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[in German:] Umweltmediziner: Luftschadstoffe steigern Herz-Kreislauf-Risiko

[in German:] Korrelation nach langjährigen Messungen in Wien, Graz und Linz nachgewiesen

(Wien, 24-12-2010) Hat die Luftverschmutzung in den österreichischen Städten Wien, Graz und Linz einen Einfluss auf die Gesundheit? Wiener Umweltmediziner unter Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien sagen "Ja". Sie haben eine Korrelation zwischen Konzentration der Schadstoffe - insbesondere von Feinstäuben (z. B. Dieselruss, Industrieabgase), Stickstoffdioxid und der Häufigkeit von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen. "Statistisch ist das signifikant", erklärte Neuberger gegenüber der APA.

"Zeitreihen- und Fall-Referenz-Strudien in den drei größten Städten Österreichs zeigten akute Wirkungen der Luftverunreinigungen auf tägliche Noteinsätze der Rettung, Spitalsaufnahmen und Sterblichkeit. Änderungen der Gesamtsterblichkeit und kardiopulmonaler Sterbefälle wurden am besten durch die Änderungen der täglichen Belastung mit PM2,5 (Feinstaub und Ultrafeinstaub, Anm.) und NO2 vorausgesagt, die mit Dieselruss assoziiert sind", schreiben die Autoren in der Zeitschrift Atemwegs- und Lungenerkrankungen.

Die Wissenschafter maßen über Jahre hinweg eine ganze Reihe von Schadstoffparametern, so Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und die Staubbelastung. Hier gibt mit dem Wert PM10 einen Parameter für die Gesamtstaubbelastung. Darin enthalten ist PM2,5, was die Konzentration von Fein- und Ultrafeinstäuben anzeigt.

Wegen der größeren Bevölkerung reichte in Wien schon eine Messreihe über fünf Jahre hinweg (Jahr 2000 bis 2004), um signifikante Resultate zu bringen, in Graz waren es Datenreihen von 1990 bis 2005 und in Linz von 1990 bis 2007: Pro Erhöhung der Konzentration von Stickstoffdioxid um zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, erhöhte sich in Linz die Gesamtsterblichkeit um 2,1 Prozent, in Graz um zwei Prozent und in Wien um 2,1 Prozent. Diese Veränderungen wurden jeweils in einem Zeitraum von bis zu sieben Tagen registriert.

Bei den Rettungseinsätzen wegen akuter Herzerkrankungen zeigte sich beispielsweise in Linz ein Plus von 7,1 Prozent, wenn die PM2,5-Belastung um zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft stieg. Ozon hatte keinen Einfluss auf die Mortalität. Die Experten: "Das Hauptaugenmerk der Lufthygiene wird sich in Zukunft auf den KFZ-Verkehr, Offoad-Motore, Holzrauch aus dem Hausbrand und die Verunreinigung von Innenräumen durch Tabakrauch richten müssen.