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[in German:] Projekt „Defibrillatoren für die Wiener Polizei“ - bereits zwei Menschenleben gerettet

Im Rahmen des Projektes werden in ganz Wien über 50 Laiendefibrillatoren im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt. Wissenschaftliche Begleitung durch die MedUni Wien.

[in German:] (Wien, 15-02-2013) Bei einem Tischtennisturnier in Floridsdorf im Jänner 2013 bricht ein Turnierteilnehmer nach einem Herzinfarkt zusammen. Sofort beginnt ein anwesender Freund mit der Herzmassage, andere Turnierteilnehmer alarmieren Polizei und Rettung. Als erste waren zwei Polizisten aus einer nahe gelegenen Polizeiinspektion mit einem Defibrillator zur Stelle. Sie setzten den Defi und brachten das Herz von Helmut K. so wieder zum Schlagen. Ein paar Wochen vorher – im November 2012 – wird die Strompolizei alarmiert: unterhalb der Donaustadtbrücke treibt eine Person im Wasser. Die Bootsbesatzung rettet die Person aus dem Wasser und beginnt ebenfalls sofort mit der Wiederbelebung.

In beiden Fällen war nach wenigen Minuten die Wiener Berufsrettung zur Stelle und hat die PatientInnen ins Donauspital gebracht.

„Diese beiden dramatischen Einsätze zeigen, wie sicher Wien ist, wie hervorragend die Rettungskette funktioniert, wie unendlich wichtig sofort eingeleitete Erstmaßnahmen und ein Defibrillator sind“, sagt Landtagspräsident Harry Kopietz, Präsident von „Puls – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes“ und Vizepräsident der „Helfer Wiens“ bei der Ehrung des Ersthelfers und der Polizisten aus Floridsdorf sowie die Besatzung des Polizeiboots „Fischa“. Gemeinsam mit Polizeipräsident Gerhard Pürstl, Rainer Gottwald - dem Leiter der Wiener Berufsrettung - und Susanne Drapalik vom Wiener Krankenanstaltenverbund würdigt Kopietz die Leistung und den Einsatz der Beteiligten.

Eine Initiative des Vereins Puls in Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei gemeinsam mit der MedUni Wien
Im Rahmen des Projektes werden in ganz Wien über 50 Laiendefibrillatoren im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt: an Polizeiinspektionen in der ganzen Stadt untergebracht sind diese nicht nur für Ersthelfer leicht auffindbar und rund um die Uhr frei zugänglich, sondern auch an geschützten Standorten untergebracht. „Der Ersthelfer der den Defi holt bekommt gleichzeitig auch Unterstützung bei der Polizei“, sagt Mario Krammel, geschäftsführender Präsident des Verein Puls und Forscher an der MedUni Wien. „Bei Notfällen wie einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit nimmt pro Minute um zehn Prozent ab“, sagt Krammel.

Bis dato wurden 35 der über 50 geplanten Geräte in Polizeiinspektionen in ganz Wien installiert. Jeder Defi ist dabei an ein spezielles Kommunikationssystem angeschlossen: bei Entnahme des Geräts aus dem Wandkasten wird automatisch ein Notruf abgesetzt und eine Sprechverbindung zur Wiener Berufsrettung hergestellt, die so auch gleich bei der Anwendung des Gerätes assistieren kann.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der MedUni Wien: „Unser Ziel ist es, die Einsätze auszuwerten, um so auf Basis von gesammelten Daten Einsatz und Nutzen der Geräte zu optimieren und bedarfsorientiert zu erheben, wo zusätzliche Defibrillatoren sinnvoll wären“, erklärt Klaus Markstaller, Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin der MedUni Wien.

Kostenlose Seminare bei den Helfern Wiens
Zusätzlich werden von Puls in Zusammenarbeit mit den Helfern Wiens künftig auch kostenlose Seminare angeboten, in denen einerseits Funktion und Handhabung von Defis erklärt, andererseits grundlegend das richtige Verhalten im Notfall geübt wird.

Weitere Informationen:
www.puls.or.at
www.diehelferwiens.at