzunehmen, sammelte Marhold bei Verwandten und Freunden Geldspenden, um so die Patenschaft für eines der restaurierungsbedürftigen, historischen Wachsmodelle im Josephinum übernehmen zu können.


„Als ich erfuhr, dass die momentane Budgetlage der MedUni Wien es nicht einmal zuließe, die über 200 Jahre alten Wachsmodelle im Josephinum zu erhalten, war ich überrascht und ehrlich gesagt auch verärgert. Mir war unverständlich, dass derartige Restaurationsarbeiten an Objekten des Kulturerbes meiner Universität nicht finanziert werden können.“, so Marhold.
 „ Unter den Besuchern meiner Sponsionsfeier Geld zu sammeln, war kein großer Aufwand“, findet Marhold.Mit dem Betrag von 750 Euro konnte bereits das Modell “ Inv.-Nr. 250: Die Grundfläche des Gehirns (Basis cerebri)und des Kleinhirns (Facies inferior cerebelli). Der Hirnstamm (Truncus cerebri).“ restauriert werden.


Dass Marhold sich ein Gehirn-Modell als „Patenkind“ ausgesucht hat, hängt mit seiner Diplomarbeit zusammen, die er betreut von Richard Crevenna und Christine Marosi über Hirntumore verfasste. Außerdem konnte Marhold an seinem Paten-Modell direkt unbekannte Schäden feststellen: „Der rechte Sehnerv war direkt über dem Chiasma abgebrochen und Fasern des Trigeminus hingen lose herunter.“  Dank der Spende des Jungmediziners ist das historische, neu restaurierte Modell bereits wieder in hervorragendem Zustand. 
 „Ich kann nur hoffen, dass noch mehr Sponsoren gefunden werden, schließlich gibt es Dutzende andere Modelle, die sich in ähnlich schlechtem Zustand befinden.“ so Marhold.


Die berühmte Sammlung anatomischer und geburtshilflicher Wachsmodelle geht auf eine persönliche Initiative des Kaisers zurück. Begeistert von den Wachsmodellen in „La Specola“ in Florenz, die sein Bruder – der Großherzog der Toskana und spätere Kaiser Leopold II. – anfertigen hatte lassen, bestellte Joseph II. 1.192 Modelle für die neu gegründete Akademie in Wien. Diese wurden von 1784 bis 1788 in Florenz hergestellt und gelangten nach einem mühsamen Transport über die Alpen schließlich nach Wien. Sie sollten einerseits als Anschauungsmaterial für den Unterricht dienen, andererseits waren sie auch damals bereits für die Öffentlichkeit bestimmt.


Zur Person
Maximilian Marhold wurde 1988 in Wien geboren und absolvierte sein Humanmedizinstudium  von 2007 bis 2013 an der Medizinischen Universität Wien. Derzeit ist er als PhD-Student an der Universitätsklinik für Innere Medizin I, am Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien und des AKH Wien, sowie am Anna Spiegel Center for Translational Research, in der Arbeitsgruppe von Michael Krainer, tätig.


» Wachsmodell-PatIn werden